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19.05.2022 Lage entscheidet über Wert der Immobilien nach Zinswende

Seit Jahren kennen die Immobilienpreise nur eine Richtung: Hohe Nachfrage, kombiniert mit einem knappen Angebot treiben die Preise von einem Rekordhoch zum nächsten. Günstige Finanzierungsbedingungen taten dabei ihr übriges. Doch Anzeichen für eine Trendwende sind erkennbar. Die ersten Zentralbanken vollziehen angesichts steigender Inflation einen Kurswechsel in ihrer Geldpolitik. „Immobilien sind auch in Zukunft ein guter Inflationsschutz. Wer mit einem Kauf liebäugelt, sollte schnell handeln und die Zeit der niedrigen Zinsen nutzen. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, wo die Immobilie liegt. Die Lage wird in den kommenden zehn Jahren wichtiger denn je“, prognostiziert Katharina Heid, Geschäftsführerin der HEID Immobilien GmbH.

Das Hamburger Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) prognostizierte unlängst, dass Immobilienbesitzer in der Hälfte der 401 Landkreise in Deutschland bis 2035 von einer stabilen Preisentwicklung ausgehen können. Allen voran in den Top-7 Standorten und Metropolregionen ist mit starken Preisanstiegen zu rechnen. Die Analysten des HWWI sehen das größte Wachstumspotenzial in süddeutschen Regionen. Für München und Umgebung prognostizieren sie Preisdynamiken von rund 2 Prozent pro Jahr. In ost- und mitteldeutschen Landkreisen gehen sie hingegen von einem deutlichen Preisrückgang aus. Einzig die Großräume um Berlin, Leipzig, Dresden, Jena und Weimar werden auch in Zukunft positive Preisdynamiken vorweisen können.

„In Zeiten großer Volatilität an den Finanzmärkten und steigender Inflation suchen immer mehr Menschen sichere Anlagemöglichkeiten. Immobilien waren in der Vergangenheit krisenresistente Investitionen und hatten nicht ohne Grund den Beinamen ‚Betongold‘. Die historisch niedrigen Bauzinsen der letzten Jahre haben den Markt in immer weitere Höhen getrieben“, erklärt Katharina Heid. „Wenn jedoch in den kommenden Monaten der Leitzins erstmals seit Jahren wieder angehoben wird, hat das Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Wurde bisher in beinahe der gesamten Bundesrepublik der gleiche Trend bei den Preisen beobachtet, könnten steigende Zinsen in einigen Regionen die Preisrally zu einem abrupten Ende bringen.“

Experten sind sich uneinig, welche Auswirkungen die Zinswende auf den Markt haben kann. In der Vergangenheit führten steigende Kreditpreise jedoch in der Regel zu sinkenden Immobilienpreisen. Probleme entstehen vor allem dann, wenn Eigentümer aus ihrer Zinsbindung kommen und einen Anschlusskredit benötigen. Bei steigenden Zinsen können sich Eigentümer diesen möglicherweise nicht mehr leisten und müssen verkaufen, was zu einem gestiegenen Angebot und somit zu einem Preisabfall führen kann.

Katharina Heid sagt: „Neuste Aussagen von EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir lassen darauf schließen, dass die EZB noch in diesem Jahr die Zinswende auf dem europäischen Markt einläuten wird. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen hat schon in den vergangenen Monaten zu einem Anstieg der Bauzinsen geführt. Lagen die Zinsen zu Beginn des Jahres noch bei rund einem Prozent, sind sie mancherorts schon auf bis zu drei Prozent gestiegen. Noch ist das Zinsniveau jedoch verhältnismäßig niedrig. Doch wenn die EZB auf ihrer Zins-Sitzung am 21. Juli den Leitzins wie geplant anhebt, werden die Bauzinsen weiter steigen und die finanzielle Gesamtbelastung für Immobilienkäufer wird sich drastisch erhöhen. Daher sollten Kaufinteressierte schnell handeln und die Zeit der niedrigen Zinsen nutzen, um sich mit wertstabilen Immobilieninvestitionen für das Alter und gegen die steigende Inflation abzusichern. Dabei sollten sie jedoch die Preisprognosen in der Region beachten. Es ist daher zu empfehlen Sachverständige mit tiefgreifenden regionalen Marktkenntnissen zu Rate zu ziehen.“






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