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08.03.2021 Berlin: Preisdynamik für Neubauwohnungen ungebrochen hoch

Auch im Corona-Jahr 2020 stiegen die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen in Berlin ungebremst weiter. Für die Hauptstadt verzeichnete ImmoScout24 einen Anstieg der Angebotskaufpreise für Neubauwohnungen um 10,7 Prozent vom vierten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019. Nur in Leipzig nahmen die Angebotspreise im Vergleich zu den anderen deutschen Metropolen noch stärker zu. In der Hauptstadt verlangten Anbieter:innen für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern Ende 2020 im Durchschnitt knapp 470.000 Euro.

„Es gab bei vielen Marktbeobachter:innen die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall. Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind. Denn ob als Anlageobjekt oder zur Selbstnutzung: Sein Geld in Betongold zu investieren, ist für viele Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten sehr attraktiv“, erläutert Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24.

Für die Auswertung hat ImmoScout24 die durchschnittlichen Angebotspreise für eine neugebaute Eigentumswohnung und ein neu errichtetes Einfamilienhaus in Berlin und im Berliner Umland analysiert. Referenzobjekte waren dabei eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern sowie ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf 600 Quadratmeter Grundfläche. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise.

In Neukölln stiegen die Angebotspreise für neugebaute Eigentumswohnungen am stärksten. 15 Prozent mehr verlangten die Anbieter:innen im vierten Jahr 2020 gegenüber dem Jahr zuvor. In Hellersdorf verteuerten sich die Neubau-Eigentumswohnungen um 14,1 Prozent. 2019 waren es nur 6,3 Prozent. In Wartenberg legten die Verkäufer:innen 13,4 Prozent auf den Angebotspreis drauf.

25 Kilometer Luftlinie: Neubauwohnung in Berlin-Mitte kostet 440.000 Euro mehr als in Bohnsdorf

Gemessen an den durchschnittlichen Angebotspreisen für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern gehören Hellersdorf und Wartenberg mit Werten unter 300.000 Euro zu den preiswerteren Berliner Stadtteilen. In Bohnsdorf lässt sich der Traum von der eigenen Neubauwohnung mit rund 260.000 Euro am günstigsten erfüllen. Die Nähe zum neuen Hauptstadt-Flughafen BER spiegelt sich auch in der für Berlin niedrigsten Preissteigerungen wider: Bohnsdorf kam fürs vergangene Jahr auf einen Wert von 5,7 Prozent.

Nur 25 Kilometer Luftlinie entfernt liegt Berlin-Mitte. In Berlins teuerstem Stadtteil verlangten Anbieter:innen im vierten Quartal 2020 fast das Dreifache für eine 3-Zimmer-Neubauwohnung: 700.000 Euro sollte die Wohnung kosten. Grunewald mit durchschnittlichen Angebotspreisen um die 670.000 Euro und Dahlem mit 650.000 Euro lagen knapp hinter Mitte.

Neugebautes Einfamilienhaus im Kreis Prignitz ist 530.000 Euro günstiger als das Berliner Pendant

Bei den Neubauhäusern flachte die Preisdynamik im vergangenen Jahr ab. Stiegen die Angebotskaufpreise für Neubauhäuser in Berlin vom vierten Quartal 2019 zum Vorjahr noch um 11,4 Prozent, lag der Wert im vierten Quartal 2020 gegenüber 2019 nur noch bei 2,7 Prozent. In Brandenburg an der Havel mit 3,9 Prozent und im Kreis Oder-Spree mit 3,8 Prozent verteuerten sich Neubauhäuser im vergangenen Jahr am stärksten. In den Kreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster sanken die Preise um 1,7 bzw. 1,1 Prozent.
Für ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Fläche verlangten Anbieter:innen in Berlin im vierten Quartal 2020 im Durchschnitt rund 670.000 Euro. Noch teurer war es in Potsdam: 690.000 Euro sollte der Traum vom Eigenheim hier kosten. Am günstigsten lässt sich der Wunsch vom eigenen Haus im 140 Kilometer entfernten Kreis Prignitz mit rund 140.000 Euro erfüllen. Ein Neubau-Einfamilienhaus kostete damit rund ein Fünftel des Berliner oder Potsdamer Pendants.

„Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen. Finanziell kann es ein großer Vorteil sein, einige Kilometer mehr Fahrtzeit auf sich zu nehmen und dafür beim Kaufpreis zu sparen. Kaufinteressent:innen sollten allerdings auf die Verkehrsanbindung und die Infrastruktur am neuen Wohnort achten. Die Kartenansicht auf ImmoScout24 zeigt diese wichtigen Faktoren an, inklusive Internet- und Mobilfunkverbindung“, so Kristian Kehlert.







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