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18.07.2022 Angebotspreise für Mietwohnungen zogen im 2. Quartal wieder an

Das „ImmoScout24 WohnBarometer“ stellt die Entwicklung der Angebotsmieten für das zweite Quartal 2022 in Gesamtdeutschland und den sieben größten Metropolen dar. Analysegrundlage sind die Inserate für Mietwohnungen im Bestand und Neubau auf Deutschlands größtem Online-Marktplatz für Immobilien. Ergänzt werden die Mietpreisdaten durch Angaben zur Nachfrage im Verhältnis zum Angebot sowie Preisprognosen für den Zeitraum bis Ende des Jahres 2022.

Für das zweite Quartal 2022 zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer, dass die Angebotspreise für Mietwohnungen deutschlandweit deutlich stärker angestiegen sind als in den vorangegangenen Quartalen. Bestandswohnungen wurden in der Neuvermietung durchschnittlich 2,7 Prozent teurer als im Vorquartal angeboten. Für Neubauwohnungen lag die Preisentwicklung bei 3,6 Prozent und damit um 1,8 Prozent höher als im Vorquartal. Im Bundesdurchschnitt lagen die Angebotsmieten für Bestandswohnungen im zweiten Quartal bei 7,66 Euro pro Quadratmeter. Neubauwohnungen wurden im Durchschnitt für 10,59 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Trendumkehr bei Kaufimmobilien lässt Miet-Nachfrage wieder deutlicher wachsen

In Folge der auf rund 3 Prozent gestiegenen Zinsen ist die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zuge legte die Nachfrage nach Immobilien zur Miete im Durchschnitt um 48 Prozent zu. Denn für Kaufinteressent:innen ist es durch das höhere Zinsniveau deutlich schwieriger geworden, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Insbesondere Mietwohnungen im Bestand haben in den Metropolen ein deutliches Nachfrageplus erlebt. In Berlin gingen bei Anbieter:innen im Durchschnitt 217 Kontaktanfragen pro Bestandswohnung pro Woche ein – und damit nochmals mehr als im Vorquartal, in dem dieser Wert bei 177 lag. In Köln lag die Nachfrage bei 78 Anfragen pro Woche (Q1: 70). Damit hat Köln im Metropolenvergleich die zweitgrößte Nachfrage. Auch in Hamburg stieg die Nachfrage nach Bestands-Mietwohnungen im selben Zeitraum von durchschnittlich 49 auf 68 Anfragen pro Inserat.

“Nach wie vor liegt die Nachfrage deutlich über dem verfügbaren Angebot. Durch das gestiegene Zinsniveau hat sich die zusätzliche Nachfrage von Kaufimmobilien in Richtung Miete verschoben. Dadurch treffen Mietsuchende jetzt auf noch mehr Konkurrenz bei der Suche nach einer Wohnung.“, kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24. „Wir brauchen mehr Angebot. Aufgrund der Lieferengpässe und enormen Kostensteigerungen im Neubau wird die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr dieses Jahr nicht erreichen können. Wir sollten aber perspektivisch daran festhalten und brauchen von allen Beteiligten eine nationale Kraftanstrengung, um mehr Menschen bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Das ‚Bündnis für bezahlbaren Wohnraum‘ auf Bundesebene ist ein richtiger Schritt in diese Richtung.“

Mietpreise für Bestandswohnungen in Hamburg am meisten gestiegen

Hamburg verzeichnete im Segment der bestehenden Mietwohnungen älter als zwei Jahre im zweiten Quartal die höchste Preisdynamik, bleibt im Mietpreisvergleich der sieben größten deutschen Städte jedoch auf Platz vier. In der Hansestadt zogen die Nettokaltmieten im zweiten Quartal 2022 mit 5,0 Prozent deutlicher an als im Vorquartal (1,3 %). Im Schnitt lag das Mietniveau in der Hansestadt im zweiten Quartal 2022 bei 12,22 Euro pro Quadratmeter und überstieg damit erstmalig die Schwelle von 12 Euro. Eine Mietwohnung mit 70 Quadratmetern kostet damit in Hamburg im Schnitt 855,40 Euro Kaltmiete. In Berlin stiegen die Angebotsmieten für Bestandswohnungen im Vergleich der Metropolen am wenigsten. Mit einem Plus von 1,4 Prozent legten die Mieten in der Bundeshauptstadt nur noch leicht zu, knackten aber die 11-Euro-Grenze. Berlin bleibt dennoch die zweitgünstigste Metropole in Deutschland. Lediglich Düsseldorf mit 10,81 Euro liegt noch darunter, Köln folgt nach Düsseldorf und Berlin mit durchschnittlich 11,58 Euro pro Quadratmeter auf Rang drei. Am teuersten ist weiterhin München mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 16,93 Euro. Mit einem Minus von 0,7 Prozent für Bestandsmietwohnungen auf 12,26 Euro pro Quadratmeter verzeichnete Stuttgart im Vergleich zum ersten Quartal als einzige Metropole einen leichten Preisrückgang.

Größter Anstieg der Angebotspreise für Neubauwohnungen in Berlin

Bei Neubauwohnungen zur Miete verzeichnete Berlin im zweiten Quartal 2022 mit einem Plus von 4,5 Prozent den größten Preiszuwachs im Metropolenvergleich. Diese wurden in der Neuvermietung bei ImmoScout24 im Durchschnitt für 15,37 Euro pro Quadratmeter angeboten und überschritten damit die Schwelle von 15 Euro pro Quadratmeter. In der Bundeshauptstadt beträgt die Kaltmiete für eine Neubauwohnung mit 70 Quadratmetern damit im Schnitt 1.075,90 Euro. Berlin liegt somit inzwischen über dem Niveau von Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart. Aber auch Frankfurt am Main und Stuttgart knackten im zweiten Quartal zum ersten Mal die 15-Euro-Schwelle. In der Finanz-Metropole entwickelte sich das Mietniveau vom ersten zum zweiten Quartal um 2,6 Prozent auf 15,17 Euro. Stuttgart liegt mit 15,24 Euro pro Quadratmeter knapp darüber. In München legten die Angebotsmieten für Neubauwohnungen um 3,1 Prozent zu. Mit einem Mietpreis von 19,64 Euro pro Quadratmeter bleibt München die teuerste Stadt Deutschlands. In Köln zogen die Angebotspreise für neugebaute Mietwohnungen mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 12,88 Euro pro Quadratmeter nur moderat an. Köln ist damit fast gleichauf mit Düsseldorf die günstigste Metropole für Neubauwohnungen zur Miete.

Prognose

ImmoScout24 erwartet für die gesamtdeutsche Entwicklung bis Jahresende ein Preiswachstum von 6 Prozent für Bestands- und 8 Prozent für Neubau-Mietwohnungen. Im Metropolenvergleich erwartet ImmoScout24 aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage für Hamburg mit acht Prozent bei den Neubauwohnungen und mit neun Prozent bei den Bestandswohnungen die höchsten Steigerungen der Angebotsmieten. Der geringste Preisanstieg der Angebotsmieten ist für Bestandswohnungen in Düsseldorf und für Neubauwohnungen in Köln mit jeweils drei Prozent zu erwarten.






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