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02.09.2015 Grundsteinlegung für den ILB-Neubau in Potsdams Mitte

Nachdem im Sommer 2015 die Baugrube fertiggestellt wurde, kann nun planmäßig mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Der Vorstandsvorsitzende von Brandenburgs Förderbank ILB Tillmann Stenger, die ILB-Vorstandsmitglieder Jacqueline Tag und Gabriela Pantring, der Verwaltungsratsvorsitzende und Brandenburgs Finanzminister Christian Görke, Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der Architekt Jürgen Engel, sowie der Projektleiter für die Erstellung der Baugrube Willi Gerns legten am Mittwoch, den 2. September 2015, den symbolischen Grundstein für das neue Verwaltungsgebäude.

Der ILB-Neubau wird nach den Plänen von KSP Jürgen Engel Architekten errichtet. Deren Entwurf ging im Jahr 2012 als 1. Preis aus einem Architektenwettbewerb hervor und konnte sich gegen 18 eingereichte Arbeiten durchsetzen. Mit dem neuen Sitz der ILB, eines der größten Neubauvorhaben des Jahres in der Landeshauptstadt Potsdam, werden die zentralen Wirtschaftsfördereinrichtungen Brandenburgs an einem Ort konzentriert. Insgesamt entstehen rund 700 moderne Arbeitsplätze für die ILB-, ZAB- und LASA-Mitarbeiter (ZAB: Zukunftsagentur Brandenburgs / LASA: Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg). Das Gesamtinvestitionsbudget für das Bauvorhaben beträgt 94 Mio. Euro.
Im Oktober 2014 wurde die Genehmigung für die Herstellung der Baugrube erteilt und der im Frühjahr 2015 die Gesamtbaugenehmigung. Der Abschluss der Rohbauarbeiten soll im Frühjahr 2016 erfolgen. Der Bezug des neuen Gebäudes ist für Ende 2016 vorgesehen.

Entwurf und städtebauliche Situation

Der Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten gliedert sich in drei U-förmige Baukörper. Sie werden durch eine zentrale, 2-geschossige Eingangshalle und einer verbindenden Erschließungsfläche im Erdgeschoss miteinander verknüpft. Im Rahmen einer vertiefenden Überarbeitung wurde die Planung überprüft und weiterentwickelt (Optimierungsphase). Durch eine höhere Flächeneffizienz – insbesondere in den Untergeschossen – und eine verbesserte Wegeführung im Gebäude (Erschließung) sowie Optimierungen bei der Fassade wurde der Entwurf funktional und in seiner Wirtschaftlichkeit verbessert.

Der Neubau der ILB befindet sich an der Schnittstelle zwischen Potsdamer Bahnhof und Nuthe-Park, der sich zwischen der Havel und dem Nebenarm, der Nuthe, aufspannt. Die Pavillonstruktur fügt sich in die natürliche Auenlandschaft sensibel ein – nicht zuletzt durch die Ausnutzung der Höhendifferenz von einem Geschoss zwischen Babelsberger Straße und Nuthe-Park.

„Mit der Grundsteinlegung nimmt unser Entwurf für den Neubau der ILB nun auch baulich Gestalt an. Der künftige Sitz der ILB gliedert sich in drei Gebäude, die sich als Pavillonstruktur zum umgebenden Landschaftsraum hin öffnen. Der starke Außenraumbezug und die außergewöhnlichen Ausblicke in den Park werden durch die ‚offene’ Hofstruktur ermöglicht. Die moderne Fassadengestaltung mit einem Wechsel von offenen und geschlossenen Elementen ist hell und freundlich.“ beschreibt Jürgen Engel die Qualitäten des Entwurfs.

Architektur

Das „Auengeschoss“, das sich unterhalb der Eingangsebene auf Höhe des Nuthe-Parks befindet, bildet als Sockelgeschoss die Basis für die aufgehenden Geschosse mit Büronutzung. Im „Auengeschoss“, das wegen seiner starken Orientierung in Richtung der umgebenden Auenlandschaft so bezeichnet wird, sind die Flächen mit Besucherverkehr sowie die gemeinschaftlich genutzten Bereiche wie Besprechungsräume, Mitarbeiterrestaurant, Cafeteria und Konferenzsaal untergebracht. Im Sommer kann der gläserne Umgang, der den innen liegenden, begrünten Patio rahmt, geöffnet werden und der Patio wird zum sogenannten „Sommerfoyer“. Großzügige Terrassen im Auengeschoss schaffen attraktive Aufenthaltsflächen im Freien. Die Tiefgarage beherbergt ca. 116 Stellplätze.

Die Obergeschosse mit Büronutzung sind flexibel nutzbar. Sie sind als Kombibüros konzipiert mit einer großzügigen Mittelzone, die bürotypische Nebenfunktionen aufnimmt. Transparenz und Offenheit sowie die Blickbeziehung in die Havellandschaft prägen die Büroflächen. Die Gebäudestruktur ermöglicht auch den hofseitigen Büros außergewöhnliche Ausblicke. Ein „Flugdach“ (Lamellendach) rahmt den Ausblick aus den Innenhöfen. Das Tragwerk wird als Stahlbetonskelettkonstruktion aus Ortbeton hergestellt. Alle Decken werden als Flachdecken ausgeführt. Die Geschosshöhe in den Regelgeschossen beträgt 3, 40 Meter.

Fassade | Energieeffizienz

Die Gestaltung der Fassade betont die kubische, klare Form der drei Gebäudekörper. Das spielerische Erscheinungsbild mit einem unregelmäßigen Rhythmus aus geschlossenen und offenen Fassadenelemente basiert auf einem Fassaden-Modul in der Achsbreite von 1,35 Meter, das aus einem verglasten Fensterelement und einer opaken Fläche besteht. Alles Büros sind somit gleichwertig und weisen das gleiche Verhältnis von transparenten und opaken Außenwandflächen auf. Das gewünschte Erscheinungsbild ergibt sich durch Addition und Spiegelung der Module.

Die modernen ‚Verbundfenster’ (4-Scheiben-Fenster) tragen zur hohen Energieeffizienz bei. Sie bestehen aus einem inneren Fensterflügel mit 3-fach Isolierverglasung, einer Sonnenschutz-Lamelle im Fensterzwischenraum und einer äußere Prallscheibe, und lassen sich zu natürlichen Belüftung öffnen (Komfortlüftung).

Außenraumgestaltung / Städtebauliche Einfügung

Das Neubauensemble der ILB soll in die vorhandene Auenlandschaft ohne optisch störende Barrieren integriert werden und so den Charakter dieser einmaligen Landschaft nachhaltig sichern. Die ILB wird nach Fertigstellung bewusst auf eine Einfriedung des Grundstückes verzichten und so den Freiraum der Auenlandschaft erlebbar lassen.



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