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28.02.2022 Auswirkungen der steigenden Inflation auf die Immobilienfinanzierung

Die steigende Inflationsrate führt zu Unsicherheit – auch auf dem Immobilienmarkt. Laut der Maxxfinance GmbH resultieren für Immobilienkäufer unterschiedliche Konsequenzen aus einer höheren Teuerungsrate: Zunächst sinken die Schulden von Kreditnehmern real. Risiken sehen sich jedoch diejenigen gegenüber, die ihre Finanzierung eng kalkuliert haben. Auch eine zu kurze Zinsbindung wird angesichts steigender Zinsen zu einer Schwierigkeit.

„Die Inflation lässt den Immobilienmarkt weitgehend unbeeindruckt und die Nachfrage bleibt konstant. Diejenigen, die ihre Finanzierung bereits abgeschlossen haben, sind meist auf der sicheren Seite: Ihre Schulden nehmen in der aktuellen Situation durch inflationsbedingte Geld-entwertung sogar real ab. Allerdings steigen mit der Inflation die Ausgaben – damit wird der finanzielle Spielraum kleiner“, sagt Kurt Friedl, Mitgründer des digitalen Baufinanzierers Maxxfinance.

Der positive Effekt für Finanzierende: Da mit steigender Inflation auch Lohnsteigerungen zu erwarten sind, sinken Darlehensschulden in der realen Betrachtung. Gleichzeitig macht die Maxxfinance GmbH jedoch auch mögliche Schwierigkeiten für Häuslebauer aufmerksam: „Zuletzt sind die Zinsen bereits gestiegen – dieser Effekt könnte sich in den kommenden Monaten deutlich beschleunigen. Daher müssen Anschlussfinanzierer rechtzeitig vorplanen“, sagt Dieter John, Mitgründer von Maxxfinance. Maxxfinance hat fünf Ratschläge für die Immobilienfinanzierung angesichts steigender Inflation:

1. „Prinzip Vorsicht“ bei der Kalkulation: Um ein steigendes Preisniveau abfedern zu können, sollten Finanzierende ausreichend Spielraum einberechnen. Andernfalls können inflationsbedingt höhere Kosten, die das monatlich verfügbare Einkommen schmälern, zum finanziellen Risiko werden. Im schlimmsten Fall droht ein Kreditausfall. Es ist daher sinnvoll, die monatliche Rate bei der Immobilienfinanzierung nicht zu hoch anzusetzen.

2. Lange Zinsbindung und Forward-Darlehen: Die Talsohle dürfte hinsichtlich des Zinsniveaus bereits durchschritten sein, doch aktuell sind die Konditionen noch günstig. Um angesichts der Inflationstendenzen – und einem damit drohenden Zinsanstieg – Sicherheit zu schaffen, empfehlen sich langlaufende Kredite. Im besten Fall wird eine Vollfinanzierung über 15, 20 oder gar 25 Jahre abgeschlossen. Sofern die Zinsbindung in absehbarer Zeit ausläuft, ist es sinnvoll, bereits jetzt den Anschlusskredit zu planen – etwa in Form eines Forward-Darlehens, das bis zu fünf Jahre vor dem Auslaufen der bestehenden Finanzierung abgeschlossen werden kann.

3. Vergleich zwischen mehreren Angeboten: Banken werden voraussichtlich etwas zurückhaltender bei der Kreditvergabe. Für Darlehensnehmer bedeutet dies: Sie müssen unter Umständen länger nach dem richtigen Finanzierungspartner suchen. Um dennoch aus einer breiten Auswahl schöpfen zu können, ist die Einholung von verschiedenen Angeboten sinnvoll. Bei der Konsultation von Vermittlern erhalten Immobilienkäufer einen Überblick. Neben der Höhe des Zinses sind auch weitere Kriterien entscheidend – etwa in Bezug auf Sondertilgungen oder die Möglichkeit einer Anpassung der Tilgungshöhe. Auch bei der Anschlussfinanzierung lohnt ein Vergleich: Sofern auf das Angebot einer anderen Bank zurückgegriffen wird, führt dies häufig zu einer Neubewertung der Immobilie. Diese wiederum hat fast immer einen positiven Effekt auf das konditionsrelevante Verhältnis des Objekt-werts zur Darlehensschuld. Daher werden die Konditionen bei einer Umschuldung besser.

4. Kauf und Finanzierung aus einer Hand: Bislang erfolgt der Erwerb einer Immobilie weitgehend getrennt von der Finanzierung – dies bremst Käufer häufig aus. Außerdem resultieren daraus komplexe Prozesse – von der Aufbereitung von Unterlagen bis hin zu einem Bankenmarathon. Doch Erwerb und Finanzierung rücken inzwischen deutlich näher zusammen. So arbeiten Makler und Darlehensvermittler zunehmend integriert – zum Vorteil des Käufers. Im Idealfall liegen Objektunterlagen schon vor dem Besichtigungstermin beim Finanzierungsvermittler.

5. Schnelle Abwicklung sicherstellen: Eigentümer interessanter Objekte wollen – gerade angesichts zunehmender Inflationsrisiken – schnellstmögliche Sicherheit bei der Veräußerung ihrer Immobilie. Daher wird eine schnelle Finanzierungszusage für Käufer immer wichtiger, um überhaupt die Chance auf den Zuschlag zu erhalten. Digitale Unterstützung ermöglicht es inzwischen, bereits direkt nach einer Besichtigung Klarheit zu erhalten, zu welchen Konditionen ein Kredit gewährt wird.





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