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15.10.2021 Braunschweiger City: Frequenzen steigen dank Öffnungsschritten

Im Auswertungszeitraum vom 1. September 2020 bis zum 31. August 2021 erfassten die Lasermessgeräte in der Braunschweiger Innenstadt knapp 26 Millionen Frequenzen. Damit liegen diese bedingt durch die behördlich angeordneten Schließungen rund 28 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum im Vorjahr und knapp 35 Prozent niedriger als im selben Auswertungszeitraum vor Beginn der Corona-Pandemie. Der Vergleichszeitraum macht deutlich sichtbar, wie umfangreich die Auswirkungen durch die Einschränkungen im Handel, die Schließungen in Gastronomie und Hotellerie, die Home-Office-Regelungen und den fehlenden Weihnachtsmarkt für die multifunktional geprägte Innenstadt des Oberzentrums sind. Dass die Braunschweiger Innenstadt weiterhin sehr beliebt ist, zeigen nicht nur Umfrageergebnisse aus dem Herbst 2020, sondern auch die nach Beendigung jeder Einschränkung bereits kurzfristig ansteigenden Frequenzen.

Mit dem diesjährigen Auswertungszeitraum von September 2020 bis August 2021 zeigen sich erstmals die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Frequenzen in der Braunschweiger Innenstadt für ein vollständig von der Pandemie geprägtes Jahr. Mit knapp 26 Millionen Jahresfrequenzen liegen die Werte annähernd 35 Prozent unter denen vor der Corona-Pandemie und ebenfalls rund 28 Prozent unter denen des Vorjahres. Besonders deutlich ist die Differenz am Jahresende: Während im letzten Auswertungszeitraum allein auf November und Dezember 2019 fast neun Millionen Frequenzen entfielen, schlagen November und Dezember 2020 aufgrund der Corona-Einschränkungen für den diesjährigen Auswertungszeitraum mit nur 4,5 Millionen zu Buche. Mit der zusätzlichen Schließung des Einzelhandels im Januar und Februar 2021 entsprechen auch die Frequenzen zum Jahresbeginn mit 1,5 Millionen nur etwa 25 Prozent der regulären Passantenbewegungen im selben Zeitraum vor der Corona-Pandemie.

„Die sich häufig verändernden Voraussetzungen mit teils geschlossenen Geschäften, ausfallenden Veranstaltungen und nur schrittweisen Lockerungen belasten den Gesamtvergleich,“ sagt Leppa. „Zwar ist erkennbar, dass mit jeder Lockerung auch ein Anstieg der Frequenzen einhergeht, aber eine Stabilisierung der Werte hat sich erst im Juni eingestellt, als die Geschäfte und die Gastronomie wieder vollständig öffnen und wieder erste Veranstaltungen stattfinden konnten. Gerade aber Veranstaltungen fanden nicht annähernd in vergleichbarem Umfang wie in den Jahren vor der Pandemie statt, sodass auch hier deutliche Auswirkungen gegeben sind“, erklärt Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH, die die Passantenbewegungen in der Innenstadt digital erfasst.

„Die Innenstadt lebt von ihren vielfältigen Angeboten“, fasst auch Olaf Jaeschke, Vorstandsvorsitzender des Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. zusammen. „Sind Teile davon nicht verfügbar, kommen weniger Menschen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam daran arbeiten, die Angebotsvielfalt nicht nur zu erhalten, sondern sogar auszubauen, beispielsweise indem wir attraktive Anlässe schaffen und zum erlebnisreichen Innenstadtbesuch einladen.“

Die Bedeutung der Angebotsvielfalt in der Innenstadt haben auch die Ergebnisse der vom Stadtmarketing mit dem Institut für Handelsforschung (IFH) durchgeführten Untersuchung „Vitale Innenstädte“ unterstrichen. Auch während der Pandemie erfüllte die Braunschweiger Innenstadt verschiedene Funktionen, war ein Ort zum Bummeln, ein Aufenthaltsort, Treffpunkt und Erlebnisraum für jeweils mehr als 90 Prozent der rund 1.000 im September und Oktober 2020 befragten Besucherinnen und Besucher. Ebenso zeigten die Ergebnisse, wie stabil die positive Einschätzung zur Innenstadt ist: Mit der Gesamtnote 2,2 hat Braunschweig 0,4 Notenpunkte besser als der Durchschnitt der Städte vergleichbarer Größe abgeschnitten.

