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07.04.2022 Der Umbau der Energiewirtschaft braucht schnelle Investitionen

Der Ukrainekrieg hat für gewaltige Sprünge bei den Energiepreisen gesorgt. Ein verknapptes Angebot trifft auf gleichbleibende Nachfrage, in der Folge steigen die Preise. Mittelfristige Abhilfe ist nur durch ebenso schnelle Investitionen möglich. „Dazu ist es notwendig, schnell privates Kapital zu mobilisieren“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha. Doch auch hier gibt es Grenzen – und neue Chancen.

So steht nicht nur ein Ausbau der Erneuerbaren Energien an. „Die gesamte Energiewirtschaft inklusive der Infrastruktur muss umgebaut werden“, sagt Knoblach. „Dies erfordert gewaltige Mengen an Geld, aber vor allem schnelle Entscheidungswege.“ Und das auf zwei Seiten: So müssen die Genehmigungsverfahren für den Bau von Wind- oder Solarparks genau wie für die Stromtrassen beschleunigt werden. „Das Osterpaket aus dem Wirtschaftsministerium ist dabei ein guter Anfang“, sagt Knoblach.

Zudem muss aber das Geld für die geplanten und irgendwann schneller genehmigten Projekte entsprechend schnell bereitgestellt werden. „Bislang hatten wir die Situation, dass das Geld auf Projekte wartete“, so Knoblach. „Bald könnte es durchaus dazu kommen, dass Projekte auf Geld warten.“ Dabei sind vor allem institutionelle Anleger auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten, die langfristig eine solide Rendite erwirtschaften. Doch oft lassen sich auch bereitstehende Projekte nicht so schnell in investierbare Wertpapiere umsetzen wie gewünscht. „Die Zulassungsverfahren sind auch hier noch immer sehr lang“, sagt Knoblach. Um nicht in eine Knappheit hineinzusteuern, sollten alle Wege frühzeitig genutzt werden.

„Wir sehen derzeit eine starke Nachfrage für den Bereich der Energieinvestments“, sagt Knoblach. „Ob als Luxemburger Fonds oder als Luxemburger Verbriefung, beide Varianten werden derzeit stark nachgefragt.“ Dabei liegen die Verbriefungen bei der Geschwindigkeit des Auflegens vorne.

Auf der anderen Seite sorgt der Markt dafür, dass die bestehenden Ressourcen zunächst optimal verteilt werden. „Energie selbst an der Börse einzukaufen oder auch damit zu handeln, ist für viele Unternehmen derzeit eine wichtige Aufgabe“, so Knoblach. Neben die Versorgung mit Energie tritt der Aspekt der Verteilung: „Viele Unternehmen, die über lang laufende Versorgungsverträge oder in Zukunft zu liefernde Energie verfügen, geben Teile davon jetzt mit Gewinn ab. „Auch solche Handelsstrategien, die auf Ausgleich der Interessen zwischen Angebot und Nachfrage zielen, werden derzeit oft verbrieft“, so Knoblach. Insgesamt zeigt sich, dass der Energiemarkt zu einem neuen Schwerpunkt der Investitionsbereitschaft geworden ist.






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