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04.07.2022 Der Weg zur kreislauffähigen Bauweise

Die Idee, alles so herzustellen und einzusetzen, dass dadurch ein positiver Fußabdruck entsteht, fasziniert immer mehr Architekten, Planer und Holzhausbauer. Zu Recht: Sorgt der Bausektor in seiner jetzigen Form für 38 Prozent der weltweiten Co2-Emissionen. Doch bisher wurden nur einzelne Cradle-to-Cradle Leuchtturmprojekte umgesetzt, die mehr oder weniger intensiv auf zertifizierte Baustoffe zurückgegriffen haben. Ein umfassendes Konzept, das eine neue, kreislauffähige Bauweise definiert, fehlte bisher. Das soll mit Cradle One nun anders werden. Architekten, Landschaftsplaner, Gebäudetechniker, Holzbauingenieure und Holzbau-Unternehmen haben gemeinsam ein ganzheitliches Konzept entwickelt, um ihre Bauvorhaben als Cradle-to-Cradle Gebäude umsetzen zu können.

„Erstmals ist es gelungen, dass wir Anforderungen und Lösungen für alle wichtigen Bereiche in einem Konzept zusammengeführt haben. Jetzt haben wir einen Masterplan für jede Art von Projekten“, freut sich Klaus Zahn. Der gebürtige Freiburger ist Cradle-to-Cradle-Architekt der ersten Stunde. Er gehört zum 7-köpfigen Kernteam von Cradle One. Darunter auch Professor Michael Braungart, Landschaftsarchitekt Wolf Ahner, Ingenieur Marius Bohne sowie Partner aus dem Netzwerk der 81fünf. Der verbindendende Gedanke: Nur mit einer interdisziplinären Herangehensweise auf Augenhöhe und einem konsequenten Umdenken lässt sich zukunfts- und kreislauffähiges Bauen herstellen.

Vision wird Realität der Bauwende

„Wir dürfen uns einfach nicht mehr länger damit abmühen, wie wir mit einer falschen Bauweise möglichst wenig Ressourcen verschwenden. Wir sollten unsere Kraft darauf lenken, wie wir mit der richtigen Bauweise vorhandene Ressourcen erhalten“, erklärt Michael Braungart. Der Pionier des Cradle-to-Cradle-Prinzips hatte seine Vision vom wohngesunden, biodiversen und kreislauffähigen Haus bereits 2016 auf der Architektur-Biennale in Venedig vorgestellt. „Jetzt haben wir das Team und das Knowhow, um aus dieser Vision Realität werden zu lassen“, so Braungart. Für ihn gibt es keinen Grund mehr zu warten. Alles, was es für kreisfähiges Bauen braucht, ist vorhanden. Cradle One hat es geschafft, diese Erkenntnisse zu bündeln und zu einem Konzept zusammenzubringen.

Das von Braungart aufgebaute EPEA-Netzwerk hat für Cradle One Listen mit den Baumaterialien zusammengestellt, die für Mensch und Umwelt grundsätzlich geeignet sind. Doch die Materialwahl ist nur ein Aspekt. Zusammen mit Stadt- und Projektentwicklung, Architektur, Freiraumgestaltung, Gebäudetechnik und Fertigungsweisen entsteht eine Einheit, die vollständig auf den Cradle-to-Cradle-Gedanken ausgerichtet ist.

„Cradle One ist in seiner Ganzheitlichkeit und Konsequenz einzigartig“, erklärt Thomas Elster Geschäftsführer von Cradle One und Vorstand des 81fünf-Netzwerks. Damit erhält die Diskussion um eine nachhaltige Entwicklung im Baubereich einen starken inhaltlichen Schub, nachdem Ökologie und Nachhaltigkeit von immer mehr Akteuren als eher oberflächliches Werbeversprechen eingesetzt und die Begriffe immer profilloser wurden. Für Elster ist Cradle One ein spannendes Angebot für kommunale wie private Bauherren und Bauträger, die ein weitergehendes Verständnis von gelebter Zukunftsfähigkeit nutzen möchten. Für sie ist Cradle One konzipiert. Dafür steht auch das 81fünf-Netzwerk mit bundesweit über 80 Zimmereien und Holzbaubetrieben.
Kreislauffähiges Bauen ist damit bundesweit und für alle Arten von Bauprojekten möglich.





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