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05.10.2014 Frankfurt: Fehlende Großabschlüsse drücken Flächenumsatz deutlich unter Vorjahresniveau

Nach Angaben von Colliers International Frankfurt wurden auf dem Bürovermietungsmarkt der Main-Metropole inklusive Eschborn und Offenbach Kaiserlei in den ersten drei Quartalen 2014 ca. 263.200 Quadratmeter umgesetzt und damit rund 20 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Matthias Stanke, Geschäftsführer von Colliers International Frankfurt: „Der Flächenumsatz ist vor allem auf das Fehlen von Großabschlüssen zurückzuführen. Mit den Abschlüssen der Deutschen Bundesbank im Trianon und der KfW im ibc konnten im dritten Quartal zwei weitere Abschlüsse über mehr als 5.000 Quadratmeter registriert werden. Mit nur drei Abschlüssen und einem Volumen von rund 54.700 Quadratmeter ist in diesem Flächensegment jedoch deutlich weniger Aktivität zu verzeichnen als im Vorjahreszeitraum, in dem elf Abschlüsse mit einem Volumen von ca. 125.900 Quadratmeter getätigt wurden. Richtet man den Blick auf das Flächensegment unter 5.000 Quadratmeter, liegt der Flächenumsatz auf dem Niveau des Vorjahres.“

Rückgang der Mietvertragsabschlüsse als Spätfolge der Finanzkrise

Die verhaltene Marktaktivität, insbesondere im Bereich der Großgesuche, kann auch als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise betrachtet werden. Stanke: „Bei einer durchschnittlichen Mietvertragslaufzeit von rund fünf Jahren sind für den aktuellen Flächenumsatz Mietverträge relevant, die zwischen Ende 2008 und 2010 abgeschlossen wurden. Da in diesem Zeitraum ein deutlicher Rückgang der Abschlusszahlen zu beobachten war, laufen aktuell auch weniger Mietverträge aus, die in Neuabschlüssen resultieren können.“

Mietpreise weiterhin mit positivem Trend

Sowohl Spitzen- als auch Durchschnittsmiete steigen im Vergleich zum Vorjahr auf aktuell 38,00 Euro pro Quadratmeter (+ drei Prozent) bzw. 19,00 Euro pro Quadratmeter (+ sieben Prozent). „In den Top-Flächen im Bankenviertel können auch weiterhin Spitzenmieten von 38,00 Euro pro Quadratmeter realisiert werden. Mit einem weiteren Anstieg der Spitzenmiete ist jedoch mittelfristig nicht zu rechnen, da sowohl das Angebot an als auch die Nachfrage nach Büroflächen zu über 40,00 Euro pro Quadratmeter derzeit nicht zu beobachten ist“, so Stanke.

Erneut deutlicher Rückgang des Leerstandes

Der seit 2010 anhaltende Abbau des Büroflächenleerstands hält auch 2014 weiter an. Rund 1,49 Millionen Quadratmeter stehen derzeit für eine kurzfriste Anmietung zur Verfügung, was einer Leerstandsquote von 13,0 Prozent entspricht. Stanke: „Nur neun Mietverträge wurden in projektierten oder im Bau befindlichen Objekten abgeschlossen. Der Großteil der Mietverträge wirkt sich damit direkt auf den Leerstand aus. Gleichzeitig werden weiterhin nicht mehr marktgängige Büroflächen durch Umnutzungen oder Revitalisierungen aus dem Bestand genommen. Im bisherigen Jahresverlauf reduzierte sich der Büroflächenbestand auf diesem Wege um ca. 275.000 Quadratmeter. Wir gehen auch weiterhin von einem anhaltenden Abbau des Leerstandes in Frankfurt aus, da in den kommenden Jahren kein deutlicher Anstieg des spekulativen Fertigstellungsvolumens zu erwarten ist. “

Ausblick: Vorjahresergebnis wird voraussichtlich nicht erreicht

Der Flächenumsatz des Jahres 2013 von ca. 450.000 Quadratmeter ist auch mit einem überdurchschnittlichen Flächenumsatz im letzten Quartal voraussichtlich nicht mehr zu erreichen. „Bei Abschluss der aktiven Großgesuche und anhaltend hoher Aktivität im Flächensegment unter 5.000 Quadratmeter ist ein Flächenumsatz von ca. 400.000 Quadratmeter bzw. knapp darunter realistisch“, so Stanke abschließend.


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