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30.09.2021 Wohneigentum in Rheinland-Pfalz stark nachgefragt

Der deutsche Wohnungsmarkt ist derzeit von drei wesentlichen Trends gekennzeichnet. Erstens: Die Mietpreisdynamik lässt weiter nach. Das dritte Jahr in Folge fallen die Mietpreissteigerungen im Bundesdurchschnitt geringer aus als zum Vorjahr. Die Mietpreisdynamik liegt weiter im Rahmen der Inflationsrate, derzeit sogar darunter. Zweitens: Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Die Wertzuwächse bei Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und Reihenhäusern bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Drittens: In Rheinland-Pfalz sind die Mieten langsamer gestiegen als im Vorjahr, während Eigentumswohnungen kontinuierlich an Wert zulegen. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem IVD-Wohn-Preisspiegel 2021/2022 auf Basis von Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr 2021.

Mietenentwicklung

Die Wohnungsmieten in Deutschland stiegen das dritte Jahr in Folge langsamer als zum jeweiligen Vorjahr. Für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,7 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahreszeitraum (2,8 und 3,2 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen rund 8,55 Euro und rund 11,30 Euro für Neubauwohnungen.
In den Top-6-Städten (ohne Berlin) ist die Mietendynamik bei Bestandswohnungen zum wiederholten Male geringer ausgefallen als in allen anderen Städteklassen. So steigen die Preise für eine Mietwohnung mit mittlerem Wohnwert im Bestand um 2,1 Prozent. Im Neubau liegen die Top-6-Metropolen im deutschlandweiten Trend von 3,2 Prozent Steigerung. Im Durchschnitt beträgt der Mietpreis in den Top-6-Städten je Quadratmeter 12,10 Euro im Bestand und 14,30 Euro im Neubau.

Im Land Rheinland-Pfalz sind die Bestandsmieten (mittlerer Wohnwert) durchschnittlich um 4,2 Prozent und damit etwas stärker als bundesweit angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr (4,5 Prozent) zeigt sich jedoch eine leichte Tendenz zur Entspannung. Die höchsten Mieten müssen in der Landeshauptstadt Mainz mit durchschnittlich 10,50 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. Auf den weiteren Spitzenpositionen bei den Durchschnittsmieten folgen die Städte Trier (9 Euro pro Quadratmeter), Koblenz (7,75 Euro pro Quadratmeter) und Worms (7,70 Euro pro Quadratmeter).

Kaufpreisentwicklung

Bundesweit profitieren Eigentümer weiter von Wertzuwächsen ihrer Eigentumswohnung, ihres Einfamilienhauses oder Reihenhauses. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund 9 Prozent mehr wert als im Vorjahr (2020: 7,5 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.550 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 10 Prozent (2020: 8,8 Prozent) am stärksten aus. Die Preisdynamik bewegt sich damit aktuell auf dem Niveau der Jahre 2017, 2018 und 2019. Im ersten Corona-Jahr 2020 war eine leicht abflachende Dynamik zu verzeichnen.

Berlin bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.200 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München mit 6.800 Euro pro Quadratmeter.
Auch in Rheinland-Pfalz steigen Eigentumswohnungen im Wert an, allerdings etwas weniger stark als bundesweit. Die höchsten Preise müssen aktuell in der Landeshauptstadt Trier gezahlt werden. Eigentumswohnungen im Bestand (mittlerer Wohnwert) kosten hier im Schnitt 2.800 Euro pro Quadratmeter. Vergleichbar sind die Preise mit 2.600 Euro pro Quadratmeter in Koblenz. Weitere große Städte wie Mainz mit (2.500 Euro) oder Worms (1.850 Euro) liegen bei den Quadratmeterpreisen noch unter dem Bundesdurchschnitt.

Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit im Vergleich zum Vorjahr leicht an Tempo verloren, auch in den Top-7-Städten. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert steig der Wertzuwachs um 7,6 Prozent (2020: 8,5 Prozent). In den Top-7-Städten liegt der Preis eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert bei durchschnittlich 7,6 Prozent, also niedriger als im Vorjahr (2020: 10,3 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 450.000 Euro. Im Landesvergleich Rheinland-Pfalz: Hier rangiert Mainz bei den Häuserpreisen mit durchschnittlich 490.000 Euro Kaufpreis an der Spitze, danach folgen Koblenz mit 430.000 Euro und Trier mit 395.000 Euro.

Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD: „In den vergangenen acht Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum noch einmal deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle IVD-Umfrage. Dieser Trend spiegelt sich in den Preisdaten wider. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auch weiterhin hoch bleibt. Vielen Menschen ist in der Corona-Krise bewusster geworden, wie wichtig die eigenen vier Wände sind – sei es als Wohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus. Diesem Wunsch nach Wohneigentum sollte die neue Bundesregierung gerecht werden. Sie sollte eine möglichst breite Förderung für junge Familien auf die Beine stellen. Unter anderem sollte das erfolgreiche Baukindergeld fortgesetzt und erweitert, die Grunderwerbsteuer gesenkt, Freibeträge gewährt sowie KfW-Bürgschaftsprogramme aufgelegt werden.“

Andreas Schnellting, Stellv. Vorsitzender des IVD West, resümiert die Entwicklung: „Die Wohnungspreise in Rheinland-Pfalz entwickeln sich stabil. Der relativ geringe Unterschied zwischen Miet- und Kaufpreisdynamik belegt, dass die hiesigen Märkte ein ähnliches Verhältnis von Nachfrage und Angebot aufweisen. Bei den Mietpreisen gibt es in einigen ländlichen Regionen noch Nachholpotenzial, weshalb die Mieten hier etwas stärker angestiegen sind als bundesweit. Auch in Rheinland-Pfalz ist eine stärkere Nachfrage nach Wohneigentum festzustellen. Die Preisdynamik ist im landesweiten Vergleich dennoch moderat geblieben.“

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