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09.04.2021 Handelsinvestmentmarkt: Schwächstes Auftaktquartal seit 2009

Das Transaktionsvolumen am deutschen Handelsinvestmentmarkt betrug in den ersten drei Monaten des Jahres rund 1,5 Mrd. Euro – somit 44 % weniger als im Fünfjahresdurchschnitt des ersten Quartals. Fachmarktzentren konnten sich dabei mit Abstand die Spitzenposition als begehrtestes Segment am Markt sichern. Auf sie entfielen mit 680 Mio. Euro rund 45 % des gesamten Transaktionsvolumens. Es folgen Geschäftshäuser mit 260 Mio. Euro, Kauf- und Warenhäuser mit 226 Mio. Euro sowie Supermärkte/Discounter mit 202 Mio. Euro.

Die Keyfacts im Überblick:

• Renditen für Supermärkte geben weiter nach und liegen nun bei 3,9 %
• Fachmarktzentren dominieren mit einem Anteil von 45 %
• Transaktionsvolumen von nur 1,5 Mrd. Euro – schwächstes Auftaktquartal seit 2009

Insgesamt handelt es sich um das schwächste Auftaktquartal seit der Finanzkrise im Jahr 2009. Grund dafür ist nicht nur die geringe Anzahl an Deals, sondern auch eine sinkende durchschnittliche Transaktionsgröße. So wurden in den letzten 12 Monaten lediglich 327 Transaktionen registriert – so wenige wie zuletzt im ersten Quartal 2013. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es zudem kaum Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich. Zu den größten Investments im bisherigen Jahresverlauf zählt der Verkauf des Stadtteilzentrums Zehlendorfer Welle, das VALUES Real Estate von der CELLS Group und Ares Management übernahm. Der Anteil der Portfolio-Transaktionen ging ebenfalls rapide zurück und machte lediglich 30 % des Gesamtvolumens aus. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag dieser bei über 50 %. „Das Transaktionsvolumen für Handelsimmobilien wird durch das momentane Produktangebot begrenzt. Gerade bei lebensmittelgeankerten Objekten kann die große Nachfrage der Investoren aktuell kaum bedient werden“, erläutert Jennifer Güleryüz, Associate Research Germany bei Savills.

Angesichts der derzeitigen Marktsituation mit nur wenigen Transaktionen und Investorenzurückhaltung bei nicht überschaubaren Risiken im Textilsegment ist eine Aussage zu den Renditen schwer zu treffen. Somit liegen die Spitzenrenditen für Shopping-Center und Fachmarktzentren im ersten Quartal unverändert bei 5,0 % und 4,3 %. Die Investorenwahrnehmung lässt jedoch auch den Schluss zu, dass die tatsächlichen Renditen für Shopping Center höher anzusiedeln sind. Bei Geschäftshäusern gab es einen leichten Aufwärtstrend um 10 Basispunkte auf 3,0 %.

Die Spitzenrendite für Supermärkte fiel hingegen um 60 Basispunkte auf nunmehr 3,9 %. „Die Nachfrage nach lebensmittelgeankerten Immobilien ist ungebrochen hoch, während das Angebot gering ist. Für das Gesamtjahr gehen wir im Retail Warehouse Segment von einem Nachfrageüberhang von ca. 3 Mrd. Euro aus. Dementsprechend ist im weiteren Jahresverlauf mit einer weiteren Renditekompression zu rechnen“, sagt Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Services Germany bei Savills, und ergänzt: „Erst, wenn die Renditen für Supermärkte das Niveau von Logistikimmobilien erreichen, ist mit einer Umkehr dieses Trends zu rechnen.“







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