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10.06.2022 EZB-Entscheid: Bekämpfung der Inflation ist nur eine Worthülse

Die EZB weigert sich mit starken Zinsanhebungen und einer Reduzierung der Notenbankbilanz die hohe Teuerung zu bekämpfen und für Preisstabilität zu sorgen. Trotz der aktuell historisch hohen Inflation von 7,4% im Euroraum, hält die EZB an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Die geplante Zinsanhebung im Juli um winzige 25 Basispunkte zeigt, wie sehr man sich bei der EZB fürchtet, von den Folgen der destruktiven Nullzinspolitik in den letzten 13 Jahren eingeholt zu werden. In einem freien Markt handeln Zinsen mehrere Prozentpunkte oberhalb der Teuerung, doch wagt man nicht einmal einen Zinsschritt um 50 Basispunkte. Zu groß ist die Angst vor einer Rezession durch einen Zusammenbruch der Fehlallokationen und Blasen, die man durch die planwirtschaftlichen Eingriffe in den Markt selbst erzeugt hat.

Mit der Zinswende endet der künstliche Aufschwung im Euroraum und erst mit Markt- und Leitzinsen deutlich oberhalb der Inflationsrate ist ein nachhaltiger realer Aufschwung wieder möglich. Bis dahin muss Europa durch ein tiefes Tal der Rezession in den nächsten Jahren, das man nicht umgehen kann.

Einerseits müssen die Fehlallokationen in einer Rezession bereinigt und andererseits die Verschuldung abgebaut werden. Die Rezession kann die EZB nicht verhindern, doch kann sie helfen die Schulden über Inflation, anstatt Deflation abzubauen. Da die Ursache der Geldentwertung in der neu geschaffenen Liquidität der QE-Programme (APP & PEPP) liegt, kann nur eine Kontraktion der Geldmenge weiterhin hohe Inflationsraten verhindern, was seitens der EZB nicht gewünscht ist.

Die Inflationsraten werden hoch bleiben, womit sich die Finanzielle Repression der Europäer fortsetzen wird. Die Bekundung der EZB, man wolle die Inflation bekämpfen, ist eine unwahre Worthülse, da sie selbst durch das Drucken von Geld aus dem Nichts dafür verantwortlich ist und somit die Macht hat, durch marktnahe Zinsen im zweistelligen Bereich und einem QT-Programm, dem jederzeit ein Ende zu setzen. Inflation ist immer ein monetäres Phänomen einer destruktiven Geldpolitik.

(Kommentar von Chefanalyst Markus Blaschzok, SOLIT Gruppe)







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