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21.03.2022 Energie und Tech: Extremes Auseinanderlaufen

Lange zogen die Techwerte die Börsen, waren zeitweilig fast allein für den Anstieg der großen Indices verantwortlich. Mittlerweile aber hat sich die Lage gedreht. „Energie- und High-Growth-Techwerte sind innerhalb von nur vier Monaten rekordverdächtige 65 Prozent auseinandergelaufen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Dabei ist der Ukraine-Krieg nicht der Grund, wirkt aber korrekturverstärkend.“

Seit den Hochs von Anfang Januar 2022 hat der amerikanische Aktienmarkt in der Spitze rund 13 Prozent verloren. Diese Aktienmarktkorrektur wurde durch die restriktive Neuausrichtung der US-Notenbank ausgelöst und vollzog sich in den USA größtenteils bereits vor Ausbruch der Ukraine-Krise. „Der Ukraine-Krieg wirkte also nicht korrekturauslösend, aber korrekturverstärkend“, sagt Bente. Die Notenbanken haben weltweit ernsthaft mit restriktiveren Kursen begonnen, auch um die Inflation zu bekämpfen. „Die geänderte geldpolitische Ausrichtung der Fed nimmt dem US-Aktienmarkt den zentralen Bullenmarktfaktor der vergangenen Jahre, was zu spürbar mehr Volatilität als noch im Jahr 2021 führen sollte“, so Bente.

Energieaktien gehören dabei klassischerweise zu den Inflationsprofiteuren. „Das gilt auch für Finanzwerte und Firmen, die über eine starke Preissetzungsmacht verfügen“, sagt Bente. Kleinere Wachstumswerte, die zwar über Jahre gute Renditen brachten, kamen unter Druck. Wie extrem unter der Motorhaube der großen bekannten marktkapitalisierungsgewichten Indizes die Unterschiede seit November 2021 gewesen sind, zeigt der Vergleich der Energiewerte mit dem High-Growth-Tech-Bereich. „Kein Segment leidet aufgrund der Diskontierung zukünftiger Gewinne stärker unter struktureller Inflation und den damit einhergehenden Zinssteigerungserwartungen“, sagt Bente. Während Energieaktien profitieren, fallen die kleinen Techwerte. „Beide Segmente haben sich in gerade einmal rund vier Monaten um 65 Prozent auseinanderentwickelt.“

Grundsätzlich gilt aber: Auch wenn die zunehmend restriktive Geldpolitik der Zentralbanken belastet, so zeigt sich die US-amerikanische Konjunktur bis dato weiterhin robust. Zuletzt hat die Panik im Aktienmarkt sogar antizyklische Kaufchancen geboten. „Insgesamt hat das dazu geführt, dass die mit allen relevanten Indikatoren gefütterte Vates-Ampel, nach der der Vates Parade Fonds gemanagt wird, vor Kurzem wieder von Hellrot auf Gelb gesprungen ist. Daher haben wir die Aktienquote im Fonds nahe der Markttiefs aufgrund des positiven Sentiment-Signals auf 66 Prozent gesteigert“, sagt Bente.





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