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11.01.2023 Noch keine Kaufpreisanpassung: Münchner Investmentmarkt kühlt ab

Der Münchner Investmentmarkt hat mit einem Gesamtvolumen von 4,4 Milliarden Euro zum Jahresende 2022 an Schwung verloren. Im Vergleich zum Vorjahr fallen die Investitionen um 44 Prozent niedriger aus, mit Blick auf den Zehnjahresschnitt handelt es sich um einen Rückgang von 32 Prozent.

Dr. Markus Trost, Niederlassungsleiter JLL München: „Mit 1,31 Milliarden Euro Transaktionsvolumen im ersten Quartal begann das Jahr auf dem Münchner Investmentmarkt sehr stark. Auf den Kriegsbeginn folgten Inflation und Zinsschritte, in der Folge wurden primär sehr weit fortgeschrittene Deals abgeschlossen. Der Hunger nach Transaktionen ist deutlich zurückgegangen und die typische Jahresendrallye ausgefallen.“ Lediglich Deals mit wertstabilen Prestigeobjekten und jene mit auf die derzeitige Situation angepassten Kaufpreiserwartungen hätten über das Jahr hinweg funktioniert. Eine umfassende Kaufpreisanpassung ist bislang jedoch ausgeblieben.
„Wir erwarten, dass der Markt spätestens mit dem zweiten Halbjahr wieder anzieht, sobald die Zinsen ein stabiles Niveau erreicht haben und die Inflation sich abflacht. Noch werden viele Immobilien zurückgehalten, gerade auf einige Projektentwickler wächst aber zunehmend der Druck, ihre Objekte zu vermarkten“, sagt Trost. JLL registriert hierzu bereits Transaktionen in Vorbereitung.

Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Großtransaktionen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro allerdings von 16 auf elf zurückgegangen. Mit einem Gesamtwert von 2,4 Milliarden Euro machten sie einen Anteil von 54 Prozent am Transaktionsvolumen aus.
Bei vier der fünf größten Deals handelte es sich um Büroflächen, generell war das Segment mit einem Anteil von 54 Prozent erneut stärkste Assetklasse auf dem Münchner Investmentmarkt. Mit 20 Prozent machte der Einzelhandel das zweitwichtigste Segment aus. „Der stationäre Handel erfährt eine leichte Erholung und wird wieder stärker nachgefragt. Wachstum gibt es unter anderem bei Onlineshops, die zunehmend auf Omnichannel setzen und auch eigene Ladenlokale eröffnen sowie bei Flagshipstores“, sagt Trost.

Die Spitzenrendite für Highstreet-Objekte stieg unterdessen leicht auf 2,70 Prozent, die für Logistik auf 3,90 Prozent, während die Rendite für Büros mittlerweile bei 3,20 Prozent liegt. Die Käufer stammen weiterhin größtenteils aus Deutschland (85 Prozent) und haben primär in Core-Objekte (47 Prozent) investiert, dicht gefolgt von Immobilien aus dem Bereich Core-plus (41 Prozent).








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