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31.03.2022 Preisanstieg: Sozialer Wohnungsbau steckt in einer Zwickmühle

Die Baupreise im Wohnungsbau sind nach Angaben des Landesamtes für Statistik im Februar um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Bei einigen Gewerken liegt der Preisanstieg sogar deutlich über dem Durchschnittswert: So haben sich Zimmer- und Holzbauarbeiten um 46,0 Prozent, Entwässerungskanalarbeiten um 26,1 Prozent und Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten um 20,3 Prozent verteuert. Diese Kostenexplosion ist beispiellos.

Dazu Dr. Susanne Schmitt, Direktorin des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw): „Unter diesen Bedingungen ist sozialer und preisgedämpfter Wohnraum nicht mehr zu realisieren. Unsere gemeinsamen Pläne mit der Landesregierung und anderen Akteuren der Bauwirtschaft, den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu stärken, sind Makulatur.

Vor allem die sozialorientierten Vermieter in unserem Verband, die bezahlbare Wohnungen anbieten, stecken in einer Zwickmühle. Der Bau von Wohnungen hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent verteuert – und zugleich wurden die Erwartungen seitens der Politik, aber auch seitens des Klimaschutzes immer höhergeschraubt.

Aber die Unternehmen können die Preissteigerungen – auch bei Sanierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen – nicht ohne Weiteres an ihre Mieterinnen und Mieter weitergeben. Denn die privaten Haushalte mit kleineren Einkommen sind schon jetzt finanziell oftmals überfordert. Vor allem die steigenden Energiekosten sind eine große Belastung.

Die Wohnungsunternehmen haben auf die Bauflation reagiert: Vielerorts werden geplante Neubau- oder Sanierungsprojekte aus Kostengründen verschoben. Der preisgedämpfte Wohnungsbau bleibt auf der Strecke. Und auch die nachhaltigen Klimaziele im Gebäudebereich sind angesichts der Preissteigerungen massiv gefährdet. Bauwirtschaft und Politik müssen schnellstens die Situation analysieren und Lösungswege aufzeigen.“






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