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14.02.2022 Retail-Vermietungen durch Corona geprägt – Spürbarer Aufschwung

Der Einzelhandelsspezialist COMFORT analysiert auch in dem zweiten durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr erneut seine eigenen Retail-Vermietungen. Eingedenk eines schier endlosen Lockdowns zu Jahresbeginn und zahlreicher administrativer Einschränkungen verwundert es beinahe, dass das Vermietungsgeschäft wieder spürbar zugelegt hat.

Mittlerweile hat der Markt deutlich an Fahrt aufgenommen und immer mehr Mieter nutzen die neuen Chancen für gute Geschäfte in attraktiven Innenstädten.

Olaf Petersen, Geschäftsführer und Chefresearcher des Einzelhandelsspezialisten COMFORT, sieht hierfür mehrere Gründe. Zum einen sei die Verunsicherung unter den Händlern nicht mehr so stark wie im Jahr 2020, als Prognosen für den weiteren Verlauf der Pandemie und damit auch in Bezug auf die Auswirkungen auf das eigene Geschäft noch deutlich schwerer fielen. Zudem hätten dann die wenigen „normalen“ Monate in 2021 unter Beweis gestellt, dass es ein enormes Potenzial für eine Renaissance des Einzelhandels in den Innenstädten gibt. Sowohl Passantenzahlen in den Städten als auch die Umsätze in den Kassen der Händler sprachen bis weit in den Herbst hinein eine deutliche Sprache.

Gleichzeitig, so Petersen weiter, hätten auch viele Vermieter die neuen Rahmendaten akzeptiert, die sich für die Vermietung von Einzelhandelsfläche herauskristallisiert haben. „Die Erkenntnis, dass sich die Mietpreise nicht wieder ohne Weiteres erholen und auf ein Vor-Coronaniveau steigen werden,“ sagt Petersen, hat sich inzwischen auf breiter Front durchgesetzt.“ Auf diesem neuen Niveau fanden in 2021 denn auch deutlich mehr Vermietungen statt als noch im Jahr 2020.

„Was die erfolgten Vermietungen des vergangenen Jahres angeht“, erklärt Olaf Petersen, Geschäftsführer und Chefresearcher des Einzelhandelsspezialisten COMFORT, „haben sich die in den Vorjahren konstatierten Trends – insbesondere die Zunahme der Bedeutung der Gastronomie – vorerst nicht weiter verfestigt. Konkret bedeute dies, dass der Bereich Mode und Schuhe erstmals wieder die meisten Vermietungen auf sich vereinen konnte – allerdings mit nur 24% aller Vermietungen. Im Vorjahr waren es 26 und im Jahr 2019 nur 18%.

„Dies“, so Petersen weiter, „sah vor zehn Jahren allerdings noch ganz anders aus. 50% und mehr der Vermietungen in den 1A-Lagen durch Mode-Labels waren zu diesem Zeitpunkt keine Seltenheit. Aktuell, so Petersen, mache der Bereich Gastronomie nur 14 Prozent (gegenüber 29% im Vorjahr und 18% im Jahr 2019) der COMFORT-Vermietungen aus. Ziehe man die Bereiche Nahrungs- und Genussmittel hinzu, komme man bereits auf 26 Prozent der Vermietungsleistung.

Hinsichtlich der Destinationen dominierten bei COMFORT die TOP 7-Städte nicht mehr so deutlich wie im Coronajahr 2020, in dem noch rund 80 % der vermittelten Mietverträge in den Metropolen abgeschlossen wurden. In 2021 waren es weniger als die Hälfe. Auch ein Zeichen dafür, dass die Händler wieder Mut gewinnen und sich nicht nur auf die sichern Häfen der Metropolen konzentrieren.

Die in den Jahren zuvor konstatierte Flexibilisierung der Mietvertragslaufzeiten nahm auch im Jahr 2021 nicht weiter zu: Die durchschnittliche Laufzeit der vermittelten Mietverträge verblieb bei überwiegend 5-7 Jahren Festzeit plus Optionen. Die Größe der vermittelten Retail-Mietflächen nahm im Gegensatz zu den Vorjahren nicht weiter ab, sondern wieder etwas zu. Konkret stieg diese mit durchschnittlich rund 564 m² beinahe wieder auf das Niveau von 2019 mit etwa 570 m². „Nach wie vor“, erklärt Petersen, „werden insbesondere Großflächen mit vertikaler Struktur, sprich über mehrere Ebenen, immer weniger nachgefragt. Tatsächlich haben aktuell vor allen Dingen die Vermietungen an Textiler wieder für einen Anstieg der durchschnittlichen Mietfläche gesorgt – auch wenn diese heute eher 800 m² über zwei Ebenen suchen statt der doppelten Fläche über bis zu drei Ebenen. Ausnahmen bestätigen auch hier wie so häufig die Regel.

Unter den COMFORT-Vermietungen fanden sich im Jahr 2021 diverse prominente Beispiele wie Miele und Breitling in Düsseldorf, Liebeskind in Salzburg, Canada Goose in Berlin, Frankfurt und München, Hallhuber und Tally Weijl in Wien, Sostrene Grene in Hamburg, Marc O’Polo in Lübeck, Butlers in Leipzig, Telekom in Freiburg, Armani in Berlin oder s.Oliver in München. Einige hochrangige Vermietungen, so Petersen abschließend, könnten zudem erst im laufenden Jahr kommuniziert werden. Der Trend zeige eine eindeutige Aufwärtsbewegung.






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