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17.01.2022 Büroflächennutzung sinkt wieder auf Vorjahresniveau

Locatee, der führende SaaS-Anbieter für Workplace-Analytics veröffentlicht Übersichten der Belegungsdaten des Jahres 2021 für Büroflächen weltweit und vergleicht diese mit den Werten seit Beginn der Pandemie. Dazu sammelte das Unternehmen anonymisierte Daten zur Spitzenbelegung von Arbeitsplätzen aus einer Stichprobe aus 800 Standorten in 60 Ländern. Ende 2021 standen Deutschland und die Schweiz fast genau dort, wo sie bereits Ende 2020 gemessen wurden: Deutschland bei einer Auslastung von ca. zwölf bis 15 Prozent und die Schweiz bei einer Auslastung von 11 Prozent. Dennoch zeigen sich im Jahresvergleich deutliche Schwankungen in der Nutzung der Büroflächen.

Vergleicht man die Daten der vergangenen beiden Jahre für Deutschland und Schweiz, zeigen sich nicht nur die deutlichen Auswirkungen zu Beginn der Pandemie – wie etwa der Abfall der Nutzungszahlen in den von Kontaktverboten geprägten Wintermonaten von 2020 – sondern es zeichnet sich auch ab, dass in diesem Jahr die Mitarbeiter:innen deutlich zögerlicher den Weg zurück in das Büro suchten, als noch im ersten Jahr der Pandemie. Die Kurve unterliegt in diesem Jahr deutlich weniger Schwankungen, was sich eventuell auf Arbeitsplatzstrategien, die gestiegene Durchimpfung der Mitarbeiter:innen und einen routinierteren Umgang mit der Pandemie zurückführen lässt. Dabei ist die Auslastung noch immer weit unter dem Pre-Corona-Niveau.

„In Deutschland und der Schweiz stehen derzeit 75 bis 85 Prozent der Flächen leer - damit stehen wir leider erneut wieder dort, wo wir vor einem Jahr standen”, erklärt Thomas Kessler, Mitgründer und CEO von Locatee. „Wir gehen davon aus, dass sich dies in den kommenden Wintermonaten wohl kaum ändern wird. Zum einen haben viele Unternehmen noch keine solide Strategie zur künftigen Nutzung der Büroräume entwickelt und zum anderen ist zu erwarten, dass Mitarbeitende angesichts gesundheitspolitischer Maßnahmen wieder vermehrt auf Homeoffice zurückgreifen werden. Erst im Frühjahr könnte sich dies mit sinkenden Inzidenzen wieder ändern, aber es bleibt derzeit völlig offen, ob wir diesen Trend nicht sogar noch ein drittes Mal erleben werden.”

Zum Vergleich: Die Auslastung in den USA und Großbritannien geht gegen Null
Mit einem Blick auf angelsächsische Länder Großbritannien und die USA zeigt sich ein starker Kontrast zu den vorherigen Beispielen. Die Auslastung in diesen Ländern lag schon vor der Pandemie auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. 50 Prozent in Großbritannien und 60 Prozent in den USA. Allerdings zeigt sich hier, dass die Zahl der Bürorückkehrer in diesem Jahr (wenn auch relativ gering) höher war als in 2020. Zuletzt hat Großbritannien mit einer erneuten Homeoffice-Pflicht zur Prävention der Omikron-Ausbreitung wieder eine geringere Auslastung.

Es zeigt sich also länderübergreifend ein langanhaltender Trend hin zu einer sehr geringen Auslastung von Büroimmobilien, welche möglicherweise auf eine tatsächliche strukturelle Veränderung in der Welt der Büroarbeit hindeutet. „In den USA und UK zeigen sich deutlich weniger Schwankungen innerhalb der Nutzung, obwohl politische Maßnahmen auch hier großen Einfluss auf Entscheidungen hatten. Anhand unserer anschließenden Marktbeobachtungen beobachten wir in den USA und im Vereinigten Königreich auch eine stärkere Bereitschaft, die Bürolayouts zu ändern und auf moderne Konfigurationen umzustellen. London ist bereits jetzt ein Paradebeispiel für die schnelle Umsetzung von neuen Strategien, die von Unternehmen getrieben werden. Die USA hingegen sind durch den angespannten Arbeitsmarkt auch schneller, Dinge zu testen und nach Erfolg umzusetzen”, erklärt Kessler weiter.

„Die hybride Arbeitswelt findet bereits statt”

Seit Beginn der Pandemie beobachtet Locatee die sich verändernden Bedürfnisse an die Arbeitswelt und plädiert dafür, traditionelle Denkmuster zu hinterfragen und aufzubrechen. Das Unternehmen ist sich sicher, dass insbesondere mit der durch die Corona-Pandemie beschleunigte Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen eine noch stärker ausgeprägte Wandlung der Büros auftreten wird.

„Die hybride Arbeitswelt findet bereits statt”, ergänzt Sabine Ehm, Moderatorin des Podcasts The Workplace Leader und Thought Leadership Managerin bei Locatee. “Das Büro muss auf das Ziel hin transformiert werden, die Zusammenarbeit, das Wohlbefinden und das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter sowie die Ressourceneffizienz zu steigern. Umso wichtiger wird es künftig sein, diese kontinuierlich zu messen, um so die passende Datengrundlage für faktenbasierte Entscheidungen über die Bürofläche zu treffen – denn eine einheitliche und unternehmensübergreifende Lösung wird es schlicht und ergreifend nicht geben.”






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