News RSS-Feed

12.08.2014 Erste Anzeichen für eine Entspannung am Berliner Immobilienmarkt?

Berlin gilt seit vielen Monaten als das Paradebeispiel für den boomenden Immobilienmarkt in Deutschland. Seit drei Jahren kletterten hier die Preise für Wohneigentum Monat für Monat nach oben, meist um monatlich mehr als einen Prozentpunkt. Im Juli setzt nun erstmals eine Beruhigung der Preisspirale in Berlin ein: Wohnungen im Bestand verteuern sich nur noch um 0,4 Prozentpunkte; die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen geben sogar um einen halben Prozentpunkt nach.

Setzt in der Hauptstadt nun eine Trendwende ein oder handelt es sich nur um eine kurzfristige Beruhigung, möglicherweise saisonal bedingt? Ich persönlich bin der Meinung, dass an der Spree das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und wir in Kürze wieder eine Tendenz zur Verteuerung erleben werden. Denn nach wie vor ziehen viele, besonders junge Menschen nach Berlin, drängen Investoren in die Stadt und werden günstige Mietwohnungen durch aufwändige Sanierung in kostspieliges Eigentum umgewandelt. Richtig ist aber, dass einzelne Lagen bereits so teuer sind, dass nicht mehr viel Spielraum nach oben besteht. Wie in München und Hamburg schon länger sichtbar, sind Immobilienkäufer auch in begehrten Städten nicht bereit, jeden beliebigen Preis zu zahlen – und dies ist im Sinne eines nachhaltigen Immobilieninvestments durchaus begrüßenswert.

Bundesweit stabile Entwicklung, Dynamik in regionalen Märkten

Während der IMX für Deutschland im Monat Juli eine recht ausgeglichene Entwicklung zeigt, sind an einzelnen Standorten durchaus dynamischere Elemente erkennbar. In Hamburg beispielsweise steigen die Preise für Bestandswohnungen seit dem Frühjahr wieder stärker an (+1,1 und +0,6 Prozentpunkte in den vergangenen zwei Monaten). Noch stärker verteuern sich momentan Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main. Und auch in München legen Wohnungen im Bestand um mehr als einen Prozentpunkt zu, während sich Neubauten bereits seit einigen Monaten im Abwärtstrend befinden.

Die Preisentwicklung in den deutschen Großstädten unterstreicht nicht nur, dass Immobilienmärkte immer regional funktionieren. Sie macht auch deutlich, dass es in relativ stabilen Märkten immer wieder zu neuer Dynamik kommen kann, beispielsweise wenn weniger bekannte Lagen durch attraktive Projekte neu erschlossen werden. Die Mieten in den Metropolen bleiben davon bisher größtenteils unberührt; in Hamburg und Köln sind sogar leichte Korrekturen nach unten festzustellen.

(Quelle: IMX - Der Immobilienindex von ImmobilienScout24; präsentiert von Michael Kiefer frics, Chefanalyst ImmobilienScout24)


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!