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16.03.2023 Neues Forschungsprojekt für zukunftsfähige Innenstadtnutzung

JC Real Estate initiiert zusammen mit der CBRE Deutschland GmbH, der EBS Universität für Wirtschaft und Recht, der IFH Köln GmbH und der Technischen Universität Darmstadt ein deutschlandweites Forschungsprojekt zur Transformation der Innenstädte. Mit diesem sollen unterschiedliche Ursachen, Wirkungen und Erfolgsfaktoren für eine zukunftsfähige Innenstadtentwicklung identifiziert werden.

Deutsche Innenstädte stehen vor dem Umbruch

Unsere Innenstädte befinden sich inmitten eines Strukturwandels, der die dortigen immobilienwirt-schaftlichen Wertschöpfungskonzepte, insbesondere die monofunktionale Ausrichtung auf den Einzelhandel, infrage stellt. Unmittelbar sichtbar werden die Folgen des Strukturwandels in Form steigender Leerstände sowie sinkenden Mieten in den Einzelhandelsflächen. Die Gefahr von Trading-down-Effekten nimmt enorm zu. Der Handlungsdruck für Eigentümer, ihre innerstädtischen Immobilienbestände der neuen Realität anzupassen, um einem drohenden Wertverfall zu entgehen, wird immer größer.

Innovative Nutzungskonzepte zur nachhaltigen Belebung von Innenstädten
Die angestoßene Transformationsstudie zur Zukunft der Innenstädte zielt darauf, ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis der zugrundeliegenden Wirkungszusammenhänge zu erlangen, um daraus valide Handlungsempfehlungen für die zukunftsfähige Nutzung von Innenstadtimmobilien zu entwickeln.

Die Expertengruppe besteht aus Mitarbeiter*Innen der CBRE Deutschland GmbH, der EBS Universität für Wirtschaft und Recht, der IFH Köln GmbH, JC Real Estate sowie dem Fachgebiet Immobilienwirtschaft der Technischen Universität Darmstadt. Der erste Schritt in der Vorgehensweise ist eine Frequenzanalyse auf Basis von Mobilfunkdaten der Passanten in den Innenstädten von Berlin, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München insbesondere deren Frequenzzahlen, Herkunft und Kaufkraft. Die Kombination dieser Daten ermöglicht eine evidenzbasierte Problemanalyse.

Im nächsten Schritt werden breite Haushaltsbefragungen zur Analyse des Nutzungsverhaltens durchgeführt. Auf Basis der gewonnenen Daten werden dann für die jeweiligen Innenstädte innovative Nutzungskonzepte entwickelt. Im letzten Schritt erfolgt eine zweite breite Haushaltsbefragung zur Bewertung der innovativen Nutzungskonzepte. Die finalen Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2023 vorliegen.

Dr. Kevin Meyer, Geschäftsführer der James Cloppenburg Real Estate Holding KG: „Wir haben erkannt, dass wir flexible Konzepte benötigen, damit unsere Innenstädte resilienter werden. Nur auf ein Bauchgefühl zu hören, bringt uns an der Stelle nicht wirklich weiter. Darum haben wir die vorliegende wissenschaftliche Ursachenforschung zum Attraktivitätsverlust der Innenstädte initiiert. So können wir evidenzbasiert innovative Nutzungskonzepte entwickeln und für eine nachhaltige Belebung der Innenstädte sorgen.“

Dr. Jan Linsin, Head of Research der CBRE Deutschland GmbH: „Keine Transformation wird ohne das notwendige Kapital umsetzbar sein. Damit ist auch die Rolle der Immobilieneigentümer per se essenziell für die Transformation deutscher Innenstädte. Langfristig orientierte Immobilieneigentümer werden ihren Beitrag für zukunftsfähige Innenstädte aber nur dann leisten, wenn durch weitere Investitionen die Aussicht darauf besteht, das bislang von ihnen investierte Kapital auch langfristig zu erhalten.“

Dr.-Ing. Architekt Nikolas Müller, EBS Universität für Wirtschaft und Recht: „Wer identitätsstiftende Orte mit strategischem Nutzen schaffen will, muss die Sehnsüchte derjenigen Menschen identifizieren, die sich langfristig mit dem Ort identifizieren sollen – uund diese Sehnsüchte konkret in den Fokus strategischer Entwicklungsprojekte stellen. Andere Wirtschaftszweige bieten hierfür idealtypische Modelle und Prozesse. Neue Datennutzungsstrategien bieten zusätzliche Möglichkeiten, um Komplexität zu reduzieren und um Evidenz für strategische Entwicklungen zu generieren. Es ist großartig, dass wir in diesem Projekt erstmalig dergleiche interdisziplinäre Ansätze in die Immobilienwirtschaft überführen.“

Boris Hedde, Geschäftsführer IFH Köln GmbH

„Es ist ein Stakeholderprozess notwendig, in dem jeder Akteursgruppe die nötigen Anreize gesetzt werden, damit sie weiterhin ihren Beitrag zur Funktionsfähigkeit der Innenstadt leisten. Im Vordergrund stehen dabei die Bürger als Nutzer des öffentlichen und privaten Raums, die schlussendlich mit ihren Füßen abstimmen, aber auch die Vertreter von öffentlichen Interessen wie dem Umweltschutz, der Infrastrukturen müssen in zukünftigen Konzepten ihren individuellen Nutzen sehen.“

Prof. Andreas Pfnür, Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der Technischen Universität Darmstadt

„Der Strukturwandel wird für die Innenstädte weltweit zu einem existenziellen Problem. In den USA sorgt man sich schon ernsthaft um die Detroitisierung der Central Business Districts. Dort sind die Folgen des Strukturwandels nach dem Zusammenbruch der Autoindustrie bis heute nicht überwunden. Gleiches droht weltweit durch die superadditive Wirkung der Digitalisierung, des sozio-demografischen Wandels, eines wachsenden Umweltbewusstseins sowie der Suburbanisierung.“





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