News RSS-Feed

09.08.2024 Konsumverhalten beeinflusst Insolvenzzahlen

Die Unternehmensinsolvenzen sind Spiegel der derzeitigen Konjunkturlage. Das zurückhaltende Konsumverhalten stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Eine massive Ausweitung des Insolvenzgeschehens erwartet der Berufsverband der Insolvenzverwalter aber nicht.

Mit heutiger Pressemitteilung veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Insolvenzzahlen für den Monat Mai 2024 und berichtet über die Entwicklung des zurückliegenden Monats Juli 2024. Demnach wurde für 1.934 Unternehmen im Mai 2024 ein Insolvenzantrag gestellt. Dies entspricht einem Anstieg von 30,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für den zurückliegenden Monat Juli weist die amtliche Statistik nach vorläufigen Angaben einen Anstieg um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat aus.

„Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist zwar über das Niveau des Vorcoronajahres 2019 gestiegen. Sie ist aber noch deutlich entfernt von den Insolvenzzahlen, wie wir sie zu Zeiten der Finanzkrise gesehen haben“, stellt Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID) klar. Eine Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Die weiterhin schwache Konjunkturlage birgt Risiken für Unternehmen, die bisher der Krise getrotzt haben. „Wir erwarten aber auch zukünftig nicht, dass sich das Insolvenzgeschehen massiv ausweiten wird“, so Niering weiter. „Besonders größere Unternehmen nutzen zunehmend die Möglichkeit, sich mithilfe des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) zu sanieren und so eine Insolvenz zu vermeiden.“

Aktuell zeichnet sich ein Umsatzrückgang in der Automobilwirtschaft ab, der zukünftig auch Insolvenzen zur Folge haben könnte. „Vor allem im Bereich der E-Mobilität hat sich die Nachfrage deutlich eingetrübt“, so der VID-Vorsitzende. „Die Branche steht vor großen Herausforderungen: Schwache Nachfrage bei der E-Mobilität einerseits und bevorstehendes Aus des Verbrenners anderseits: In diesem Spannungsfeld werden Insolvenzen immer wahrscheinlicher.“

Das Bauhaupt- und Baunebengewerbe befindet sich seit längerer Zeit unter enormen Druck. Die Zahl der beantragten Baugenehmigungen stagniert auf niedrigem Niveau. Zinsanreize der Europäischen Zentralbank zeichnen sich nicht ab. Deshalb wird auch hier die Zahl der Insolvenzfälle weiter ansteigen.


























Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!