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05.03.2021 Berlin: Rekord bei Preisen und Mieten für Logistik-/Industrieimmobilien

Preise und Mieten für Logistik- und Industrieimmobilien sind in Berlin auf Rekordniveau. Mit Spitzenmieten von rund 7,50 EUR/m² wurden die höchsten Mietpreise erneut entlang der Stadtautobahn erzielt. Im Durchschnitt mussten Mieter 5,90 €/m² bezahlen. „Neben der extremen Angebotsknappheit, besonders von kleinteiligen Flächen, verstärken Sondereffekte, wie die erhöhte Nachfrage nach kurzen und flexiblen Mietverträgen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die Preisdynamik“, erläutert Sebastian König, Bereichsleiter Industrieflächen bei Engel & Völkers Commercial Berlin, die aktuelle Situation.

Kleine Flächen stützen Flächenumsatz

Mit rund 471.000 m² konnte der Flächenumsatz im Jahr 2020 in Berlin das Rekord-Vorjahr (510.000 m²) zwar nicht erreichen, habe jedoch den Fünf-Jahres-Durchschnitt (450.000 m²) um 4,6 % übertroffen. Mit einem Anteil von lediglich 12 % am Flächenumsatz verzeichnete der in der Hauptstadt traditionell umsatzstarke Handel 2020 laut dem aktuell erschienenen „Marktreport 2020/2021 Berlin Industrie und Logistik“ von Engel & Völkers Commercial Berlin ein verhältnismäßig schwaches Jahr. Zum einen gab es kaum Großabschlüsse. Zum anderen mussten viele Händler aufgrund des geringen Angebots im Online-Geschäft infolge der plötzlichen Entwicklungen auf Logistik-Dienstleister zurückgreifen. Diese hätten 2020 mit rund 217.000 m² einen Rekord-Flächenumsatz erzielt. Mit der Anmietung von CEVA Logistics im Logistik Center Berlin-Süd sei der mit Abstand größte Einzelumsatz (55.000 m²) ebenso auf den Bereich Logistik/Transport entfallen.

Dynamik in den Außenbezirken

Dieser Abschluss sei ebenfalls dafür mitverantwortlich gewesen, dass das südliche Umland mit einem Anteil von 41 % zum siebten Mal in Folge den Spitzenplatz der regionalen Verteilung einnahm. Insgesamt wurden 2020 61 % des Flächenumsatzes in den Außenbezirken umgesetzt. Dennoch bliebe auch die Bedeutung der kleineren Flächen hoch. 97 Abschlüsse seien auf Flächen kleiner als 2.000 m² zurückzuführen. Das seien zwar 13 % weniger als im Rekordvorjahr, jedoch 26 bzw. 41 % mehr als 2018 bzw. 2017. 76 % dieser Umsätze erfolgten im Stadtgebiet.

Hohe Nachfrage absorbiert Neubauten

„Aufgrund der praktischen Vollvermietung innerhalb der Stadtgrenzen sowie der teils deutlich angestiegenen Miet- und Kaufpreise rücken einfachere Lagen wie Marzahn, Lichtenberg oder Köpenick sowie gut angebundene Umlandregionen in den Fokus“, berichtet König. Spekulative Neubauprojekte werden in der Regel schnell von der hohen Nachfrage absorbiert. Brownfield- und Konversions-Potenziale mit geeignetem Baurecht werden in Berlin zudem stetig weniger, was die Vorlaufzeiten weiter verlängert

Einer der attraktivsten Standorte

Unsicherheiten in anderen Anlageklassen, insbesondere Hotel und Retail, sowie mangelnde Anlagealternativen hätten zuletzt vermehrt institutionelle Anleger veranlasst, ihre Portfolios mit Logistik- und Industrieimmobilien aufzustocken. Dies würden Eigennutzer vermehrt nutzen, um mit Sale-&-Lease-Back-Verkäufen Gewinnmitnahmen der jüngsten Wertsteigerung zu realisieren und sich Liquidität und Entwicklungsoptionen zu sichern. „Berlin bleibt für Selbstnutzer und Investoren auch 2021 einer der gefragtesten Standorte für Logistik- und Industrieimmobilien Deutschlands“, betont König. Neben dem breit gefächerten Fachkräftepool und der hervorragenden Infrastruktur überzeuge der große Absatzmarkt der Hauptstadt viele Unternehmen. Zudem würden die vielfältigen Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten mit nationalen und internationalen Unternehmen die Flächennachfrage verstärken. Für 2021 prognostiziert Engel & Völkers Commercial Berlin einen Flächenumsatz über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 450.000 m².








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