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19.09.2014 Osteuropäischer Industrie-Immobilienmarkt legt zu

In Mittel- und Osteuropa wurden im ersten Halbjahr 2014 doppelt so viele Industrieflächen wie im Vorjahreszeitraum entwickelt. Verzeichnet wurden 500.000 m² neue Industrieflächen; 2013 waren es 260.000 m². Vermietet wurden in den ersten sechs Monaten 2014 fast zwei Mio. m². Die Leerstandsquote sank unter zehn Prozent wie das CE-Industrial-Team des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Cushman & Wakefield (C&W) jetzt ermittelte.
„Die Nachfrage ist so hoch, dass fast sämtliche Flächen bereits vor Baubeginn vermietet sind. Reine Spekulationsobjekte gibt es so gut wie gar nicht. Das gilt vor allem für Polen und Tschechien. Die Nachfrage kommt überwiegend aus der Automobilindustrie, doch Internethändler gewinnen immer mehr an Bedeutung“, so Ferdinand Hlobil, Leiter des CE-Industrie-Teams von Cushman & Wakefield.

Der polnische Markt übertrifft die CEE-Nachbarländer, was Neuentwicklungen und Vermietungen von Industrieflächen angeht. Auf die letzten fünf Jahre bezogen entsteht in Polen gerade das höchste Angebot an Lagerflächen. Vermietungen stiegen im ersten Halbjahr 2014 verglichen mit dem Vorjahr um 20 Prozent; das wird sich auch in den nächsten Monaten nicht abschwächen. Besonders bemerkenswert finden die C&W-Experten, dass „mittlere und kleinere polnische Städte in der Nähe von Ballungsgebieten Entwickler anziehen.“

Neue Projekte – Vermietung – Leerstand

520.000 m² Industrieflächen entstanden im ersten Halbjahr 2014, 700.000 m² waren es im gesamten Vorjahr. Rund 340.000 m² kamen im ersten Halbjahr in Polen dazu, fast genauso viel wie 2013 insgesamt. Der größte Teil der Immobilien wurde von vier Firmen entwickelt: Panattoni, PointPark Properties, Prologis und der MLP Group.

In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden 1,9 Mio. m² hochwertige Industrieflächen vermietet, im gesamten letzten Jahr waren es 1,5 Mio. m² - allein in Polen waren es 1 Mio. m², in Tschechien 570.000 m².

Die hohe Nachfrage ließ die Leerstandsquote - auf die gesamte Region bezogen - um ein Prozent sinken: sie fiel von zehn Prozent im Januar auf neun Prozent im Juni. Dabei war der Rückgang in Ungarn mit drei Prozent am höchsten. In Polen fiel die Leerstandsquote drastisch von 10,9 Prozent zum Ende des Jahres 2013 auf 8,8 Prozent Ende Juni 2014. Der Markt wird hier auch nach Ansicht der C&W-Berater weiterhin optimistisch bleiben. Den geringsten Leerstand verzeichnen die Slowakei mit vier sowie Tschechien mit 6,5 Prozent.

Ausblick: Weiterhin gute Entwicklung

C&W prognostiziert für die letzten Monate dieses Jahres eine gleichbleibend gute Entwicklung in Mittel- und Osteuropa. Polen dominierte in den letzten zehn Jahren die Industrieflächenentwicklung und wird auch weiterhin an der Spitze bleiben, und zwar auf gesamteuropäischer Ebene. Dafür sorgen eine konstant wachsende Wirtschaft sowie eine aktive Wirtschaftspolitik. Auch Tschechien bleibt vorn, allerdings wären nach Meinung von C&W hier etwas mehr Transparenz und politische Unterstützung für internationale Investoren wünschenswert. Knappe Flächen für die industrielle Erschließung können sich negativ auswirken.
Der ungarische und der rumänische Markt erholen sich langsam. Ungarn liegt nun bei unter 20 Prozent Leerstand; eine weiterer Rückgang der Quote wäre laut C&W mittelfristig ein klares Signal für Immobilieninvestitionen.

Der slowakische Markt stützt sich hautsächlich auf die Region um Bratislava, wo es einige große Investitionen gibt, unter anderem von VW. Eine Verlagerung von Projekten in den Osten der Slowakei würde dem gesamten Land nutzen.
“Die politische Entwicklung in der Ukraine beeinflusst alle Märkte Mittel- und Osteuropas. Verschärft sich der Konflikt, werden Investoren vorsichtiger. Entwickler könnten den Zugriff auf Finanzierungsquellen verlieren. Firmen würden wohl auch ihre Expansion in der Ukraine einstellen“, sagt der C&W-Experte Hlobil.


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