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13.01.2023 Transaktionsvolumen auf Stuttgarts Investmentmarkt sackt ab

Der Stuttgarter Investmentmarkt hat im Jahr 2022 nur noch ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro erreicht. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Halbierung der Investitionen. Ein starkes erstes Quartal konnte zwar mit 562 Millionen Euro mehr als die Hälfte des Jahresvolumens beisteuern, allerdings brachen die Investitionen anschließend ab. Hinter dem letzten Quartal stehen bloß noch Transaktionen in Höhe von 174 Millionen Euro.

Georg Charlier, Niederlassungsleiter JLL Stuttgart: „Zum Jahresbeginn haben wir noch mit großer Zuversicht auf 2022 geschaut. Doch wie den anderen Märkten auch, machten die Inflations- und Zinsentwicklungen dem Investmentmarkt Stuttgart zu schaffen und sorgten für Zurückhaltung. Viele Objekte wurden gar nicht erst an den Markt gebracht, weil zahlreiche Verkäufer nicht bereit waren, ihre Kaufpreisvorstellungen dem nun vorherrschenden Zinsniveau anzupassen.“

Getrieben wurde der Markt im Jahr 2022 von der Übernahme von Alstria Office Reit durch den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield. Die Alstria-Objekte, die in Stuttgart den Eigentümer wechselten, machten rund 80 Prozent der Transaktionen im ersten Quartal aus. Starken Einfluss auf Großtransaktionen mit einem Mindestwert von 100 Millionen Euro pro Objekt hatte aber auch die Übernahme nicht. Im Jahr 2022 wurden nur zwei dieser Transaktionen in Stuttgart registriert, im Vorjahr waren es sechs.

Insgesamt fanden 38 Transaktionen statt, davon vier im vierten Quartal. „Wir bemerken aber, dass sich der Markt allmählich an das neue Preisniveau gewöhnt und Verkäufer sich bei der Preisfindung leichter tun werden. Mit Blick auf 2023 rechnen wir gerade Richtung Jahresmitte wieder mit größeren und vor allem einer höheren Anzahl an Transaktionen“, sagt Charlier.

Mit einem Anteil von 71 Prozent dominierte in Stuttgart erneut die Assetklasse Büro, gefolgt vom Segment Living mit einem Anteil von elf Prozent. Unterdessen ist die Spitzenrendite für Büros von ihren historisch niedrigen 2,65 Prozent zum Jahresbeginn deutlich auf 3,40 Prozent gestiegen. Für Highstreet-Objekte konnten bis zu 3,60 Prozent erzielt werden, auf dem Logistikmarkt bis zu 3,95 Prozent.

Neben dem großen Anteil der Core-plus-Objekte in der Stuttgarter Innenstadt sorgte vor allem die Alstria-Übernahme dafür, dass mit 84 Prozent größtenteils derartige Objekte gehandelt wurden. Passenderweise machten Asset- und Fondsmanager mit 71 Prozent das Gros der Käufer und Reits mit 46 Prozent einen erheblichen Anteil der Verkäufer aus. Dass 52 Prozent der Käufer aus dem Ausland stammen, dürfte ebenfalls auf den kanadischen Käufer Brookfield zurückzuführen sein.






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