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28.04.2022 Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen erneut teurer

Für Deutschland und die Top-7-Metropolen stellt das „ImmoScout24 WohnBarometer“ die Entwicklung der Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in Bestand und Neubau für das erste Quartal 2022 dar. Ergänzt werden die Marktdaten durch Angaben zur Nachfrage im Verhältnis zum Angebot sowie eine Preisprognose für die nächsten 12 Monate.

• Die Preisdynamik von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern zum Kauf nahm in Deutschland im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal deutlich zu.
• Insbesondere Einfamilienhäuser wurden je nach Stadt um 2,7 bis 6,7 Prozent teurer angeboten als noch im vierten Quartal 2021.
• Wohnungen zum Kauf zeigten die höchste Preisdynamik in Düsseldorf gefolgt von Berlin.
• Die Finanzierungskosten haben sich durch das gestiegene Zinsniveau gegenüber dem Tiefstand im vergangenen Jahr bereits um bis zu 30 Prozent erhöht.
• ImmoScout24 erwartet weiterhin deutliche Wachstumsraten der Kaufpreise für Wohnimmobilien von bis zu 14 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate.

Im ersten Quartal 2022 wurden bestehende Eigentumswohnungen bundesweit um 5,1 Prozent teurer als noch im Vorquartal angeboten. Der Quadratmeterpreis liegt aktuell im Durchschnitt bei 2.755 Euro. Eine 80 Quadratmeter große Bestands-Eigentumswohnung kostete damit im deutschlandweiten Mittel 220.400 Euro. Im vierten Quartal 2021 lag die Teuerungsrate noch bei 4,3 Prozent. Damit nahm die Preisdynamik deutlich zu. Die Angebotskaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen stiegen deutschlandweit mit einem Plus von 3,0 Prozent weniger stark als im Bestand,. Eine Ursache dafür dürfte sein, dass die Nachfrage für Bestandswohnungen um das Vierfache höher lag als im Neubau. Typische Neubau-Wohnungen zum Kauf mit 80 Quadratmetern wurden im bundesweiten Durchschnitt für 4.010 Euro pro Quadratmeter angeboten. Sie haben sich damit gegenüber dem vierten Quartal in der Gesamtfläche um rund 9.400 Euro verteuert.

Der Angebotspreis von bestehenden Einfamilienhäusern älter als zwei Jahre stieg im Quartalsvergleich bundesweit um 4,6 Prozent. Damit kostete ein Bestandshaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche und 600 Quadratmeter Grundstück im Durchschnitt etwa 415.800 Euro. Im Vorquartal lag der Preis noch bei 397.600 Euro. Die Angebotspreise von Neubauhäusern stiegen im selben Zeitraum um 4,5 Prozent und rangieren für das Referenzhaus im bundesdeutschen Mittel aktuell bei 491.711 Euro, ca. 21.390 Euro mehr als im vierten Quartal 2021.

“Preistreiber sind neben der weiterhin außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien zum Kauf die hohen Rohstoff-, Bau- und Sanierungskosten, mit denen Eigentümer:innen und Immobilienwirtschaft konfrontiert sind”, erläutert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.

Eigentumswohnungen in Düsseldorf weisen die höchste Preisdynamik auf – gefolgt von Berlin

In Düsseldorf zogen die Angebotspreise für Bestands-Eigentumswohnungen um 6,8 Prozent an. Neubau-Wohnungen wurden 3,4 Prozent teurer angeboten als im vierten Quartal 2021. Im Vergleich mit den anderen Top-7-Metropolen liegen die Angebotspreise in Düsseldorf dennoch mit 4.927 Euro pro Quadratmeter im Bestand und 5.790 Euro im Neubau im unteren Drittel. Berlin folgt mit einer Preissteigerung von 4,8 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau. Damit liegt die Bundeshauptstadt annährend im bundesweiten Mittel. In der Bundeshauptstadt forderten Anbieter:innen im ersten Quartal 2022 im Durchschnitt für eine Bestandswohnung 5.926 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung zum Kauf. Der mittlere Angebotskaufpreis für eine Bestands-Wohnungen in Berlin liegt mit 4.934 Euro knapp 1.000 Euro unter dem Preisniveau von Frankfurt am Main mit 5.908 Euro und fast 3.000 Euro unter dem Angebotspreis in München mit 7.871 Euro.

