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02.02.2023 Immobilieninvestoren: 60% planen Ausweitung der Investitionstätigkeit

Die deutschen Immobilieninvestoren blicken wieder positiver auf die Marktentwicklung. Laut einer Umfrage des globalen Immobiliendienstleisters CBRE planen 60 Prozent der Investoren im Jahr 2023 eine erhöhte oder zumindest stabile Investitionstätigkeit. Damit war die Stimmung am deutschen Immobilienmarkt etwas positiver als insgesamt in Europa, wo es etwa 50 Prozent waren. Als größte Herausforderungen sehen die Investoren divergierende Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern (Deutschland 66 Prozent, Europa 53 Prozent), Rezessionsängste (Deutschland 54 Prozent, Europa 53 Prozent) und einen schwierigeren Fremdfinanzierungsmarkt (Deutschland 49 Prozent, Europa 53 Prozent). Für die Umfrage „CBRE Europe Investors Intentions Survey“ befragte das Unternehmen zwischen dem 10. November 2022 und dem 5. Dezember 2022 629 europäische Unternehmen, die in Immobilien investieren – davon 162 aus Deutschland. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

„Steigende Zinssätze und ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum haben die Preise unter Druck gesetzt, wobei die Befragten in allen Segmenten mit Preisnachlässen rechnen“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. Entsprechend gaben 85 Prozent der Investoren auch potenzielle Opportunitäten aufgrund von Preisanpassungen als wichtigen Grund für anstehende Investitionsaktivitäten an. Die größten Preisnachlässe werden dabei bei Value Add-Büroimmobilien erwartet. Hier gehen39 Prozent von Preisnachlässen von mehr als 30 Prozent aus und 40 Prozent von Preisnachlässen zwischen zehn und 30 Prozent. Bei Top-Büroimmobilien sind es lediglich 14 Prozent, die Preisnachlässe von mehr als 30 Prozent erwarten. Im Wohnsegment gehen hingegen lediglich 40 Prozent der Investoren von Abschlägen in Höhe von mindestens zehn Prozent aus. „Während Value-Add weiterhin von den meisten Investoren die präferierte Anlagestrategie darstellt und Core deutlich zulegen konnte, fällt vor allem der Bedeutungsgewinn von Opportunistic und notleidenden Krediten auf. Diese Strategien wurden zusammen von 26 Prozent der Investoren bevorzugt – 14 Prozent mehr als noch 2022“, sagt Klein.

Gefragt nach den über Ländergrenzen hinweg attraktivsten Investmentmärkten nannten die Europäischen Investoren Deutschland nach dem Vereinigten Königreich auf Platz zwei, gefolgt von Frankreich und Spanien. Bei den bevorzugten Städten kam Berlin nach London, Paris und Amsterdam. Frankfurt am Main erreicht Platz zehn. Die deutschen Investoren hingegen sahen Berlin auf Platz eins, gefolgt von London und München. Hamburg und Frankfurt sahen die Deutschen auf den Rängen sechs und sieben.

37 Prozent der deutschen Investoren wollen mehr investieren als noch 2022, 22 ungefähr auf dem gleichen Niveau aktiv bleiben, wobei weiterhin überwiegend Büro-, Wohnen- und Logistikimmobilien im Investorenfokus sind. Dagegen wollen etwa 37 weniger investieren. Lediglich vier Prozent planen keine 2023 keine Investitionen. Mit Blick auf Verkaufsaktivitäten wollen hingegen 20 Prozent inaktiv bleiben. 22 Prozent wollen mehr verkaufen, 30 Prozent stabil bleiben und 27 wollen weniger verkaufen.

ESG gewinnt weiter an Bedeutung

„Befürchtungen vor einem Nachlassen der ESG-Bemühungen angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen scheinen sich nicht zu bestätigen – ganz im Gegenteil“, beobachtet Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. So gaben 84 Prozent der deutschen Investoren an, dass sie ESG-Kriterien bei all ihren Investitionsentscheidungen weiterhin berücksichtigen werden. Bei der Umfrage vor einem Jahr waren es noch lediglich 70 Prozent. Weitere 16 Prozent diskutieren aktuell zudem intern die Einführung von ESG-Kriterien. Fast 40 Prozent der deutschen Investoren sind bereit für ESG-geeignete Objekte Preisaufschläge zu zahlen – zwei Drittel davon akzeptieren gar Aufschläge um mehr als 20 Prozent. „Ein besonders positives Signal ist, dass 85 Prozent der Investoren in der ESG-Ertüchtigung ihrer Bestandsobjekte eine entscheidende Maßnahme sehen. Denn egal wie nachhaltig Neubauten gestaltet werden, ohne wirkungsvolle Fortschritte bei Bestandsobjekten kann die Immobilienbranche keinen entscheidenden Beitrag zu den Bemühungen gegen den Klimawandel leisten“, sagt Linsin.







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