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13.01.2015 Immobilienstandort Deutschland: Internationale Attraktivität steigt

Die Attraktivität des deutschen Immobilienmarktes steigt weiter: In der jährlichen Umfrage von EY Real Estate (Trendbarometer-Immobilieninvestmentmarkt) unter rund 130 Immobilieninvestoren bezeichnen 45 Prozent der Befragten den Immobilienstandort Deutschland als sehr attraktiv – vor einem Jahr lag der Anteil bei 32 Prozent. Weitere 51 Prozent schätzen den Standort Deutschland als attraktiv ein.

Auch die Preise sollen weiter steigen: Für Wohnimmobilien beispielsweise erwarten die Investoren höhere Kaufpreise: Bei A-Standorten gehen 62 Prozent der Investoren von steigenden Preisen aus (Vorjahr: 58 Prozent), bei B-Standorten erwarten immerhin 57 Prozent der Investoren eine Verteuerung (Vorjahr: 56 Prozent).

87 Prozent der Befragten prognostizieren zudem, dass internationale Investoren ihren Anteil am Transaktionsvolumen vergrößern werden. Dabei rechnen 88 Prozent der Investoren insbesondere mit zunehmender Konkurrenz aus Asien. „Deutschland wird weiterhin als sehr attraktives Investitionsziel angesehen, was insbesondere an der Stabilität des Marktes und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung liegt. Für das kommende Jahr erwarten wir neue Markteintritte internationaler Investoren und den kontinuierlichen Ausbau bestehender Engagements“, erläutert Hartmut Fründ, Managing Partner bei EY Real Estate. „Gleichzeitig interessieren sich deutsche Anleger aber auch für Investitionen im Ausland, wo höhere Renditen locken“, ergänzt Christian Schulz-Wulkow, Partner bei EY Real Estate.

Nachdem das Volumen von Immobilientransaktionen in Deutschland im Jahr 2014 bereits um ca. 19 Prozent auf 52,7 Milliarden Euro gestiegen ist, rechnen die Investoren im kommenden Jahr mehrheitlich (57 Prozent) mit weiter zunehmenden Aktivitäten auf dem deutschen Immobilienmarkt – 59 Prozent halten auch großvolumige Transaktionen weiterhin für möglich.

„Der Finanzierungsmarkt ist stabil, und auch der Bankenstresstest hat zu keiner Verminderung der Finanzierungsaktivität geführt“, erklärt Fründ. Darüber hinaus rechnen die Befragten mit weiteren Konsolidierungen von Immobiliengesellschaften. Zugleich wächst die Risikoaffinität der Anleger: 90 Prozent erwarten einen steigenden Anteil risikoreicherer Immobilieninvestments, 62 Prozent gehen von einer Zunahme spekulativer gewerblicher Projektentwicklungen aus. Demgegenüber ist zu beobachten, dass die Tendenz der Banken zur Vollstreckung von Problemkrediten zunimmt: 33 Prozent in der diesjährigen Umfrage versus 22 Prozent 2014.

Sekundäre Bürolagen holen auf
45 Prozent aller Befragten rechnen mit steigenden Kaufpreisen von Büroimmobilien in 1B-Standorten, im Vorjahr waren es noch 33 Prozent. Büroimmobilien in A-Lagen werden sich hingegen nach Meinung von 54 Prozent 2015 auf dem aktuellen Preisniveau stabilisieren. Bei ihren Investments setzen die Befragten verstärkt auf Risikoreduktion durch Mietervielfalt. 88 Prozent der Investoren geben an, Multi-Tenant-Objekte zu bevorzugen. Zudem sehen 85 Prozent einen wachsenden Druck der Mieterschaft bezüglich Kosteneinsparungen und Flächeneffizienz der Büroimmobilien. Aufgrund neuer Nutzergruppen wie etwa Start-ups seien auch andere Standorte und Flächenkonzepte im kommenden Jahr gefragt. „Büroimmobilien, auch in Toplagen, werden nicht mehr uneingeschränkt positiv betrachtet. Entscheidend sind effiziente Büroflächen, eine langfristige Vermietbarkeit der Immobilie und eine stabile Mieterstruktur“, ergänzt Schulz-Wulkow.

