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29.09.2021 Kein flexibler Arbeitsplatz? Wenig Motivation oder sogar Kündigung

Fühlen sich Mitarbeitende in Deutschland nach der Pandemie bereit, ins Büro zurückzukehren? Was hat sich in ihrem Arbeitsleben während des Lockdowns verbessert? Wie schätzen Unternehmen die Bedeutung des hybriden Arbeitens ein? Diese und weitere Fragen stellte Tivian, der Experte im Bereich Intelligent Experience Management, in seiner HR-Studie 2021. Für die Studie wurden im August 2021 1.000 deutsche Büroangestellte und 100 Personalverantwortliche in Unternehmen mit 500 bis 10.000 Mitarbeitenden befragt.

Aufgrund der hohen Impfquote in Deutschland rufen Arbeitgeber ihre Angestellten wieder verstärkt zur Arbeit im Büro auf. 34 Prozent der Unternehmen verfolgen mehrheitlich die Rückkehr zum Arbeitsplatz wie vor der Pandemie oder machen die Rückkehr ins Büro verpflichtend. Nicht alle Angestellten begrüßen diese Entwicklung. 37 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland geben an, noch nicht bereit für die Rückkehr ins Büro zu sein. Angestellte möchten flexibel zwischen Homeoffice und Büro wählen können. Ermöglicht der Arbeitgeber dies nicht, wollen sich 52 (und nicht 23 Prozent) der Befragten innerhalb der nächsten sechs Monate nach einem neuen Job umsehen. Weitere 29 Prozent geben an, dass sie weniger motiviert arbeiten werden, wenn ihnen diese Flexibilität verwehrt wird.

Deutsche Büroangestellte wünschen sich mindestens zwei Homeoffice-Tage

Wie die HR-Studie zeigt, haben Unternehmen die Bedeutung des hybriden Arbeitens für ihre Mitarbeitenden noch nicht ausreichend verstanden. Nur acht Prozent der Angestellten würden am liebsten ständig im Büro arbeiten und ziehen dies gemischten Modellen mit Homeoffice-Anteil vor, während nur 57 Prozent der Unternehmen eine Strategie dafür erarbeitet haben, wie die Arbeit nach der Pandemie aussehen soll.

63 Prozent der Befragten haben es während des Lockdowns genossen, von zu Hause zu arbeiten. Die drei Dinge, die sie an der Arbeit im Homeoffice am meisten schätzen sind, nicht mehr pendeln zu müssen (76 Prozent), die bessere Work-Life-Balance (57 Prozent) sowie insgesamt weniger Ausgaben, weil Pendeln beziehungsweise Mittagessen außer Haus entfielen (56 Prozent).

Persönliche Treffen wurden am meisten vermisst

Die fehlende zwischenmenschliche Interaktion war für viele Befragte ein gravierendes Problem im Lockdown. Entsprechend ergab sich bei der Frage, worauf sich Büroangestellte bei der Rückkehr ins Büro am meisten freuen, folgende Priorisierung:

1. Menschen persönlich treffen (55 Prozent)
2. Geselliges Beisammensein im Büro (41 Prozent)
3. Weniger Video-Anrufe (40 Prozent)
4. Bessere Trennung zwischen Arbeit und Privatleben (38 Prozent)
5. Klatsch und Tratsch im Büro (31 Prozent)

Um die Rückkehr ins Büro zu erleichtern, wünschen sich die Studienteilnehmer von ihren Arbeitgebern vor allem mehr Flexibilität bei den täglichen Arbeitszeiten (38 Prozent) und dass der Arbeitgeber dafür sorgt, dass es nur relevante Meetings gibt, die pünktlich enden (28 Prozent). Weiterhin wünscht sich ein Viertel der Mitarbeitenden Zugang zu mehr Ressourcen, die das Wohlbefinden fördern. 23 Prozent wünschen regelmäßige Möglichkeiten, Feedback zu geben.

40 Prozent der Mitarbeitenden sind produktiver als im Vorjahr

Während des Lockdowns haben Personalverantwortliche mit Hochdruck daran gearbeitet, die Mitarbeitenden zu unterstützen – mit Erfolg: 26 Prozent der Angestellten sagen, dass sich ihr Wohlbefinden im letzten Jahr verbessert hat. Bei 56 Prozent hat sich die Work-Life-Balance, und bei 40 Prozent die Produktivität im Vergleich zum Vorjahr, verbessert. Demnach haben Personalverantwortliche vor allem gelernt, wie wichtig regelmäßige Kommunikation (58 Prozent) ist und welchen Stellenwert es hat, zuzuhören und regelmäßig Feedback zu bekommen (48 Prozent). Drei wesentliche Themen für Arbeitgeber in den nächsten sechs Monaten sind laut Studie Gesundheit und Sicherheit (83 Prozent), das Engagement der Mitarbeitenden (81 Prozent) sowie ihr Wohlbefinden (78 Prozent).

„Die Erwartungen der Arbeitnehmer haben sich grundlegend geändert, insbesondere in Bezug auf Ort und Zeit ihrer Arbeit“, sagt Oliver Grell, Geschäftsführer Zentraleuropa von Tivian. „Unternehmen müssen Mitarbeitenden daher zuhören und ihre individuellen Anforderungen verstehen, wenn sie sie in dieser neuen Arbeitsumgebung für sich gewinnen, halten und bestmöglich fördern wollen. Dazu brauchen sie die entsprechenden Instrumente. Das bedeutet, dass sie Feedback nicht nur einholen, sondern auch in der Lage sein müssen, die Daten schnell zu analysieren und in konkrete Maßnahmen umzusetzen.“






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