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27.01.2023 Bürovermietungsmarkt Nürnberg bleibt 2022 hinter Erwartungen zurück

Für den Nürnberger Büromarkt verlief 2022 weniger hoffnungsvoll als erwartet: Im Vergleich zum Vorjahr ging der Flächenumsatz um 14,5 Prozent zurück. Nachgefragt wurden vor allem neue oder kernsanierte Immobilien. In die Jahre gekommene Objekte hatten geringe Chancen. Bedingt durch die im Umbruch begriffene Arbeitskultur und gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten reduzierten Unternehmen ihre angemieteten Flächen. In der Folge stieg die Leerstandsquote und die Durchschnittsmieten sanken. Auch wenn die Talsohle noch nicht durchschritten ist, erkennt der Marktbericht von Küspert & Küspert positive Signale: Hohe Vorvermietungsquoten in Projektentwicklungen sind ein Frühindikator für eine steigende Nachfrage nach qualitätsvollen Flächen.

„Zwischen 2017 und 2020 erlebte der Nürnberger Büromarkt einen beispiellosen Höhenflug“, erklärt Wolfgang P. Küspert. „Diese Tatsache muss in die Bewertung der aktuellen Daten einfließen. Wichtig ist vor allem dies: Dank der Studie wissen wir nun, was am Markt fehlt. Darauf sollten private und öffentliche Entscheider Rücksicht nehmen.“

Qualität ist gefragt

Betriebskostenoptimierte, nachhaltige Neubauten in guter Lage, mit flexiblen Grundrissen und optimaler Verkehrsanbindung – das wünschen sich investitionsbereite Unternehmen. Deshalb erstaunt es nicht, dass circa 51 Prozent des Flächenumsatzes in Nürnberg auf Neubauten, Projektentwicklungen oder Objekte entfielen, die in den letzten zehn Jahren kernsaniert wurden. Besonders gefragt waren erneut Büroagglomerationen (65,4 Prozent des Flächenumsatzes). Stadtteillagen waren dann attraktiv, wenn sie mit Projektentwicklungen (34,6 Prozent) punkten konnten. Im Central Business District (CBD) wurden keine Vermietungen verzeichnet, da es kein Angebot gab.

Mieten sinken leicht

Für 2022 beobachtet Küspert & Küspert sinkende Spitzen- (Rückgang um circa 1,7 Prozent auf 16,90 Euro/Quadratmeter) und Durchschnittsmieten (Rückgang um circa 2,8 Prozent auf 12,10 Euro/Quadratmeter). Stärkere Preisrückgänge wurden in Stadtteillagen und bei älteren Gebäuden beobachtet.

Leerstände nehmen weiter zu

Die Leerstandsquote stieg deutlich. Dafür nennt die Studie vor allem diesen Grund: Einige (Eigen-)Nutzer verkleinerten ihre Standorte oder lösten sie auf, einige Großnutzer vertagten auf Grund wirtschaftlicher Unwägbarkeiten ihre Anmietungsentscheidungen. Hinsichtlich der Vermietungsstände fällt auf, dass Stadtteillagen mit rund 7,9 Prozent die höchste Leerstandsquote aufweisen. Büroagglomerationen liegen hier bei 5,2 Prozent. Der Central Business District (CBD) tendiert dank Vollvermietung gegen 0 Prozent.

Fazit und Ausblick

Nach wie vor ist es für Unternehmen herausfordernd, ihren Flächenbedarf korrekt einzuschätzen. Zunehmend gesucht werden Objekte, die hohen qualitativen und energetischen Anforderungen gerecht werden. „Auch wenn wir für 2022 leicht sinkende Mieten beobachten konnten: Die Preise für hochwertige Büroimmobilien werden steigen“, erklärt Wolfgang P. Küspert. „Wer ältere Objekte erfolgreich vermieten möchte, muss entweder grundlegend sanieren, eine Nutzungsänderung in Betracht ziehen oder als letzte Möglichkeit abreißen. Hier sind die Eigentümer ebenso herausgefordert wie Verwaltung und Politik.“






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