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17.07.2014 Büromarkt Essen mit stabilem Ergebnis

Im Gegensatz zum sehr guten Vorjahresergebnis, in dem mit Hilfe von zwei Großverträgen – ThyssenKrupp und DB Schenker – fast ein neuer Allzeitrekord aufgestellt worden ist, liegt das Ergebnis in der ersten Jahreshälfte 2014 wieder auf dem normalen Essener Niveau. Mit einem Flächenumsatz von 46.000 m² wird der zehnjährige Durchschnitt um 16 % unterschritten. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater.

„Ohne Berücksichtigung der Rekordjahre 2007, 2008 und 2013 übertrifft das Halbjahresergebnis aber sogar den langjährigen Durchschnitt um 8 %“, erläutert Christoph Meszelinsky, Essener Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. Da bislang kein Großabschluss über 10.000 m² stattgefunden hat, kann folglich von einem guten Ergebnis gesprochen werden. Die Vermietungen im ersten Halbjahr verteilen sich dabei über das Essener Stadtgebiet, wobei der Cityrand (23.700 m²) und die Nebenlagen (17.300 m²) am stärksten nachgefragt wurden. Der Citykern kommt mit 5.000 m² auf rund 11 %.

Wie im vergangenen Jahr ist am Industriestandort Essen die Verwaltung von Industrieunternehmen mit fast 24 % die am stärksten vertretene Branche. An zweiter Stelle rangieren mit über 15 % die Lobbyisten, die im Vorjahresvergleich kaum in Erscheinung getreten sind. Auch Banken und Finanzdienstleister mit 13,2 % auf dem dritten Platz teilen diese Entwicklung. Hierin zeigt sich, wie volatil ein kleinerer Büromarkt wie der von Essen ist, da wenige Abschlüsse zu einer gänzlich anderen Flächenverteilung führen können. Ein zweistelliges Anteilsergebnis erzielen auch die sonstigen Dienstleistungen mit fast 11 %.

Beratungsgesellschaften und Handel kommen auf rund 9 beziehungsweise 8 %. Der große Anteil sonstiger Branchen von über 20 % zeigt, wie vielseitig der Essener Bürovermietungsmarkt ist.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Flächenleerstände deutlich um fast 15 % auf 164.000 m² zurückgegangen. Dabei reduzierte sich vor allem der Leerstand am Cityrand deutlich (-30 %). Interessant ist, dass die Reduktion über Flächen mit normaler Ausstattungsqualität stattfand, während es bei Flächen mit modernem Standard kaum Veränderungen gibt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auch auf einige fertiggestellte, aber noch nicht vermietete Flächen. Die Leerstandsquote liegt bei aktuell niedrigen 4,5 % und damit schon seit längerer Zeit deutlich unterhalb der 5-%-Marke.

Reduzierte Neubautätigkeit – Spitzenmiete unverändert

Auch die Neubauaktivität ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Mit 31.000 m² liegt sie rund 40 % unter dem Vorjahreswert. Von dem Neubauvolumen stehen dem Markt gerade einmal noch 2.000 m² zur Verfügung. Die Flächenentwicklung beschränkt sich dabei komplett auf den Citykern, wobei bis Mitte 2015 vom Gesamtneubauvolumen nur rund 13 % fertiggestellt werden sollen. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau) sinkt um 21 % auf 166.000 m².

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Spitzenmiete nicht verändert. 14 €/m² werden für hochwertige Neubauflächen im Citykern erzielt, womit dieser knapp vor der Büromarktzone Rüttenscheid/Bredeney mit 13,70 €/m² rangiert. Generell zeigt der Essener Büromarkt eine geringe Varianz in den Höchstmieten, da auch in einzelnen Nebenlagen mit 13,50 €/m² eine nur geringfügig niedrigere Höchstmiete im Vergleich zur Spitzenmiete erzielt wird.

Positives zweites Halbjahr erwartet

„Der Essener Büromarkt erzielte im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis, welches im kommenden Halbjahr aufgrund einer generellen konjunkturellen Belebung und vorliegenden Gesuchen sogar noch leicht übertroffen werden könnte. Ein erneutes Erreichen des Vorjahresergebnisses dürfte nach aktuellem Stand mangels Großabschlüssen wohl nicht erreicht werden, das Überschreiten der 100.000-m²-Marke ist aber nach wie vor realistisch. Der Leerstand könnte sich durch Freizüge bereits abgeschlossener Mietverträge leicht erhöhen, spielt in Essen im Vergleich mit anderen Städten aber keine signifikante Rolle. Die Höchstmiete hat sich seit gut einem Jahr stabilisiert und scheint vorläufig nicht weiter zu steigen“, so Christoph Meszelinsky.


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