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25.02.2022 Deutschland teuer Immobilienland

Die Immobilienpreise in ganz Deutschland sind zum Ende des letzten Jahres noch einmal kräftig gestiegen. Im bundesweiten Durchschnitt hat der Quadratmeterschätzwert im Jahresverlauf um rund 15 Prozent angezogen. Ein Quadratmeter Wohneigentum schlägt damit mittlerweile im Schnitt mit 2.848 Euro zu Buche. Allerdings zeigen sich enorme regionale Unterschiede. In München kostet der Quadratmeter mit 9.617 Euro mehr als eine Rolex-Uhr. In der günstigsten Großstadt Chemnitz in Sachsen hingegen zahlen Kaufwillige mit 1.447 Euro pro Quadratmeter nur etwa so viel wie für ein iPhone. Das zeigt die jüngste Untersuchung des Münchner Proptechs Scoperty (www.scoperty.de).

In Hamburg, dem teuersten Bundesland der Republik (5.733 Euro pro Quadratmeter) sind die Preise seit Anfang 2021 im Durchschnitt noch einmal um rund 15 Prozent gestiegen. Es folgen Berlin mit durchschnittlich 4.584 Euro pro Quadratmeter und Bayern mit 4.471 Euro pro Quadratmeter. Hier haben Eigentümer seit Beginn des ersten Quartals 2021 durchschnittlich rund 12 Prozent Wertzuwachs erfahren.

Preisanstieg nach Bundesländern: Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt haben Nase vorn

„Das Rennen um die prozentual größte Wertentwicklung auf Bundeslandebene führt Schleswig-Holstein an. Wir beobachten dort seit einigen Jahren einen immer schnelleren Preisanstieg. Betrug die jährliche Preissteigerung in 2020 noch rund 10 Prozent, verzeichnen wir seit Beginn des letzten Jahres einen sprunghaften Anstieg um rund 19 Prozent. Ebenso ins Auge fällt der Preisauftrieb in Sachsen-Anhalt. Lag die jährliche Preisentwicklung in 2020 gerade einmal bei rund 6 Prozent, hat sich der Quadratmeter 2021 im Durchschnitt um rund 19 Prozent verteuert“, sagt Stefan Kellner, CEO von Scoperty. Im Mittelfeld findet sich das Saarland mit rund 15 Prozent Preisauftrieb. Am wenigsten verteuert hat sich Betongold im Jahresverlauf in Baden-Württemberg mit durchschnittlich rund 11 Prozent Preiszuwachs. Kellner: „Sowohl bundesweit als auch regional fällt auf, dass sich besonders jene Orte in 2021 verteuert haben, die in den Jahren davor bei Immobilienboom meist nicht ganz vorn dabei waren. Im Trend geht es dort besonders stark nach oben, wo im Vergleich noch Luft ist.“

In Bayern besonders viele teure Landkreise

Unter den deutschen Großstädten sticht laut Scoperty besonders die bayerische Hauptstadt ins Auge – denn in München wurde im vierten Quartal 2021 durchschnittlich erstmals die 9.000-Euro-Marke geknackt. Die Liste der teuersten Landkreise der gesamten Republik führt ebenfalls München mit durchschnittlich 7.918 Euro pro Quadratmeter an. Bundesweit unter den sechs teuersten Landkreisen liegen ausschließlich Regionen in Bayern: Starnberg (7.752 Euro pro Quadratmeter), Miesbach (6.727 Euro pro Quadratmeter), Fürstenfeldbruck (6.479 Euro pro Quadratmeter), Ebersberg (6.371 Euro pro Quadratmeter) und Dachau (6.059 Euro pro Quadratmeter).

Erfurt, Potsdam, Kiel: Vergleichsweise günstige Immobilienpreise und hohe Wertzuwächse

Unter den deutschen Landeshauptstädten konnten Eigentümer den größten Wertzuwachs seit Beginn des letzten Jahres in Erfurt mit rund 23 Prozent Preisanstieg auf aktuell 2.540 Euro pro Quadratmeter verzeichnen. Es folgen Potsdam und Kiel mit jeweils durchschnittlich rund 20 Prozent Wertzuwachs auf Platz zwei und drei. Im Vergleich zu den Spitzenpreisen von 9.617 Euro pro Quadratmeter in München sind Immobilien in Thüringen, Brandenburg und Schleswig-Holstein aber noch für vergleichsweise kleines Geld zu haben. „Die überdurchschnittlich hohen Wertzuwächse in den günstigen Regionen sind ein Beleg dafür, dass Immobilien in der zweiten und dritten Reihe gefragter werden. Der Grund ist naheliegend: In vielen Orten können sich sowohl Normal- als auch Besserverdiener Wohneigentum nicht mehr leisten. Sie gehen verstärkt Kompromisse bei Lage und Qualität ein.“

Ob sich der Trend fortsetzt, wird laut Scoperty auch davon abhängen, wie sich Themen wie höhere Finanzierungskosten, Mietpreisbremse, Neubautätigkeiten oder die Energiepolitik auf den immer heißer laufenden Markt auswirken.

Aktuelle Quadratmeterschätzwerte für alle Bundesländer im Überblick:

Hamburg: 5.733 Euro pro Quadratmeter
Berlin: 4.584 Euro pro Quadratmeter
Bayern: 4.471 Euro pro Quadratmeter
Baden-Württemberg: 3.530 Euro pro Quadratmeter
Hessen: 3.385 Euro pro Quadratmeter
Schleswig-Holstein: 3.111 Euro pro Quadratmeter
Nordrhein-Westfalen: 2.654 Euro pro Quadratmeter
Bremen: 2.554 Euro pro Quadratmeter
Brandenburg: 2.453 Euro pro Quadratmeter
Rheinland-Pfalz: 2.446 Euro pro Quadratmeter
Niedersachsen: 2.292 Euro pro Quadratmeter
Mecklenburg-Vorpommern: 2.150 Euro pro Quadratmeter
Sachsen: 1.783 Euro pro Quadratmeter
Saarland: 1.658 Euro pro Quadratmeter
Thüringen: 1.421 Euro pro Quadratmeter
Sachsen-Anhalt: 1.338 Euro pro Quadratmeter





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