In München zeigten die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand mit 1,1 Prozent einen Trend zur Stagnation auf hohem Niveau. Neubau-Wohnungen wurden im ersten Quartal des Jahres sogar 1,6 Prozent günstiger angeboten als noch Ende 2021. Der durchschnittliche Angebotskaufpreis liegt mit 8.605 Euro aktuell rund 140 Euro pro Quadratmeter unter dem Niveau des vierten Quartals 2021. In sämtlichen Metropolen blieb die Nachfrage in Form von Kontaktanfragen im Verhältnis zum Angebot im Quartalsvergleich konstant. Im Durchschnitt erhielten die Anbieter:innen von Bestandswohnungen zum Kauf drei bis sieben Kontaktanfragen pro Inserat pro Woche.

Die Angebotspreise von Einfamilienhäusern stiegen im Großteil der Metropolen überdurchschnittlich stark

Gegenüber Wohnungen zum Kauf zeigten Einfamilienhäuser im ersten Quartal 2022 in fast allen Metropolen einen deutlich stärkeren Preisanstieg. Gerade für die relativ wenigen bestehenden Einfamilienhäuser, die in Großstädten angeboten werden, lag die Nachfrage mit bis zu 10 Kontaktanfragen pro Inserat pro Woche weiterhin auf hohem Niveau. Die stärkste Preisentwicklung zeigte Frankfurt am Main, wo bestehende Einfamilienhäuser zum Kauf 6,2 Prozent teurer als im Vorquartal angeboten wurden, Neubauhäuser sogar um 6,7 Prozent. Am geringsten war der Preisauftrieb für Bestands-Einfamilienhäuser in München mit 3,4 Prozent sowie Stuttgart mit 3,6 Prozent. München bleibt trotz der geringen Preissteigerung die teuerste deutsche Metropole. Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Bank ist München die viertteuerste Stadt in Europa und die siebtteuerste der Welt.

Ein ähnliches Bild zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer bei der Preisentwicklung von Neubauhäusern. Nach Frankfurt am Main zogen die Preise im Neubau in den drei ersten Monaten des Jahres auch in Köln (+5,1 %), Hamburg (+4,8 %) und in Düsseldorf (+4,5 %) sehr deutlich an. Am geringsten fiel die Preissteigerung in Stuttgart mit 3,9 Prozent aus.

Deutliche Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen in Berlin und Düsseldorf erwartet
ImmoScout24 erwartet für Deutschland gesamt eine weitere Entwicklung der Angebotskaufpreise für Wohnungen und Bestands-Einfamilienhäuser von bis zu 14 Prozent innerhalb der nächsten 12 Monate. Die Preise für Neubauwohnungen werden voraussichtlich um 13 Prozent und die für Neubauhäuser um 12 Prozent anziehen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf und zur Miete auf hohem Niveau anhält und dass der Krieg in der Ukraine mit entsprechenden Effekten auf Lieferketten sowie Bau- und Sanierungskosten noch kein baldiges Ende findet. Im Metropolenvergleich prognostiziert das ImmoScout24 WohnBarometer den höchsten Anstieg der Kaufpreise für Bestandswohnungen in Düsseldorf mit 12 Prozent. Berlin folgt mit 11 Prozent, Köln und Stuttgart mit neun Prozent und Frankfurt am Main sowie Hamburg mit jeweils acht Prozent. Bei den Neubauwohnungen erwartet ImmoScout24 in den Top-7-Metropolen von Deutschland ein zweistelliges Wachstum von rund zehn Prozent. Ausnahmen bilden Berlin mit einem Plus von 12 Prozent und München mit einem moderaten Anstieg von nur zwei Prozent. Für Einfamilienhäuser erwartet ImmoScout24 ähnliche Preissteigerungen von sieben bis zwölf Prozent in 12 Monaten.

Zinsentwicklung trägt zu erheblicher Mehrbelastung für Käufer bei

Die Zinsen für ein typisches Finanzierungsmodell haben sich innerhalb weniger Monate auf über 1,5 Prozent entwickelt. Zu ihrem Tiefstand in 2021 lagen sie noch unter einem Prozent. Damit hat sich die monatliche Rate für eine typische Finanzierung mit 15 Prozent Eigenkapital und zehn Jahren Zinsbindung inklusive der Entwicklung des Kaufpreises bereits jetzt um rund 30 Prozent verteuert. Sollten die Zinsen bis Ende des Jahres auf drei Prozent ansteigen wird sich die Gesamtbelastung von Käufer:innen durch weiter anziehende Kaufpreise und Finanzierung in Form der monatlichen Rate um bis zu 100 Prozent erhöhen.

„Wer eine Wohnimmobilie kaufen möchte, sollte möglichst bald zuschlagen. Wir empfehlen allen Kaufinteressenten aufgrund des hohen Wettbewerbs, alle notwendigen Dokumente und eine Finanzierungszusage schon vorab zu organisieren“, rät Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.






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