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23.10.2014 Wohnportfoliotransaktionen deutlich über langjährigem Schnitt

Nach Analyse des Immobilienberatungsunternehmens NAI apollo group ist auf dem Markt für Wohnportfolios* im dritten Quartal 2014 ein Umsatz von rund 2,6 Mrd. Euro erzielt worden. Damit wird das Vorquartal mit 1,8 Mrd. Euro zwar übertroffen, im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 5,7 Mrd. Euro wurde aber deutlich weniger umgesetzt. Insgesamt sind von Januar bis September 2014 in 243 Transaktionen (mit jeweils mindestens 30 Wohneinheiten) 170.400 Wohneinheiten gehandelt worden, so dass sich das gesamte Transaktionsvolumen im bisherigen Jahresverlauf auf nunmehr rund 9,7 Mrd. Euro akkumuliert. „Dieses Ergebnis entspricht bereits jetzt einem deutlichen Plus von 18,4 % im Vergleich zum langjährigen Gesamtjahresdurchschnitt der Jahre 2007 bis 2013 in Höhe von 8,2 Mrd. Euro“, erklärt Dr. Konrad Kanzler, Leiter Marktforschung bei der NAI apollo group.

Während 17 Großtransaktionen (Verkäufe mit einem Volumen von jeweils über 100 Mio. Euro) in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt rund 6,3 Mrd. Euro bzw. 64,6 % des Gesamtvolumens ausmachen (u.a. drei Megadeals Vitus-Portfolio, DeWAG-Portfolio und DGAG-Portfolio mit jeweils über 500 Mio. Euro in Q1 2014), weist das dritte Quartal lediglich fünf Großdeals (> 100 Mio. Euro) mit rund 1,1 Mrd. Euro auf. Hierbei stechen der Ankauf des Berlinovo-Portfolios mit ca. 390 Mio. Euro durch Westgrund sowie des Frankonia-Portfolios mit geschätzten 320 Mio. Euro durch die Deutsche Annington heraus. Daneben haben zuletzt vor allem mittlere und kleine Portfoliotransaktionen das Marktgeschehen geprägt.

„Bei räumlicher Betrachtung bleiben die Ballungszentren sowie Großstädte mit positiver Wirtschaftsentwicklung wie in den Vorquartalen die favorisierten Investmentstandorte“, so Stefan Mergen, geschäftsführender Gesellschafter der NAI apollo valuation & research GmbH. Unter den Metropolen liegt weiterhin Berlin bezüglich der Anzahl der Immobilieninvestments mit 19,7 % aller zuordenbaren Portfoliotransaktionen auf dem ersten Platz (Q1-Q3 2013: 20,9 %). Damit hat sich hier der Anteil an den Investments gegenüber der Jahresmitte um 3,0 %-Punkte erhöht. Einen weiteren Bedeutungsgewinn erfahren zudem B-Standorte. Als Beispiele im dritten Quartal können Verkäufe u.a. in Wolfsburg, Dresden, Erfurt, Jena, Leipzig oder Chemnitz angeführt werden.

Börsennotierte Immobilienunternehmen investieren in den ersten drei Quartalen rund 4,9 Mrd. Euro in Wohnportfolios und stellen mit einem Anteil von 51,1 % am bisherigen Gesamttransaktionsvolumen die mit Abstand wichtigste Käufergruppe dar. Immobiliengesellschaften haben ihren Umsatz im gleichen Zeitraum mit einem Transaktionsvolumen von ca. 2,1 Mrd. Euro (21,8 % des Gesamtvolumens) verdreifacht. Dies begründet sich maßgeblich durch den Ankauf des DGAG-Portfolios durch die BUWOG im ersten Quartal 2014, die zum Ankaufzeitpunkt noch nicht börsennotiert war.

Deutsche Investoren bleiben auch in 2014 die Hauptakteure auf dem Investmentmarkt für Wohnportfolios. Der mit Abstand stärkste Investor im bisherigen Jahresverlauf ist die Deutsche Annington mit den Ankäufen der Vitus-, DeWAG- und Frankonia-Portfolios, die zusammen rund 2,7 Mrd. Euro des Umsatzes auf sich vereinen.

Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Wohneinheit ist aufgrund des höheren Investmentvolumens in B-Standorten im Vergleich zu Q1-Q3 2013 um 10,7 % auf 56.750 Euro gefallen. Gesunken ist damit auch der durchschnittliche Kaufpreis für Bestandsimmobilien, der bei rund 900 Euro/m² und damit 50 Euro/m² unter dem Wert aus Q1-Q3 2013 liegt.

„Die aktuell als Mietpreisbremse stark diskutierte gesetzliche Regelung zur Begrenzung des Mietpreisanstiegs in angespannten Wohnungsmärkten, die Mitte 2015 in Kraft treten soll, dämpft das Interesse der Investoren auf dem Wohnportfoliomarkt bisher nicht“, sagt Dr. Kanzler. Bis zum Jahresende rechnet die NAI apollo group daher auch mit einem stabilen Umsatz, wobei ein Transaktionsvolumen um 11 Mrd. Euro zu erwarten ist.

„Aufgrund anhaltender Preissteigerungen in den Großstädten und Ballungsräumen werden die B-Standorte als Alternative weiter an Bedeutung gewinnen. Parallel bleibt das Interesse an den etablierten Investmentstandorten groß. Weitere Großtransaktionen oder Megadeals über 100 Mio. Euro werden im laufenden Jahr selten“, ergänzt Mergen. Somit werden in den kommenden Monaten - wie in den beiden Vorquartalen - vorwiegend kleine bis mittelgroße Portfolioverkäufe das Marktgeschehen prägen.

*Verkauf von Wohnungspaketen oder Wohnungsanlagen mit mindestens 30 WE sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen, durch die eine Kontrollmehrheit übernommen wird; ohne Börsengänge.


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