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10.06.2021 Marktentwicklung: Keine höheren Preise für den Ferienhausurlaub

Mit den ersten Öffnungssignalen im Inlandstourismus schnellten die Buchungsanfragen in die Höhe. Lange haben die Urlaubsgäste aufgrund der anhaltenden Reisewarnungen und mangels Perspektiven gezögert. Jetzt buchen sie wieder, sodass das Angebot in den beliebten Regionen bereits knapp geworden ist. Eine allgemeine, durch Corona bedingte Preissteigerung kann der Deutsche Ferienhausverband allerdings nicht feststellen.

Erst Ende April hat der Deutsche Ferienhausverband e. V. gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband e. V. 10.528 Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäuser befragt, ob sie ihre Mietpreise angehoben haben, um beispielsweise die hohen Verluste aus den beiden Lockdowns zu kompensieren und auf die Urlaubsgäste umzulegen. Die Schlussfolgerung liegt nahe, ließ sich aber nicht bestätigen. 75 Prozent der Vermieter haben die Mieten gleich gelassen. Zwei Prozent haben ihre Mieten abgesenkt. Auch zukünftig haben 72,1 Prozent der Gastgeber keine Preiserhöhung geplant.

„Wir können trotz des gestiegenen Hygieneaufwands keine allgemeine Preissteigerung aufgrund der Corona-Pandemie beobachten. Wenn die Vermieter ihre Preise erhöht haben, dann weil sie in Ausstattung oder technische Infrastruktur investiert haben und sich das Ferienobjekt nun in einem anderen Preissegment befindet. Die Mietsteigerungen liegen durchschnittlich bei moderaten sechs Prozent“, sagt Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin beim Deutschen Ferienhausverband. „Wir beobachten immer wieder, dass die Ferienhäuser und -wohnungen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis am schnellsten vergriffen sind und vor allem preisintensivere Objekte kurzfristig zur Verfügung stehen. Dabei kann leicht der Eindruck entstehen, dass die Preise insgesamt gestiegen sind.“

Weitreichende Preissteigerungen sind in dem kleinteiligen Segment, dass zu
70 Prozent in privater Hand liegt, unüblich. Allerdings könnte es tatsächlich so sein, dass Urlaubsgäste in diesem Jahr bereit sind, mehr Geld für den Ferienhausurlaub auszugeben und eher hochwertige Objekte buchen.

„Nach der langen Zeit der Entbehrung möchten sich Erholungssuchende endlich wieder etwas gönnen, wollen aber aufgrund der unsicheren Lage nicht unbedingt ins Ausland reisen. Das führt dazu, dass mehr in die Miete investiert wird“, erklärt Schwefel. „Zudem haben einige Vermieter den Lockdown genutzt, um ihre Ferienimmobilie zu modernisieren und sie in punkto technischer Ausstattung und Einrichtung auf den neuesten Stand zu bringen, was wiederum höhere Mieten rechtfertigt.“

Der Deutsche Ferienhausverband beobachtet zudem, dass in den Hotspots das Angebot knapp wird. Wer für den Sommer noch eine Ferienunterkunft sucht, sollte daher flexibel sein. Gerade große Unterkünfte werden in besonders beliebten Destinationen schnell zur Mangelware. Aber auch in weniger bekannten Lagen findet sich häufig ein attraktives Angebot für Ferienhausgäste und mancher mag überrascht sein, über die touristischen Perlen, die sich entdecken lassen. „Wer im Allgäu nichts findet, weicht vielleicht auf den Harz aus. Wer an der Mecklenburgische Seenplatte nicht fündig wird, hat im Spreewald Erfolg. Es gibt wunderschöne Ecken in Deutschland, die einen wohltuenden Kontrast zum Corona-Alltag bieten.“

Auf die erhöhten Sicherheitsanforderungen haben die Gastgeber reagiert: 86,1 Prozent der Vermieter haben in zusätzliche Hygienemaßnahmen investiert. Jeder Zweite bietet eine kontaktlose Schlüsselübergabe an, jeder Fünfte eine digitale Gästemappe. Einem sicheren, verantwortungsvollen und erholsamen Ferienhausurlaub sollte damit nichts im Wege stehen.





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