Standort Berlin bei Wohnimmobilien weiterhin vorn – Mietpreisbremse kein Investitionsrisiko für Wohninvestments
21 Prozent bezeichnen Berlin als attraktivsten deutschen Standort für Investitionen in Wohnimmobilien, gefolgt von Frankfurt mit 14 Prozent. Bei Büroimmobilien haben hingegen Hamburg und München (jeweils 17 Prozent) die Nase vorn, während bei Einzelhandelsimmobilien Berlin und Hamburg (jeweils 17 Prozent) im Fokus der Investoren stehen.

63 Prozent der befragten Investoren gehen nicht davon aus, dass die Mietpreisbremse die Renditen großer Bestandshalter negativ beeinflussen wird. 51 Prozent setzen auch weiterhin verstärkt auf Wohnimmobilien, das sind 3 Prozentpunkte mehr als in der Umfrage 2014. Damit bleibt diese Nutzungsklasse der Favorit der befragten Investoren. Einen Trend im Wohnungsneubau erkennen die befragten Investoren beim Thema Wohnhochhäuser in deutschen Großstädten. 72 Prozent rechnen damit, dass diese zukünftig eine größere Rolle spielen werden. Weitere Preisanstiege werden laut Analyse vor allem in den 1A-Standorten und sekundären Lagen in Deutschland erwartet. Aber auch die weniger attraktiven Standorte werden positiv betrachtet. 18 Prozent aller Investoren rechnen mit positiven Preisentwicklungen in peripheren Lagen, 66 Prozent erkennen zumindest ein stabiles Niveau. „Wohnimmobilien bleiben attraktiv. Dennoch wird es in geeigneten Lagen immer schwerer, geeignete Bestände zu finden, deren Kaufpreis auch den Vorstellungen des Investors entspricht. Das kann zu sinkenden Transaktionszahlen führen“, sagt Christian Schulz-Wulkow. 82 Prozent der Anleger sehen bereits jetzt überhöhte Preise in nachgefragten Wohnungsmärkten.

Ausblick im Einzelhandel trotz E-Commerce positiv
Im Segment der Einzelhandelsimmobilien sind die Investoren zuversichtlicher als im Vorjahr. 48 Prozent aller Befragten prognostizieren steigende Kaufpreise für Einzelhandelsimmobilien in Premiumlagen, 41 Prozent erwarten diese auch in B-Lagen. „Einzelhandelsimmobilien sind in der Gunst der Anleger deutlich gestiegen“, erklärt Hartmut Fründ. So wollen insgesamt 44 Prozent der Investoren ihren Investmentfokus auch auf Einzelhandelsimmobilien richten, 2014 waren es noch 32 Prozent. Doch nahezu alle Befragten sind sich einig, dass der Onlinehandel weiterhin einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Einzelhandelsimmobilien haben wird. So wird sich der stationäre Handel laut Meinung der Investoren künftig noch stärker auf die 1A-Lagen konzentrieren, während nach Videotheken und Buchhandlungen weitere Branchen durch den E-Commerce verdrängt werden. Den klassischen „Warenhäusern“ stehen laut 90 Prozent der Investoren schwere Zeiten bevor. Auch neue Shoppingcenterflächen in den deutschen Innenstädten sollten nur noch mit Augenmaß entwickelt werden.

Genügend Eigen- und Fremdkapital zur Finanzierung von Immobilieninvestments
Klassische Kreditfinanzierungen werden nach Meinung der Befragten im kommenden Jahr ausreichend zur Verfügung stehen. Zudem sehen die Investoren in alternativen Finanzierungsquellen etwa durch Versicherungen oder auch Pensionskassen und Unternehmensanleihen eine bedeutsame Ergänzung zur klassischen Bankenfinanzierung. Nur 44 Prozent der Befragten geben weiterhin an, dass die Höhe des erforderlichen Eigenkapitals ein ausschlaggebendes Transaktionshindernis im kommenden Jahr sei. Einen steigenden Trend sehen Investoren auf dem Verbriefungsmarkt, der laut 72 Prozent im Jahr 2015 weiter an Bedeutung gewinnen wird. „Nach wie vor bleibt die abweichende Kaufpreisvorstellung zwischen Käufer und Verkäufer das wesentliche Transaktionshindernis“, kommentiert Schulz-Wulkow.

Zur Studie
Das Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt erscheint jährlich seit 2007. Rund 130 in Deutschland tätige Investoren haben im Zeitraum Oktober bis November 2014 zu ihren Erwartungen für das kommende Jahr Stellung bezogen. Die Studie ist kostenlos erhältlich unter www.de.ey.com/realestate


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