01.08.2024 Aengevelt Research erwartet deutlichen Rückgang der Bautätigkeit
Die ungünstigen Investitionsbedingungen haben sich bislang erst milde auf die Bautätigkeit ausgewirkt, weil Projekte aus den Vorjahren noch fertiggestellt wurden. Vor dem Hintergrund der anhaltend rückläufigen Entwicklung der Baugenehmigungen und Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe prognostiziert Aengevelt Research ab 2024 indessen einen deutlichen Rückgang der Baufertigstellungen für Wohn- und Nichtwohngebäude, was sich bereits auch daran klar ablesen lässt, dass das Baugewerbe seine Kapazitäten reduziert.
Die Zinsen sind Anfang des Jahres 2022 angestiegen; zugleich hat sich die Inflationsrate erhöht und das Wirtschaftswachstum abgeschwächt. Auf die Bautätigkeit wirken sich diese beträchtlichen Verschlechterungen der Investitionsbedingungen allerdings erst zeitverzögert aus, da angearbeitete Projekte in der Regel noch fertiggestellt werden. So haben sich die Baufertigstellen zwischen 2023 und 2021 für alle Gebäudetypen hinweg nach Berechnungen von Aengevelt Research auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamts nur um 4,4 % verringert, in Bezug auf die fertiggestellte Nutzfläche sogar nur um 1,2 %. Dabei waren allerdings auch einige Ausreißer zu beobachten: So hat sich die fertiggestellte Nutzfläche bei Handelsgebäuden um 16,9 % reduziert, bei Hotels und Gaststätten sogar um 23,2 % - ein Zeichen dafür, dass Einzelhandel und Gastronomie besonders sensibel auf Inflation und Konjunktursch wäche reagieren.
Trotz des Rückgangs der Inflation und einer leichten Senkung der Zinsen für Baudarlehen bleibt das Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 verhalten und auch für das Jahr 2025 rechnet die Bundesbank in ihrer jüngsten Prognose vom Juni 2024 nur mit einem Mini-Wachstum von 1,1 %. Damit bleiben die Impulse für den Neubau bei allen Gebäudearten weiterhin schwach. Das ist anhand des Frühindikators der Baugenehmigungen zu erkennen, die im Mai 2024 gegenüber Mai 2021 beim Wohnungsbau, gemessen an der Zahl der beantragten Wohneinheiten, um 45,0 % zurückgegangen sind. Bei Nichtwohngebäuden gab es im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 17,1 %, bezogen auf die Nutzfläche. Besonders drastisch fällt der Rückgang bei Bürogebäuden mit 45,4 % aus. Darin spiegelt sich auch wider, dass zahlreiche Betriebe vermehrt versuchen, ihren Büroflächenbedarf oder dessen Expansion durch Home-Off ice zu reduzieren.
Die schwachen Konjunkturaussichten im Hochbau machen dem Baugewerbe zu schaffen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sind die saison- und kalenderbereinigten Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe für den Hochbau im April 2024 erneut gesunken. Der Indexwert für die Auftragseingänge, der im Jahr 2015 auf 100 gesetzt wurde, erreichte nur noch 89,2. Das ist ein Rückgang um 4,0 % gegenüber dem Vormonat und um 31,0 % gegenüber April 2021.
Das Baugewerbe hat auf die Verschlechterung der Auftragslage reagiert, indem es seine Kapazitäten zurückgefahren hat. So sank die Zahl der Beschäftigten im Hochbau seit April 2021 um 8,0 %. Ein weiterer Personalabbau ist zu erwarten, da zurzeit noch der Auftragsüberhang aus der Vergangenheit abgearbeitet wird, bevor der jüngste erhebliche Rückgang der Auftragseingänge beschäftigungswirksam wird.
Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien: „Die Einbrüche bei den Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Baugewerbe sprechen eine eindeutige Sprache: Die Investitionsbedingungen sind ungünstig. Wenn das Baugewerbe seine Kapazitäten nun reduziert, ist ungesichert, ob dies angesichts des Fachkräftemangels schlagartig wieder rückgängig zu machen ist. Deshalb wäre es angesichts der gesamtwirtschaftlichen Schlüsselbedeutung der Bauwirtschaft wichtig, jetzt die Baukonjunktur nachhaltig zu stabilisieren, insbesondere durch eine Ausweitung der öffentlichen Bautätigkeit, der entschlackenden Schärfung der Förderprogramme für den sozialen Wohnungsbau, der Realisierung der Ausweisung von bedarfs- und marktgerechtem Bauland und durch den überfälligen Abbau des regulatorischen Wildwuchses, der Bauen seit langem entscheidend hemmt, verlangsamt und verteuert“ . ?
