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15.03.2021 Stuttgart: Preisdynamik für Neubauten weiter ungebrochen hoch

Auch im Corona-Jahr 2020 stiegen die Angebotskaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen in Stuttgart weiter. ImmoScout24 verzeichnete ein Plus von 7,9 Prozent vom vierten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019. Damit hat sich die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,2 Prozentpunkte abgeschwächt. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt verlangten Anbieter:innen Ende 2020 für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern im Schnitt rund 600.000 Euro. Damit ist Stuttgart Deutschlands zweitteuerstes Pflaster. Teurer ist nur noch München. Das hohe Preisniveau liegt zum einen in den höheren Verdiensten in den beiden Landeshauptstädten begründet, andererseits in der ungebrochen hohen Nachfrage nach Eigentumswohnungen.

„Es gab bei vielen Marktbeobachter:innen die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall. Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind. Denn ob als Anlageobjekt oder zur Selbstnutzung: Sein Geld in Betongold zu investieren, ist für viele Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten sehr attraktiv“, erläutert Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24.

Für die Auswertung hat ImmoScout24 die durchschnittlichen Angebotspreise für eine neugebaute Eigentumswohnung und ein neu errichtetes Einfamilienhaus in Stuttgart und im Umland analysiert. Referenzobjekte waren dabei eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern sowie ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf 600 Quadratmeter Grundfläche. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise.

Im Stuttgarter Stadtteil Rotenberg stiegen die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen am stärksten. 9,4 Prozent mehr verlangten Anbieter:innen im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Jahr zuvor. In Stuttgart-Süd und Stuttgart-West verteuerten sich die Neubau-Eigentumswohnungen jeweils um 9,2 Prozent. Lederberg und Uhlbach verzeichneten mit jeweils 5,9 Prozent die schwächste Preissteigerung im vergangenen Jahr.

Fünf Stuttgarter Stadtteile durchbrechen 700.000 Euro-Schwelle für Neubauwohnung
Am günstigsten lebte es sich in Hausen. Hier fanden sich im vierten Quartal 2020 noch Neubauwohnungen mit 80 Quadratmetern für durchschnittlich 450.000 Euro. In Bergheim, Stammheim und Neugereut verlangten Anbieter:innen 460.000 Euro für die Neubauwohnung mit drei Zimmern.

Zwischen dem günstigsten und teuersten Stadtteil liegen knapp 15 Kilometer und etwa 290.000 Euro: In Stuttgart-Süd soll eine Neubauwohnung 740.000 Euro kosten. Auch in Stuttgart-Nord, Frauenkopf, West und Degerloch durchbrachen die Angebotskaufpreise 2020 erstmals die Schwelle von 700.000 Euro.

Neugebautes Einfamilienhaus in Neuhausen kostet die Hälfte des Stuttgarter Pendants
Für ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche verlangten Anbieter:innen in Stuttgart im vierten Quartal 2020 rund 1,1 Millionen Euro. Bei diesem hohen Preisniveau scheint ein Plateau in der baden-württembergischen Landeshauptstadt erreicht zu sein. Stiegen die Angebotskaufpreise für Neubauhäuser in Stuttgart vom vierten Quartal 2019 zum Vorjahr noch um 8,2 Prozent, lag der Wert ein Jahr später nur noch bei 2,6 Prozent.

Dieser Effekt blieb in den angrenzenden Städten und Landkreisen jedoch aus. In Fellbach zogen die Kaufpreise mit 13,8 Prozent am stärksten an. Doch auch in Neuhausen und Leinfelden-Echterdingen mit den zweitniedrigsten Steigerungswerten kletterten die Preise um 10 Prozent nach oben.

Wie stark sich die Preise rund um Stuttgart entwickelten, erkennt man auch daran, dass Anbieter:innen im Jahr 2020 in zehn umliegenden Städten für ein Neubauhaus Kaufpreise von über einer Million Euro verlangten. 2019 lagen fünf davon noch unter der Millionenschwelle. Am teuersten ist es in Gerlingen: 1,3 Millionen Euro soll der Traum vom Eigenheim hier kosten. Am günstigsten lässt sich der Wunsch vom eigenen Haus in Neuhausen mit rund 550.000 Euro erfüllen. Wer bereit ist, von Stuttgart aus 35 Kilometer weiter in den Westen zu ziehen, kann mehr als eine halbe Million Euro beim Hauskauf sparen.

„Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen. Finanziell kann es ein großer Vorteil sein, einige Kilometer mehr Fahrtzeit auf sich zu nehmen und dafür beim Kaufpreis zu sparen. Kaufinteressent:innen sollten allerdings auf die Verkehrsanbindung und die Infrastruktur am neuen Wohnort achten. Die Kartenansicht auf ImmoScout24 zeigt diese wichtigen Faktoren an, inklusive Internet- und Mobilfunkverbindung”, so Kristian Kehlert.






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