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09.01.2015 Aengevelt beobachtet Zurückhaltung am Frankfurter Büromarkt

Am Frankfurter Büromarkt (inkl. Eschborn und Offenbach-Kaiserlei) wurde 2014 nach Analysen von AENGEVELT-RESEARCH ein Büroflächenumsatz von rd. 365.000 m² erzielt. Gegenüber dem Vorjahr (445.000 m²) bedeutet dies einen Rückgang um 80.000 m² bzw. 18%.

Das verhaltene Ergebnis erklärt Michael Fenderl, Leiter AENGEVELT-RESEARCH, mit der 2014 im Vergleich zum Vorjahr geringeren Anzahl an großvolumigen Abschlüssen: "Während im Vorjahr insgesamt 18 Vertragsabschlüsse über 5.000 m² und mehr Bürofläche getätigt wurden, waren es 2014 nur vier Verträge in dieser Größenordnung."

Zudem hat sich die bereits im Vorjahr festgestellte hohe Dynamik im Bereich der Vertragsverlängerungen, die nicht beim Büroflächenum-satz mitgezählt werden, 2014 mit einem Mietvolumen von rd. 200.000 m² fortgesetzt. Als Gründe hierfür werden von Fenderl die geringe Verfügbarkeit hochwertiger Flächen vor allem im großvolumigen Segment gepaart mit der in den letzten Monaten zunehmenden Instabilität in der geopolitischen und gesamtwirtschaft¬lichen Entwick-lung im internationalen Kontext angeführt.

Prognose 2015
Für das Jahr 2015 sieht AENGEVELT-RESEARCH erneut ein unterdurch¬schnittliches Marktvolumen und prognostiziert einen im Vergleich zum Vorjahr leicht steigenden Büroflächenumsatz um 400.000 m², der rd. 14% unter dem Umsatzniveau der letzten Dekade (Ø 2005-2014: 463.000 m² p. a.) läge.

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Lagen
• Hinsichtlich der räumlichen Standortpräferenzen analysiert AENGEVELT-RESEARCH den Umsatzschwerpunkt 2014 im Central Business District (CBD). Hier wurde mit 64% (233.300 m²) markttypisch über die Hälfte des gesamten Büroflächenumsatzes registriert (Vorjahr: 60%; 268.200 m²).
• Nachdem der Bürobezirk West seinen Marktanteil im Vorjahr vor allem aufgrund des Umzugs der Commerzbank in den ehemaligen Sitz der Deutschen Börse in Frankfurt-Hausen (rd. 46.000 m²) auf ein beachtliches Niveau von 19% (ca. 82.600 m²) steigern konnte, ist der Marktanteil 2014 wieder auf eine markttypische Quote von rd. 5% (rd. 18.000 m²) geschrumpft.
• Der Marktanteil der Bürozentren Niederrad, Eschborn und Offen¬bach-Kaiserlei ist mit aktuell 12% (ca. 45.100 m²) gegenüber dem Vorjahr in etwa konstant geblieben (2013: 10% bzw. 44.300 m²). Als größte Anmietung des Jahres 2014 gilt hier die Entscheidung eines Schweizer Uhrenherstellers, in der Eschborner Büroprojektentwicklung "New Wave II" zukünftig rd. 4.000 m² als neues Hauptquartier in Deutschland zu nutzen.
• Die Umsatzanteile der anderen Bürobezirke: Ost (7%), Süd/Sachsen-hausen (5%), Nord (5%) und Flughafen (2%).

Verteilung der Büroflächenumsätze nach Branchen
• 2014 präsentierte sich die Finanzdienstleistungsbranche mit rd. 162.700 m² bzw. einem Anteil von rd. 45% am Gesamtbüroflächenumsatz als stärkste Nachfragegruppe am Frankfurter Büromarkt (2013: 41%). Die hohe Marktwirksamkeit des Banken- und Finanzsektors in Frankfurt äußert sich u. a. darin, dass die vier größten Anmietungen des Jahres 2014 dieser Branche zuzuordnen sind (Deutsche Bank: 32.000 m²; Union Investment: 20.500 m²; Bundesbank: 15.400 m² und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): 7.300 m²).
• Auch die Nachfrage der unternehmensbe¬zogenen und sonstigen Dienstleister zog mit einem Marktanteil von 24% (ca. 88.900 m²) gegenüber dem Vorjahr (2013: 21%) an.
• Der Flächenumsatz von Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Transport (65.100 m²) ist markant gestiegen und konnte binnen Jahresfrist seine Marktquote mit 18% mehr als verdoppeln (Vorjahr: 34.400 m² bzw. 8%).
• Dagegen war die Nachfrage aus den Bereichen Kommunikation/IT sowie Medien und Verlage im Berichtsjahr 2014 mit rd. 28.600 m² vergleichsweise zurückhaltend. Die Marktquote sank von 13% im Vorjahr auf aktuell 8%.
• Die öffentliche Hand sowie Organisationen ohne Erwerbszweck erzielten einen Büroflächenumsatz von rd. 19.700 m². Die Marktquote ging gegenüber dem Vorjahr stark zurück (2014: 5%, 2013: 17%).

Höheres Fertigstellungsniveau
• Nachdem 2012 die Investitionstätigkeit zum Neu-, Um- oder Ausbau von Büroflächen in Frankfurt mit rd. 82.000 m² den geringsten Wert seit 2008 erreichte, werden seit 2013 wieder mehr neue Büroflächen dem Markt zugeführt. 2014 wurden insgesamt rd. 293.000 m² Bürofläche fertiggestellt (2013: 164.000 m²).
• Für 2015 rechnet AENGEVELT-RESEARCH mit einem vergleichsweise niedrigeren Volumen von ca. 129.000 m² neuer und sanierter Büroflächen, das somit etwa ein Drittel unter dem langjährigen Durchschnitt (Ø 2005-2014: rd. 191.000 m² p. a.) bleiben wird.

Weiter sinkende Angebotsreserve
• Die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) hat sich nach Analysen von AENGEVELT-RESEARCH gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um ca. 120.000 m² bzw. ca. 8% auf aktuell rd. 1,46 Mio. m² reduziert (2013: rd. 1,58 Mio. m²).
• Die Leerstandsquote sank dementsprechend auf aktuell 11,9% (2013: 13,0%).
• Ungeachtet des beachtlichen Abbaus rangiert Frankfurt hinsichtlich des absoluten Angebotssockels weiterhin an erster Position in Deutschland vor München (1,30 Mio. m² bzw. 6,8%) und Berlin (1,29 Mio. m² bzw. 7,0%).

Höhere Spitzenmiete
• Die gewichtete Spitzenmiete erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um rd. EUR 1,-/m² auf EUR 38,-/m².
• Auch die mittlere Miete in City-Lagen konnte im jahresverlauf um EUR 1,-/m² zulegen und erreichte zum Jahresende 2014 EUR 22,50/m².



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