24.10.2025 Allspring erwartet breite Unterstützung für weitere Zinssenkung der Fed
„Wir gehen davon aus, dass der Offenmarktausschuss der Fed (FOMC) nächste Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird, was breite Unterstützung im Ausschuss finden dürfte. Dies würde den Marktpreisen entsprechen und an die Senkung um 25 Basispunkte im September anknüpfen. Der Ausblick könnte unserer Ansicht nach jedoch gemischt ausfallen und wahrscheinlich einen leicht falkenhaften Ton haben. Wir werden auf den Ausdruck „datenabhängig” in den Äußerungen des Fed-Vorsitzenden achten und darauf, wie die Risikobilanz dargestellt wird – das sind wichtige Indikatoren, um diese Einschätzung zu bestätigen. Daher glauben wir, dass der Markt hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung im Dezember möglicherweise etwas zu optimistisch ist. In diesem Zyklus hat sich gezeigt, dass die Preisbildung in beide Richtungen zu aggressiv ausfallen kann.
Der anhaltende Shutdown der US-Regierung hat die Lage für die Marktteilnehmer erschwert, insbesondere aufgrund des Mangels an verlässlichen Arbeitsmarktdaten. Zwar bieten die weiterhin veröffentlichten Steuerdaten einen Ersatz, doch sind sie nicht wirklich aussagekräftig. Die politischen Entscheidungsträger betonen zunehmend, dass sich das Risiko-Nutzen-Verhältnis trotz einer über dem Ziel liegenden Inflation in Richtung Arbeitsmarkt verschoben hat. In ihren jüngsten Reden hoben Fed-Chef Powell und Gouverneur Waller die ungewöhnliche Dynamik hervor, die sich aus den steigenden Abwärtsrisiken für die Beschäftigung bei gleichzeitig stärker als erwartetem Wachstum ergibt. Dies könnte zwar auf einem Produktivitätsschub basieren, doch deuten die Daten darauf hin, dass auch verbesserte Bedingungen auf der Angebotsseite dazu beitragen.
Die Inflation bleibt hartnäckig und liegt näher bei drei als beim Zielwert der Fed von zwei Prozent. Eine Inflation in Verbindung mit einem soliden Wachstum ist zwar nicht per se negativ für die Märkte, stellt jedoch angesichts der Aufgabe des durchschnittlichen Inflationsziels durch die Fed eine Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund ist die Betonung der Arbeitsmarktbedingungen durch die Fed verständlich, insbesondere angesichts steigender Arbeitslosenanträge und einer langsam steigenden Arbeitslosenquote. Die Inflationserwartungen bleiben hoch, und wir glauben, dass dieses Risiko von Zeit zu Zeit weiterhin an den Märkten zum Tragen kommen wird – insbesondere vor dem Hintergrund angespannter Bewertungen, anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und Anleihemärkten, die einen nahezu perfekten Zinssenkungszyklus einpreisen. Langfristig gehen wir davon aus, dass die Fed eine Inflation von über zwei Prozent tolerieren wird, wenn das Wachstum robust bleibt, und damit die Risiken einer zu präzisen Inflationssteuerung anerkennt.
Die Märkte scheinen sowohl bei den Zinsen als auch bei den Aktien in den USA auf Perfektion zu setzen. Wir rechnen weiterhin mit einem Anstieg der Aktienkurse, wenn auch mit höherer Volatilität bis zum Jahresende. Dementsprechend passen wir die taktischen Ausrichtungen innerhalb unserer Portfolios opportunistisch an, weg von einer starken Wachstumsausrichtung hin zu einer ausgewogeneren Barbell-Strategie – moderates Wachstum mit einem gewissen Value-Engagement. Bei festverzinslichen Wertpapieren halten wir die Renditen 10-jähriger US-Anleihen von rund vier Prozent für fair bewertet. Wir bevorzugen weiterhin mittelfristige Steepener, obwohl die Risikoaufschläge zwischen Investment Grade- und Hochzinsanleihen für neue Investitionen weiterhin unattraktiv sind; wir sind mit den erzielbaren Erträgen zufrieden. Beim US-Dollar ergibt sich ein differenzierteres Bild. Während wir strukturell weiterhin untergewichtet sind, sehen wir, dass die Währung nach dem strukturellen Bruch im ersten Quartal ihre Rolle als Diversifikator zurückgewinnt. Rohstoffe bieten eine klare Gelegenheit, das Engagement auf der alternativen Seite zu erhöhen, wobei Edelmetalle außer Acht gelassen werden, aber Industrie- und Teile des Energiesektors berücksichtigt werden.”