„Aktuell steigen die Frequenzen wieder und auch im vergangenen Jahr setzte Richtung Spätsommer und Herbstanfang ein positiver Trend ein, der erst mit dem Lockdown ab November stoppte. Insofern keine ähnlichen Reglementierungen kommen, lässt sich mit einer weiteren Erholung rechnen“, so Leppa. „Dass sich die Frequenzen nach jeder Einschränkung wieder erholen konnten und jede Lockerung sich schon kurzfristig erkennbar auswirkte, ist insgesamt ein deutliches Zeichen für die Qualität der Braunschweiger Innenstadt. Insbesondere die Gastronomie unterstrich ihre Bedeutung für eine lebendige Innenstadt, die Freisitze waren bei annähernd akzeptablem Wetter stets gut gefüllt, teils ging ohne Reservierungen nichts mehr.“

Neustart für den Welfenhof / Umfangreiche Baumaßnahmen an der Passage geplant

Einen starken Impuls zur Weiterentwicklung der Innenstadt sieht die Stadtverwaltung in der beabsichtigten Umgestaltung des Welfenhofs. Hierzu liegt den politischen Gremien nach intensiven Verhandlungen zwischen den Eigentümern des Welfenhofs, der Firma DIO - Deutsche Immobilien Opportunitäten AG, und der Stadtverwaltung nun ein Vertragsentwurf vor, der maßgebliche Weichenstellungen für die Weiterentwicklung des Welfenhofs enthält. Die Planungen der Eigentümer sehen vor, einen oder mehrere großflächige Betriebe, vorzugsweise des Einzelhandels, neu im Erdgeschoss anzusiedeln und nachhaltig in die Immobilie und den Standort zu investieren.

Zu diesem Zweck muss ein Teil der bisherigen Passage überbaut werden, da die bisherigen Räumlichkeiten keinen so großzügigen Zuschnitt ermöglichen. Die überdachte Passage zwischen Hotel und der Immobilie Meinhardshof wird dagegen rückgebaut, sodass ein großzügiger Durchgang entsteht.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth zeigte sich bei einem Treffen mit den Vorständen der Firma DIO auf der Expo Real in München erfreut, dass eine positive Entwicklung im nördlichen Bereich der Fußgängerzone in Gang gesetzt wird: „Die Verwaltung unterstützt das Projekt, denn ein frequenzstarker Betrieb im Welfenhof wird ganz wesentlich dazu beitragen, den nördlichen Teil der Fußgängerzone zu beleben“, sagte er. „Dabei ist nach unserer gemeinsamen Auffassung ein Ankermieter als Frequenzbringer von entscheidender Bedeutung.“

DIO bekräftigte das Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung und Revitalisierung des Standorts Welfenhof. „Die Lage des Welfenhof hat uns immer überzeugt. Deshalb werden wir auch nachhaltig und langfristig an diesem Standort investieren. Die Gespräche mit der Stadt Braunschweig sind auf Augenhöhe und sehr konstruktiv.“

Nach der Übernahme des Hotels durch einen neuen Betreiber und den damit verbundenen Renovierungs- und Umbauarbeiten werde nun die Immobilie an die aktuellen Entwicklungen im Einzelhandel angepasst. Im nordwestlichen Gebäudebereich ist die Einrichtung eines frequenzstarken Einzelhandelsbetriebs beabsichtigt.

Um den Investoren vorab ausreichende Sicherheit für die Umsetzbarkeit ihrer Planungen zu geben, ist der Abschluss eines Baudispensvertrags notwendig, der im Wesentlichen die Befreiung von Festsetzungen des Bebauungsplans, die beabsichtigte Einziehung von Verkehrsflächen sowie die Gegenleistungen der DIO regelt.

Um einen Ausgleich für den wegfallenden Teil der Passage zu schaffen, wird die Stadt in den kommenden Jahren die Fußwegverbindungen im Umfeld des Welfenhofs attraktiver und sicherer gestalten.






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