News RSS-Feed

14.03.2022 Marktführer der Immobilienbranche launchen Low-Carbon-Label

Die Immobilienbranche, der größte CO2-Emittent mit einem Anteil von 39 Prozent an den weltweiten Emissionen, ist ein Schlüsselakteur im Kampf gegen die globale Erwärmung. Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, müssen alle europäischen Länder daran arbeiten, den CO2-Fußabdruck neuer und bestehender Gebäude zu verringern.

Auf der MIPIM schließen sich die wichtigsten europäischen Akteure der Branche zusammen, um das erste paneuropäische Zertifizierungslabel für CO2-arme Immobilien zu unterstützen. Die Gründungsmitglieder der Low-Carbon-Building-Initiative stammen aus zahlreichen europäischen Ländern: BPI aus Luxemburg, Belgien und Polen, NSI aus den Niederlanden, WO2 und ICAMAP aus Luxemburg, Frankreich und dem Vereinigten Königreich, Generali Real Estate, BNP Paribas Real Estate sowie Covivio und Ivanhoé Cambridge mit einem gesamteuropäischen Ansatz sowie Struan Robertson.

Der französische Verband BBCA stellt die notwendige technische Unterstützung für diese Initiative, die darauf abzielt, die Verringerung des CO2-Fußabdrucks von Gebäuden über deren gesamten Lebenszyklus zu fördern. Um einen unabhängigen Ansatz zu gewährleisten, wurde eine wissenschaftliche Kommission eingerichtet. Gemeinsam geführt von Artelia und Elioth, einer Marke der Egis-Gruppe, versammelt die Kommission Experten aus den Bereichen Lebenszyklusanalyse und Dekarbonisierungsstrategien für die Immobilienbranche. Die europäische Methodologie soll bis zum Sommer 2022 entwickelt werden, sodass die ersten, beispielgebenden Gebäude in Europa bis Ende des Jahres das Label erhalten können. In einem ersten Schritt werden Büros, Wohngebäude und Hotels analysiert.

Seit 2016 haben sich rund 300 Projekte in Frankreich mit einer Gesamtfläche von über 2 Millionen Quadratmetern für ein BBCA-Label angemeldet oder wurden bereits mit diesem ausgezeichnet. Die Umsetzung der besten Praktiken zur CO2-Reduktion können den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes im Vergleich zu herkömmlichen Baumethoden um 30 bis 50 Prozent reduzieren, je nach Label-Stufe. Das BBCA-Label war auch ein Vorläufer der neuen Umweltverordnung „RE2020“ für Neubauten in Frankreich und hat zu deren Umsetzung beigetragen.

Christophe Kullmann, Chief Executive Officer (CEO) bei Covivio, erläutert: „Die Immobilienwirtschaft ist sich ihrer Wirkung auf die Umwelt und ihrer Rolle in der ökologischen Transition bewusst, und sie zeigt einmal mehr ihre Fähigkeit, sich im Angesicht einer strukturellen Herausforderung zusammenzutun. Im Einklang mit ihrer bereits seit langem bestehenden Strategie zu dieser Thematik ist Covivio hocherfreut, dieser paneuropäischen Initiative beizutreten. Sie umfasst Partner mit unterschiedlichen Profilen. Diese Vielfalt ist ein echter Gewinn für die Schaffung dieses Standards und damit für die Bewältigung der Klima- und Energieherausforderungen, denen wir uns alle gemeinsam stellen müssen.“

Olivier Terrenoire, Global Head of Asset Management, Property Management and Sustainable Investing bei Generali Real Estate, kommentiert: „Die Dekarbonisierung des Immobilienportfolios ist eine wesentliche Priorität in der ESG-Strategie von Generali Real Estate. Dies kommt auch in dem Ziel zum Ausdruck, zu dem sich die Generali Gruppe verpflichtet hat, indem sie einen Beitrag zur von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Net Zero Asset Owner Alliance leistet. Wir sind stolz darauf, mit der Unterstützung der BBCA an der Seite wichtiger europäischer Marktteilnehmer zu arbeiten und ein Gründungspartner dieser wichtigen Initiative zu sein. Damit gehen wir eines der wichtigsten Themen für unsere Branche an und schaffen weitere Synergien auf diesem anspruchsvollen Weg.“

Stéphane Villemain, Vice President, Corporate Social Responsibility (CSR) bei Ivanhoé Cambridge, erklärt: „Wir sind stolz darauf, diese europäische Initiative zu unterstützen, die einen wichtigen Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Immobiliensektors darstellt. Die Emissionswerte von Gebäuden müssen während ihres gesamten Lebenszyklus stärker berücksichtigt werden, auch während der Bauphase. Diese Initiative stellt eine echte Chance dar, CO2-arme Verfahren in unserem Sektor auszubauen und unser Portfolio langfristig attraktiv zu positionieren.“

Stanislas Pottier, Senior Advisor der Generaldirektion von Amundi und Präsident des französischen Verbands BBCA, ergänzt: „Wenn wir bis 2050 Netto-Null erreichen wollen, müssen wir in den kommenden 15 Jahren in Bezug auf den CO2-Ausstoß alles richtig machen. Dazu müssen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren die Praktiken ändern. Das bedeutet, dass wir einen echten CO2-Bilanzierungs- und Analyserahmen für Gebäude, Städte und Portfolios schaffen müssen. BBCA freut sich, diese europäische Initiative für CO2-arme Immobilien zu unterstützen und sein in den letzten sechs Jahren erworbenes technisches Fachwissen einzubringen, um in Abstimmung mit den laufenden Arbeiten auf EU-Ebene (Green Taxonomy, CSRD, NFRD etc.) und darüber hinaus (ISSB) CO2-Kennzahlen und europäische Labels zu erreichen.“






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!