News RSS-Feed

29.11.2021 Wohnpreise steigen weiter – Büroimmobilien klettern aus Pandemietief

Laut der bundesweiten Herbstumfrage von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) rechnen Immobilienexperten mit weiter steigenden Miet- und Transaktionspreisen für Wohnimmobilien. Auf dem Markt für Büroimmobilien hellt sich das zuletzt düstere Bild merklich auf. Konkret erwarten rund 71 Prozent der Befragten in den kommenden 12 Monaten steigende oder sogar stark steigende Preise für Wohnimmobilien. Besonders für Einfamilienhäuser werden weiter steigende Preise erwartet. Deutlich optimistischer als noch im Frühjahr wird der Markt für Büroflächen gesehen. Während damals noch fast die Hälfte der Befragten sinkende Mieten erwarteten, sind es nun nur noch ein Fünftel. Mit 61 Prozent erwartet das Gros der Umfrageteilnehmer in den nächsten 12 Monaten stabile Büromieten. Auch bei den Transaktionspreisen für Büro- und Geschäftshäuser sind die Befragten optimistischer als vor einem halben Jahr: Der Preiserwartungsindex ist zum ersten Mal seit dem Herbst 2019 im positiven Bereich.

Dies sind im Wesentlichen die aktuellen Ergebnisse der von FPRE halbjährlich durchgeführten Erhebung zur Preisentwicklung von Immobilien in Deutschland. Die Ergebnisse der zwischen Ende Oktober und Mitte November durchgeführten Umfrage werden zu Preiserwartungsindizes verdichtet, die im Bereich zwischen -200 und 200 Punkten liegen können. Die Indizes geben eine Indikation für die künftige Entwicklung verschiedener Immobiliensegmente. An der Herbstumfrage 2021 von FPRE beteiligten sich knapp 500 Expertinnen und Experten aus allen Bundesländern.

Preiserwartung für Wohneigentum verharrt auf hohem Niveau

Bei Wohneigentum hat sich die Erwartung weiterhin hoher Preise aus dem Frühling 2021 verfestigt. Rund 61 Prozent der Befragten gehen von steigenden und weitere 10 Prozent von sogar stark steigenden Preisen für Wohneigentum aus. Nur rund zwei Prozent erwarten sinkende Preise, im Herbst 2020 galt dies noch für ein Zehntel der Befragten. Diese Einschätzungen gelten sowohl für Eigentumswohnungen als auch für Einfamilienhäuser. Für letztere erreicht der Preiserwartungsindex sogar einen neuen Höchststand seit Durchführung der FPRE-Umfrage.

Keine Entspannung bei Wohnungsmieten in Sicht

Auch bei den Wohnungsmieten erwartet der Großteil der Befragten in den nächsten 12 Monaten Preissteigerungen. Der Preiserwartungsindex klettert von 19,0 Punkten im Herbst 2020 über fast 50,0 Punkte im Frühling 2021 auf nunmehr 57,3 Punkte. 55 Prozent der Experten erwarten steigende, 44 Prozent stabile Mieten. Von sinkenden oder stark sinkenden Mieten gehen nur noch verschwindend wenige Befragte aus.

Bei den Transaktionspreisen für Mehrfamilienhäuser haben sich die Erwartungen im Vergleich zum Frühjahr kaum verändert. Der bundesweite Preiserwartungsindex gab leicht von 79,1 auf jetzt 78,2 Punkte nach. Wie im Frühjahr 2021 erwarten knapp 70 Prozent der Experten steigende oder stark steigende sowie 29 Prozent stabile und zwei Prozent sinkende Transaktionspreise.

Dr. Stefan Fahrländer, CEO FPRE: „Wohnimmobilien bleiben allen Preisanstiegen zum Trotz im Fokus der Anleger. Besonders in den Ballungsräumen ist noch kein Ende der steigenden Transaktions- und Mietpreise abzusehen. Bei steigenden Verbraucherpreisen und anhaltend niedrigen Zinsen halten viele Anleger die Immobilie mehr denn je für das adäquate Mittel der Inflationsabwehr. Inwieweit diese Rechnung aufgeht, werden die Zukunft und insbesondere die zukünftige Zinspolitik zeigen. Jedenfalls müssen Investoren wohl auch in den kommenden 12 Monaten mit steigenden Preisen kalkulieren."

Markt für Büro- und Geschäftshäuser hellt sich auf

Der Markt für Büroimmobilien lässt das Pandemietief zunehmend hinter sich. Der Preiserwartungsindex für Büromieten ist mit -0,8 Punkten deutlich höher als noch vor einem halben Jahr (-47.1 Punkte). Während im Frühling noch rund die Hälfte der Experten sinkende Mieten erwarteten, ist es nun nur noch ein Fünftel. Über 60 Prozent der Teilnehmenden erwarten in den nächsten 12 Monaten stabile Mieten (Frühling: 45%), 18 Prozent erwarten steigende Mieten (Frühling: 5%).

Auch bei den Transaktionspreisen für Büro- und Geschäftshäuser sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimistischer als vor einem halben Jahr: Der entsprechende Preiserwartungsindex ist mit 17.9 Punkten zum ersten Mal seit dem Herbst 2019 im positiven Bereich.

„Büroimmobilien befreien sich zunehmend von den Pandemiefolgen. Die Rückkehr in den aus Anlegersicht ‚grünen Bereich‘ dauert aber deutlich länger als bei Wohnimmobilien. Der Charakter der Grundversorgung fehlt und die Einsparmöglichkeiten durch Home-Office und Remote Working hallen nach. Eine Rückkehr zur vorpandemischen Marktsituation ist noch nicht in Sicht. Die Immobilienbewertung muss also weiter mit Volatilitäten rechnen und ihre Annahmen kontinuierlich an die Marktgegebenheiten anpassen. Aktuelle Marktdaten und analytisch-statistische Verfahren werden deshalb auch in der Bewertung weiter an Bedeutung gewinnen.", interpretiert Dr. Stefan Fahrländer.








Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!