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11.07.2022 Nicht jede Assetklasse als Inflationsschutz geeignet

Die Inflation steigt monatlich von einem Rekordhoch zum nächsten. Laut neuesten Erhebungen wurde eine Inflationsrate von 7,9 Prozent gemessen. Der Anstieg verlief so rasant, dass sich FED und EZB zuletzt gezwungen sahen, die Leitzinsen das erste Mal seit 2011 wieder anzuheben. Die stetige Geldentwertung und die Volatilität der Finanzmärkte führen dazu, dass sich immer mehr Anleger nach Immobilieninvestments umsehen. „Wie und ob Immobilien vor Inflation schützen können, hängt von der Nutzungsart und dem Zustand der Immobilie ab. Was man jedoch sagen kann: Sowohl Eigentümer klassischer Zinshäuser als auch Selbstnutzer können von der Inflation profitieren“, kommentiert Katharina Heid, zertifizierte Sachverständige und Geschäftsführerin von HEID Immobilienbewertung.

Die Inflationsraten in Deutschland sind so hoch wie seit Jahrzehnten nicht. Das vermehrte Aufkommen von Krisenherden wie dem Ukraine-Krieg, den Lieferkettenengpässen oder der Wiederkehr der Pandemie sorgt für eine starke Volatilität an den Finanzmärkten und eine große Unsicherheit bei Anlegern. Diese investieren auf der Suche nach einem wirkungsvollen Inflationsschutz vermehrt in Immobilien. Gerade das klassische Zinshaus, das über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren gehalten wird, bietet Berechnungen von Avison Young zufolge einen besonders sicheren Inflationsschutz. Anders als beispielsweise Büroimmobilien.

Katharina Heid: „Bieten vermietete Wohnimmobilien einen guten Inflationsschutz? Vereinfacht gesagt: Ja. Mit der Inflation steigen in der Regel auch die Mieten und daher sind die Einnahmen der Eigentümer auch hier gesichert. Dafür müssen sie mindestens im gleichen Maße ansteigen wie die Inflation. Hier profitieren dann vor allem jene Besitzer, deren Immobilien sich in gefragten Lagen befinden, da steigende Mieten mitunter auch zu Kündigungen seitens der Mieter führen können. und somit eine schnelle Neuvermietung notwendig machen. Bei der Wahl des Investments sollten also auch solche Faktoren beachtet werden.“

Immobilien, die zur Selbstnutzung erworben werden, bieten hingegen einen schwächeren Schutz vor der Inflation. Zwar steigt ihr Wert mit der Zeit an, allerdings profitieren die Eigentümer davon erst, wenn die Immobilie wieder verkauft wird. Dennoch kann die gesteigerte Inflation auch Vorteile für Selbstnutzer mit sich bringen. So bleiben beispielsweise die Schulden durch Kreditraten gleich, der tatsächliche Wert der Kreditraten sinkt allerdings durch die Geldentwertung. Das gilt selbstverständlich ausschließlich für die Dauer der Zinsbindung. Fällt diese weg, können durch die steigenden Zinsen nicht zu unterschätzende Mehrkosten entstehen.

„Eigentümer von vermieteten Immobilien können in diesem Fall doppelt von der Verteuerung profitieren. Durch den Anstieg der Mieten bietet sich die Möglichkeit mittels Sondertilgungen den Immobilienkredit schneller abzuzahlen“, sagt Katharina Heid. „Interessenten sollten jedoch schnell handeln. Durch den Anstieg der Zinsen verschlechtern sich die Finanzierungskonditionen und die Immobilienkäufe werden sich in naher Zukunft deutlich verteuern.“






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