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16.03.2023 In Bayern und NRW acht Jahre Arbeit für eine Eigentumswohnung

Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt, wie lange Kaufinteressierte in den Bundesländern und den sieben Metropolen Deutschlands arbeiten müssen, um den bloßen Kaufpreis - ohne Finanzierungskosten und Kaufnebenkosten - einer Eigentumswohnung zu erwirtschaften:

• In den Metropolen entspricht der Angebotspreis für eine Drei-Zimmer-Wohnung im Bestand etwa 8 bis 11 Arbeitsjahren - im Neubau sind es 10 bis 14 Jahre.
• In reine Arbeitszeit umgerechnet, müssen Kaufinteressierte in den Metropolen für eine Eigentumswohnung zwischen 16.000 und 29.000 Stunden arbeiten.
• Im Bundesländer-Vergleich sind die meisten Stunden und Jahre in Bayern und Baden-Württemberg fällig - am wenigsten in den ostdeutschen Bundesländern und im Saarland.

Die Deutschen verbringen rund ein Drittel ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz –nach dem Schlafen die zweithäufigste Beschäftigung. Die voraussichtliche Lebensarbeitszeit in Deutschland liegt dabei im Durchschnitt bei 38,8 Jahre – bei Männern bei 40,7 Jahre und bei Frauen 36,9 Jahre. Das macht bei einer 40 Stunden-Woche rund 2.080 Stunden im Jahr und 80.704 Stunden in 38,8 Jahren. Die aktuelle Auswertung von ImmoScout24 analysiert, wie viel reine Arbeitszeit Kaufinteressierte aktuell investieren müssen, um den reinen Kaufpreis – ohne Finanzierungs- und Kaufnebenkosten – für eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern zu erwirtschaften. Eine solche Bestandseigentumswohnung kostet in Deutschland 217.120 Euro. Zum Vergleich bei einer entsprechend große Mietwohnung, für 7.96 Euro pro Quadratmeter, fallen über einen Zeitraum von 30 Jahre ca. 229.248 Euro an Kosten an.

„Die eigene vier Wände sind nicht nur ein viel gehegter Wunsch in weiten Teilen der Bevölkerung, sondern ein wichtiger Teil der Altersvorsorge und führen zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Die Deutschen sind in der Beziehung jedoch so schlecht aufgestellt wie kaum ein anderes Land in Europa,“ erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Finanzierungskosten und dem ins Stocken geratenen Neubau muss jetzt auf breiter Front umgedacht und mehr Eigentum in Deutschland gefördert werden.“

In Bayern, Baden-Württemberg und Bremen müssen Käufer:innen am längsten für eine Eigentumswohnung arbeiten

Lässt man Berlin und Hamburg im Bundesländervergleich außen vor, müssen Kaufinteressierte in Bayern und Baden-Württemberg im Schnitt am längsten arbeiten, um den Kaufpreis einer Drei-Zimmer-Wohnung zu finanzieren. Während in Baden-Württemberg für eine Neubauwohnung knapp 9 Jahre oder fast 18.0000 Stunden gearbeitet werden müssen, sind es in Bayern 8 Jahre bzw. etwas über 16.000 Stunden. Für eine Bestandswohnung sind in beiden Ländern etwa 6 Jahre Arbeit nötig - unter der Annahme, dass für die Zahlung des bloßen Angebotspreises das gesamte Haushaltsnettoeinkommen aufgewendet wird. In Bayern sind die durchschnittlichen Angebotspreise zwar höher als in Baden-Württemberg, jedoch fällt auch das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen in Bayern höher aus. Im Ranking der meisten Jahren, die gearbeitet werden müssen, folgen Bremen und Hessen mit ebenfalls rund 8 Jahren für eine Neubauwohnung und 5,5 Jahren für eine Bestandswohnung.

Die niedrigsten Angebotspreise für Eigentumswohnungen verzeichnen die ostdeutschen Bundesländer und das Saarland. In Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sind die Angebotspreise am niedrigsten – im Bestand um mehr als 50 Prozent niedriger als in Bayern und Baden-Württemberg. Gleichzeitig ist das Haushaltsnettoeinkommen, das die Kaufinteressierten angeben, nicht wesentlich oder nur zu einem kleinen Teil geringer. So müssen Käufer:innen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen etwa 3 Jahre bzw. zwischen 12.000 und 13.000 Stunden reine Arbeitszeit investieren, um den Angebotspreis für eine Drei-Zimmer-Wohnung zu erwirtschaften.

Für den Kauf einer Wohnung in den sieben größten Städten müssen Interessent:innen am längsten arbeiten

In den Metropolen fällt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen zwar höher aus als in den Bundesländern, jedoch sind die Angebotspreise in den Großstädten wesentlich höher. Für eine Drei-Zimmer-Wohnung im Bestand reichen die Angebotspreise von 350.000 Euro in Köln bis zu knapp 600.000 Euro in München. Die durchschnittlichen Angebotpreise für Neubauwohnungen mit drei Zimmern und 80 Quadratmeter Wohnfläche bewegen sich hier im Rahmen von 450.000 Euro bis 750.000 Euro. Mit Blick auf das Haushaltettoeinkommen müssten Suchende – unter der Annahme, das gesamte Einkommen für den Kaufpreise aufzubringen – in München für eine Neubauwohnung etwas mehr als 14 Jahre arbeiten. In Köln, aber auch in Hamburg und Berlin, sind es bis zu 10,5 Jahre. Dazwischen siedeln sich Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart mit 11 Jahren für eine Neubauwohnung an. Die nötigen Arbeitsjahren für eine Bestandwohnung liegen in den Metropolen zwischen 8 und 11 Jahren und damit noch über dem Niveau der Bundesländer im Bereich Neubau.





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