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12.11.2014 Jeder zweite Mieter fühlt sich von Politik im Stich gelassen

Obwohl die meisten Mieter die Einführung der Mietpreisbremse und des Bestellerprinzips begrüßen, fühlt sich die Mehrheit von der Politik im Stich gelassen und ist der Meinung, dass diese vorrangig die Interessen der Vermieter vertritt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die ImmobilienScout24 zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt hat.

Politische Bemühungen nicht ausreichend, um Preissteigerungen zu verhindern

Grundsätzlich befürworten die meisten Mieter die Vorstöße der Bundesregierung, in den Wohnungsmarkt einzugreifen und damit die Mieterinteressen zu stärken. Die befragten Mieter sind sich allerdings uneinig, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um die Situation auf den hart umkämpften Wohnungsmärkten zu entspannen. So finden 48 Prozent der befragten Mieter die geplante Einführung einer Mietpreisbremse gut und glauben, dass man damit einen weiteren Anstieg der Mieten verhindern kann. 44 Prozent der Umfrageteilnehmer finden den Ansatz, Mietpreiserhöhungen einzudämmen, prinzipiell richtig, halten das Gesetz aber für zu lasch.

Etwas mehr Zustimmung erhält das so genannte Bestellerprinzip. 64 Prozent der Mieter finden es fair, dass anfallender Maklergebühren in Zukunft vom Auftraggeber – also meistens dem Vermieter – gezahlt werden sollen. Jeder fünfte Mieter ist aber auch der Ansicht, dass stärker berücksichtigt werden müsste, dass auch die Mieter als Auftraggeber für Makler fungieren können.

Trotz dieser Maßnahmen sind nur 22 Prozent der Mieter mit den Anstrengungen der Politik zufrieden, mehr als die Hälfte fühlt sich eher allein gelassen. Und 17 Prozent der Mieter sind der Meinung, dass die Politik nicht verhindern kann, dass aufgrund des Nachfrageüberhangs in bestimmten Regionen die Preise auf dem Wohnungsmarkt weiter steigen werden.

Das fordern die Mieter: Neuberechnung des Mietspiegels und mehr Sozialwohnungen

Fragt man die Mieter danach, welche weiteren Maßnahmen sie begrüßen würden, um ihre Interessen zu unterstützen, erhält man folgende Antworten:

1. Neuberechnung des Mietspiegels (50 Prozent Zustimmung)
2. Mehr Sozialwohnungen (49 Prozent)
3. Ausweitung Millieuschutzgebiete, um Luxussanierungen zu verhindern (46 Prozent)
4. Stärkere Förderung des Wohnungsneubaus (46 Prozent)
5. Erhöhung des Wohngeldes (39 Prozent)
6. Gerechtere Verteilung der Kosten für energetische Sanierungen (39 Prozent)


Schärfere Zugangsbeschränkungen für Makler erwünscht

Darüber wünschen sich 77 Prozent der Mieter schärfere Zugangsbeschränkungen für Makler, zum Beispiel über Prüfungen, berufliche Mindestanforderungen und Pflichtversicherungen. Das würde dem Image dieser Branche gut tun und für einheitliche Qualitätsstandards sorgen.


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