(Matthias Scheiber, Head of Multi-Asset Solutions bei Allspring Global Investments, kommentiert im Vorfeld der Fed-Zinsentscheidung am 29. Oktober)
Der anhaltende Shutdown der US-Regierung hat die Lage für die Marktteilnehmer erschwert, insbesondere aufgrund des Mangels an verlässlichen Arbeitsmarktdaten. Zwar bieten die weiterhin veröffentlichten Steuerdaten einen Ersatz, doch sind sie nicht wirklich aussagekräftig. Die politischen Entscheidungsträger betonen zunehmend, dass sich das Risiko-Nutzen-Verhältnis trotz einer über dem Ziel liegenden Inflation in Richtung Arbeitsmarkt verschoben hat. In ihren jüngsten Reden hoben Fed-Chef Powell und Gouverneur Waller die ungewöhnliche Dynamik hervor, die sich aus den steigenden Abwärtsrisiken für die Beschäftigung bei gleichzeitig stärker als erwartetem Wachstum ergibt. Dies könnte zwar auf einem Produktivitätsschub basieren, doch deuten die Daten darauf hin, dass auch verbesserte Bedingungen auf der Angebotsseite dazu beitragen.
Die Inflation bleibt hartnäckig und liegt näher bei drei als beim Zielwert der Fed von zwei Prozent. Eine Inflation in Verbindung mit einem soliden Wachstum ist zwar nicht per se negativ für die Märkte, stellt jedoch angesichts der Aufgabe des durchschnittlichen Inflationsziels durch die Fed eine Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund ist die Betonung der Arbeitsmarktbedingungen durch die Fed verständlich, insbesondere angesichts steigender Arbeitslosenanträge und einer langsam steigenden Arbeitslosenquote. Die Inflationserwartungen bleiben hoch, und wir glauben, dass dieses Risiko von Zeit zu Zeit weiterhin an den Märkten zum Tragen kommen wird – insbesondere vor dem Hintergrund angespannter Bewertungen, anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und Anleihemärkten, die einen nahezu perfekten Zinssenkungszyklus einpreisen. Langfristig gehen wir davon aus, dass die Fed eine Inflation von über zwei Prozent tolerieren wird, wenn das Wachstum robust bleibt, und damit die Risiken einer zu präzisen Inflationssteuerung anerkennt.
Die Märkte scheinen sowohl bei den Zinsen als auch bei den Aktien in den USA auf Perfektion zu setzen. Wir rechnen weiterhin mit einem Anstieg der Aktienkurse, wenn auch mit höherer Volatilität bis zum Jahresende. Dementsprechend passen wir die taktischen Ausrichtungen innerhalb unserer Portfolios opportunistisch an, weg von einer starken Wachstumsausrichtung hin zu einer ausgewogeneren Barbell-Strategie – moderates Wachstum mit einem gewissen Value-Engagement. Bei festverzinslichen Wertpapieren halten wir die Renditen 10-jähriger US-Anleihen von rund vier Prozent für fair bewertet. Wir bevorzugen weiterhin mittelfristige Steepener, obwohl die Risikoaufschläge zwischen Investment Grade- und Hochzinsanleihen für neue Investitionen weiterhin unattraktiv sind; wir sind mit den erzielbaren Erträgen zufrieden. Beim US-Dollar ergibt sich ein differenzierteres Bild. Während wir strukturell weiterhin untergewichtet sind, sehen wir, dass die Währung nach dem strukturellen Bruch im ersten Quartal ihre Rolle als Diversifikator zurückgewinnt. Rohstoffe bieten eine klare Gelegenheit, das Engagement auf der alternativen Seite zu erhöhen, wobei Edelmetalle außer Acht gelassen werden, aber Industrie- und Teile des Energiesektors berücksichtigt werden.”
(Matthias Scheiber, Head of Multi-Asset Solutions bei Allspring Global Investments, kommentiert im Vorfeld der Fed-Zinsentscheidung am 29. Oktober)