Die Zinsen sind Anfang des Jahres 2022 angestiegen; zugleich hat sich die Inflationsrate erhöht und das Wirtschaftswachstum abgeschwächt. Auf die Bautätigkeit wirken sich diese beträchtlichen Verschlechterungen der Investitionsbedingungen allerdings erst zeitverzögert aus, da angearbeitete Projekte in der Regel noch fertiggestellt werden. So haben sich die Baufertigstellen zwischen 2023 und 2021 für alle Gebäudetypen hinweg nach Berechnungen von Aengevelt Research auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamts nur um 4,4 % verringert, in Bezug auf die fertiggestellte Nutzfläche sogar nur um 1,2 %. Dabei waren allerdings auch einige Ausreißer zu beobachten: So hat sich die fertiggestellte Nutzfläche bei Handelsgebäuden um 16,9 % reduziert, bei Hotels und Gaststätten sogar um 23,2 % - ein Zeichen dafür, dass Einzelhandel und Gastronomie besonders sensibel auf Inflation und Konjunktursch wäche reagieren.
Trotz des Rückgangs der Inflation und einer leichten Senkung der Zinsen für Baudarlehen bleibt das Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 verhalten und auch für das Jahr 2025 rechnet die Bundesbank in ihrer jüngsten Prognose vom Juni 2024 nur mit einem Mini-Wachstum von 1,1 %. Damit bleiben die Impulse für den Neubau bei allen Gebäudearten weiterhin schwach. Das ist anhand des Frühindikators der Baugenehmigungen zu erkennen, die im Mai 2024 gegenüber Mai 2021 beim Wohnungsbau, gemessen an der Zahl der beantragten Wohneinheiten, um 45,0 % zurückgegangen sind. Bei Nichtwohngebäuden gab es im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 17,1 %, bezogen auf die Nutzfläche. Besonders drastisch fällt der Rückgang bei Bürogebäuden mit 45,4 % aus. Darin spiegelt sich auch wider, dass zahlreiche Betriebe vermehrt versuchen, ihren Büroflächenbedarf oder dessen Expansion durch Home-Off ice zu reduzieren.
Die schwachen Konjunkturaussichten im Hochbau machen dem Baugewerbe zu schaffen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sind die saison- und kalenderbereinigten Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe für den Hochbau im April 2024 erneut gesunken. Der Indexwert für die Auftragseingänge, der im Jahr 2015 auf 100 gesetzt wurde, erreichte nur noch 89,2. Das ist ein Rückgang um 4,0 % gegenüber dem Vormonat und um 31,0 % gegenüber April 2021.
Das Baugewerbe hat auf die Verschlechterung der Auftragslage reagiert, indem es seine Kapazitäten zurückgefahren hat. So sank die Zahl der Beschäftigten im Hochbau seit April 2021 um 8,0 %. Ein weiterer Personalabbau ist zu erwarten, da zurzeit noch der Auftragsüberhang aus der Vergangenheit abgearbeitet wird, bevor der jüngste erhebliche Rückgang der Auftragseingänge beschäftigungswirksam wird.
Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien: „Die Einbrüche bei den Baugenehmigungen und Auftragseingängen im Baugewerbe sprechen eine eindeutige Sprache: Die Investitionsbedingungen sind ungünstig. Wenn das Baugewerbe seine Kapazitäten nun reduziert, ist ungesichert, ob dies angesichts des Fachkräftemangels schlagartig wieder rückgängig zu machen ist. Deshalb wäre es angesichts der gesamtwirtschaftlichen Schlüsselbedeutung der Bauwirtschaft wichtig, jetzt die Baukonjunktur nachhaltig zu stabilisieren, insbesondere durch eine Ausweitung der öffentlichen Bautätigkeit, der entschlackenden Schärfung der Förderprogramme für den sozialen Wohnungsbau, der Realisierung der Ausweisung von bedarfs- und marktgerechtem Bauland und durch den überfälligen Abbau des regulatorischen Wildwuchses, der Bauen seit langem entscheidend hemmt, verlangsamt und verteuert“ . ?