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02.11.2022 Wohnsektor bleibt ein sicherer Hafen und sehr berechenbar

„Wir sehen Wohnimmobilien als einen sicheren Hafen in schwierigen Zeiten. Nach der Pandemie bleibt der Wohnsektor sehr berechenbar. Er ist abhängig von globalen Phänomenen wie der Urbanisierung und Migration und nicht von Wirtschaftszyklen.
Das mittlere Marktsegment ist am wenigsten volatil, da die Nachfrage konstant bleibt. Bei einem wirtschaftlichen Aufschwung bewegen sich Haushalte mit niedrigerem Einkommen nach oben, bei einem Abschwung wechseln Haushalte mit höherem Einkommen in das mittlere Marktsegment. Unter dem Gesichtspunkt der Regulierung ist es das am wenigsten volatile Segment, und auch die Cashflows sind stabil. Die Renditen sind nicht spektakulär, aber die Erträge sind vorhersehbar.

Für uns ist französisches Seniorenwohnen ein Wachstumsbereich. Es ist aus demografischen Gründen interessant, und Frankreich ist in diesem Bereich einer der Spitzenreiter in Europa. Hier findet man die besten Betreiber mit den besten Ideen. Residenzen in Frankreich haben oft den Charme eines Hotels oder einer Ferienanlage.
Interessanterweise sind zusätzliche Einrichtungen vor Ort für andere Altersgruppen in Europa noch nicht sehr gefragt. Der Ruf nach Concierge-Diensten, Yogastudios oder Ähnlichem ist nicht groß. Das wird sich in Zukunft ändern. Wenn wir jetzt ein Projekt planen, ist es wichtig, darüber nachzudenken, wo potenzielle Gemeinschaftsbereiche sein könnten. Wir glauben, dass sich dieser Trend in den nächsten zehn Jahren durchsetzen wird, weil jüngere Menschen eher bereit sein werden, für zusätzliche Dienstleistungen und ein besseres Wohnerlebnis zu zahlen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass höhere Zinssätze die Preisgestaltung beeinflussen und sich auf die Entwicklungsraten auswirken. Die demografischen Trends werden sich wahrscheinlich nicht mehr ändern. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dürfte zunehmen, was die Mieten in die Höhe treibt. Höhere Zinssätze führen dazu, dass Menschen, die mit dem Gedanken spielen zu kaufen, weiterhin mieten werden. Der Mietmarkt dürfte davon höchstwahrscheinlich profitieren.

Momentan erleben wir eine große Veränderung: Der Immobilienmarkt entwickelt sich von einem Verkäufermarkt, wie es die letzten zwölf Jahre der Fall war, hin zu einem Käufermarkt. Es gibt wieder vermehrt Angebote mit erheblichen Preisnachlässen. Die Bauträger sehen sich mit hohen Entwicklungskosten konfrontiert, da die Zinssätze steigen und die Materialien teurer werden. Kurz- bis mittelfristig könnten Entwicklungsvorhaben zum Erliegen kommen, was zu einem Anstieg der Preise für bestehende Objekte führen dürfte.

Wir konzentrieren uns auf Wohnungen des mittleren Marktsegments in der Nähe von Freizeiteinrichtungen und öffentlichen Verkehrsknotenpunkten. Wir entscheiden uns für größere Städte mit positiven demografischen Faktoren, in die Menschen wegen der Ausbildung, der Arbeit und des kulturellen Lebens kommen."

(Ausblick von Marc Pamin, Vorstand und CEO of Living von abrdn)






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