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12.04.2022 Büromarkt Frankfurt: Solider Jahresauftakt mit ungewissem Ausgang

Nach Angaben von Colliers wurde am Frankfurter Büromarkt, inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, im ersten Quartal 2022 ein Flächenumsatz von rund 106.400 Quadratmetern registriert. Somit wurde das Vorjahresergebnis um 41 Prozent übertroffen und der langjährige Durchschnitt um sieben Prozent überschritten.

Marc Nickel, Head of Office Letting Frankfurt bei Colliers: „Das Jahr 2022 hat dank zweier Eigennutzerabschlüsse ein starkes erstes Quartal gezeigt. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die Sparda-Bank eG haben beide mit dem Bau ihrer neuen Büroobjekte begonnen. 28.000 Quadratmeter baut die GIZ in Eschborn, rund 9.100 Quadratmeter Bürofläche kommen durch den Anteil an Eigennutzung im ‚Sparda-Bank Tower‘ im Teilmarkt Europaviertel dazu. Ohne diese Abschlüsse gab es nur eine Neuanmietung über 5.000 Quadratmeter, die Expansion der Deutschen Bank im ibc im Teilmarkt City-West über 6.100 Quadratmeter. Der reine Vermietungsumsatz liegt im ersten Quartal 2022 bei 68.000 Quadratmetern.”

Die größten Abschlüsse spiegeln sich auch in der Branchenverteilung wider. Die Öffentliche Verwaltung hält durch den Baustart der GIZ mit insgesamt 30 Prozent den größten Anteil am Flächenumsatz. Banken und Finanzdienstleister folgen an zweiter Stelle mit einem Anteil von 20 Prozent am Gesamtumsatz.

Eine deutliche Belebung konnte im Größensegment zwischen 500 und 1.000 Quadratmetern festgestellt werden. Hier wurde 50 Prozent mehr Fläche umgesetzt als zu Beginn des Jahres 2021. Fokus dieser Nutzer lag auf den Teilmärkten Bankenviertel, City und Hauptbahnhof/Westhafen.

Leerstandsquote bei 8,7 Prozent, Tendenz durch Neubaufertigstellungen steigend

Im Vergleich zum Jahresende 2021 ist die Leerstandsquote von 8,8 auf 8,7 Prozent leicht zurückgegangen. Der Anteil der Untermietflächen am gesamten Leerstand liegt aktuell bei 17 Prozent. Für einen weiteren Anstieg des Leerstandes könnten die sich aktuell im Bau befindlichen Büroflächen sorgen. Von 135.700 Quadratmetern mit geplanter Fertigstellung bis Ende 2022 sind zum jetzigen Zeitpunkt noch rund 63.000 Quadratmeter zur Anmietung verfügbar. 25.000 Quadratmeter davon entfallen auf die Fertigstellung des ‚ONE‘ im Teilmarkt Bankenviertel im zweiten Quartal. Knapp 30.000 Quadratmeter Neubaufläche werden vorraussichtlich im zweiten und dritten Quartal im Teilmarkt Airport fertiggestellt, genauer die ersten beiden Bauteile des Projektes ‚Flow‘ und das Projekt ‚The Move Orange‘.

Durchschnittsmiete im ersten Quartal rückläufig, Spitzenmiete zeigt Steigerungspotenzial

Die Spitzenmiete liegt unverändert bei 45,00 Euro pro Quadratmeter. Die gewichtete Durchschnittsmiete über die letzten zwölf Monate ist in den letzten drei Monaten hingegen um 0,40 Euro auf 22,10 Euro pro Quadratmeter gesunken. Grund dafür ist das Ausbleiben von großflächigen, hochpreisigen Abschlüssen im Frankfurter Central Business District. Diese fokussierten sich fast ausschließlich auf preisgünstigere Lagen außerhalb der Innenstadt. „Nichtdestotrotz sehen wir die Entwicklung des Mietnieveaus bis Ende des Jahres steigend. Die erzielbare Spitzenmiete liegt im Teilmarkt Bankenviertel bedingt durch die beiden Büro-Türme der Entwicklung ‚Frankfurt Four‘ deutlich über 45,00 Euro pro Quadratmeter. Die Spitzenmiete im Teilmarkt City profiert schon jetzt von der hohen Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen im Segment bis 1.000 Quadratmeter. Durch Abschlüsse in der Projektentwicklung ‚Goethestraße 2‘ oder im Bestandsobjekt ‚Goethestraße 34‘ stieg die im Teilmarkt erzielte Spitzenmiete hier in den letzten drei Monaten von 35,00 auf 39,00 Euro pro Quadratmeter“, so Nickel.
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Ausblick

Marc Nickel fasst zusammen: „Der starke Flächenumsatz in diesem, aber auch im letzten Quartal 2021 haben gezeigt, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bürovermietungsmarkt langsam nachlassen. Aufgrund anstehender Großflächenabschlüsse und der positiven Entwicklung des Flächenumsatzes 2021 gingen wir 2022 optimistisch entgegen. Nun stehen wir vor der nächsten Herausforderung. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollumfänglich einzuschätzen. Ausgehend vom soliden Ergebnis des ersten Quartals 2022 wird der Trend des Gesamtergebnisses im Vergleich zu 2021 zwar positiv bleiben, allerdings deutlich unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 490.000 Quadratmetern liegen.“









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