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16.06.2021 Arbeitswelt: Zersiedelung und steigende Disparität von Stadt und Land

Angesichts immer höherer Impfzahlen gibt es aktuell in vielen Unternehmen Überlegungen über die weitere Nutzung des Homeoffice und die Organisation der Teamarbeit. Taktische und strategische Überlegungen werden die Bereiche Wohnen, Pendeln und Arbeiten neu strukturieren. Werden deutsche Arbeitnehmer zu täglich durchschnittlich 45 Minuten Pendelzeit zurückkehren? Der Faktor Autoverkehr, die geographische Verteilung der Arbeitsstätten und Ansiedlung von Coworking-Spaces beispielsweise am Stadtrand spielen auch für die CO2-Emissionen eine Rolle. Der neue Market Tracker von Catella Research hat dies in der Praxis untersucht.

Prof. Dr. Thomas Beyerle, Head of Research, Catella Group, erläutert: „Mit dem Blick nach vorne wird die auslaufende Pandemie veränderte räumliche Wirkungen entfalten. Hier eine weiter zunehmende Urbanisierung, dort ein Anstieg der Wohnfunktion im Übergangsbereich der Städte und eine anziehende Investitionstätigkeit im ländlichen Raum – sofern dieser über eine Mobilitätsfunktion verfügt (Bahnhof, Autobahnanschluss). Wir erwarten deshalb für die Nach-Corona-Entwicklungsphase eine stärkere Zersiedelung und zunehmende Disparität zwischen Kernstädten und ländlichen Räumen.“

Hier einige Fakten:

• Die Pendlerhauptstadt Deutschlands unter den Top-7-Städten ist Frankfurt. 48 % der Arbeitskräfte in Frankfurt kommen von außerhalb. Auch Düsseldorf und Stuttgart haben ein hohes positives Pendlersaldo.
• Unter den D-Standorten ist Schweinfurt (Pendlersaldo 61 %) Spitzenreiter, gefolgt von Wolfsburg und Passau.
• In Bottrop hingegen pendeln 65,9 % der Berufstätigen nach außerhalb, gleichzeitig pendeln Personen zur Arbeit nach Bottrop ein, sodass sich ein Pendlersaldo von -31 % ergibt.
• Seit etwa 2012 gewinnen ländliche Kreise erneut an Bevölkerung: Ein neuer Suburbanisierungstrend ist zu erkennen.
• Beispiel München: von rund 415.000 Einpendlern aus dem Großraum München nutzen 290.000 den Pkw für den Arbeitsweg in die Stadt, im Durchschnitt über eine Strecke von mehr als 10 km (einfacher Arbeitsweg)
• Es gibt ein enormes CO2-Einsparungspotenzial von 18.000 Tonnen pro Jahr, wenn Beschäftigte im Großraum München 2 Tage pro Woche in einem Coworking-Space am Stadtrand verbringen würden.






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