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26.09.2022 Mittelstand leidet stark unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs

Sechs von zehn Unternehmen sind nach eigener Aussage stark von den Folgen des Krieges in der Ukraine sowie den Sanktionen gegen Russland betroffen. Angesichts der angespannten Lage stehen Investitionen und Finanzierungsmodelle auf dem Prüfstand. Staatliche Förderprogramme stoßen im Mittelstand entsprechend auf großes Interesse. Das sind Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2022“. Der digitale Unternehmensfinanzierer creditshelf hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

„Die Corona-bedingten Umsatzrückgänge belasten den deutschen Mittelstand nach wie vor, gut jeder dritte Betrieb hat laut unserer Studie noch immer damit zu kämpfen“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand von creditshelf. „Und jetzt trifft der Krieg in der Ukraine die schon geschwächte Wirtschaft zusätzlich: 62 Prozent der Unternehmen leiden stark unter den Auswirkungen, nur jedes zehnte von uns befragte Unternehmen spürt bisher noch nichts davon.“ Folge: 70 Prozent der Mittelständer haben bereits Fördermittel aus dem KfW-Sonderprogramm UBR (Ukraine, Belarus, Russland) beantragt oder wollen dies noch tun.

Insbesondere setzen die steigenden Preise für Energie die Unternehmen zunehmend unter Druck. So erkennen 23 Prozent der Umfrageteilnehmer in der angespannten Lage auf dem Energiemarkt eine „sehr große Relevanz“ für ihr Unternehmen. 57 Prozent messen dem Thema eine „eher große“ Relevanz, 17 Prozent eine „eher geringe“ Relevanz bei. Nur eine Minderheit von 3 Prozent sieht sich davon nicht betroffen.
„Die explodierenden Preise für Erdgas und Strom zwingen den Mittelstand zum schnellen Handeln“, so creditshelf-Vorstand Bartsch. „Und sechs von zehn für den Finanzierungsmonitor befragten Unternehmen investieren auch schon ganz gezielt, um die Energieeffizienz zu steigern.“ Laut der creditshelf-Studie setzt jedes zweite Unternehmen zudem auch Maßnahmen zur Kostenreduktion um oder baut einen Liquiditätspuffer auf. „26 Prozent der Inhaber und Geschäftsführer räumen jedoch ein, aufgrund der angespannten Lage am Energiemarkt Investitionen zurückzuhalten. Dies ist ein kritischer Trend. Denn damit die deutsche Wirtschaft ihre international starke Stellung behält, müssen die Unternehmen zukunftsgerichtete Investitionen tätigen“, so Finanzierungsexperte Bartsch.

„Digitale Finanzierungsplattformen haben sich im Finanzierungsmix etabliert“

Angesichts der unsicheren Lage treten viele Mittelständler jedoch auf die Bremse: Nur noch 40 Prozent der Umfrageteilnehmer verfolgen für die kommenden 12 bis 24 Monate die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Selbst im „Corona-Jahr“ 2021 war der Wert mit 42 Prozent höher. Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt gibt zudem zu Bedenken, dass „rund drei von zehn Unternehmen aufgrund der aktuellen Krisen eine zeitliche Verzögerung bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder einräumen.“ Finanzierungsexperte Schiereck, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet, rät deshalb zu digitalen Finanzierungsplattformen: „Sie kombinieren Schnelligkeit mit einer unkomplizierten Bearbeitung und maßgeschneiderten Konditionen.“

Die Akzeptanz für digitale Kredit-Lösungen sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Vor allem der Mittelstand ist nach Angaben von Prof. Schiereck nicht mehr auf traditionelle Kreditpartner fixiert: „82 Prozent der Umfrageteilnehmer haben sich in den vergangenen Jahren bereits mit Alternativen beschäftigt. Neben Leasing, Finetrading und Factoring haben sich dabei auch digitale Finanzierungsplattformen als sinnvolle Erweiterung im Finanzierungsmix etabliert.“







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