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19.02.2015 Der wachsenden Stadt Berlin gehen Industrie- und Logistikflächen aus

Wirtschaftswachstum, steigende Einwohnerzahlen, internationaler Imagegewinn - Berlin ist im Aufwärtstrend, allerdings gehen der wachsenden Stadt die Industrie- und Logistikflächen aus. "Aufgrund des geringen Angebots kann die hohe Nachfrage nach modernen Flächen oftmals nicht bedient werden, sodass im Jahr 2014 bis zu 15% mehr Fläche hätte umgesetzt werden können", urteilt Sebastian König, Bereichsleiter Industrieflächen bei Engel & Völkers Commercial Berlin.

Potenzial für modernisierte Flächen
Relativ kurzfristig könnte der Überschuss an nicht mehr zeitgemäßen, ungenutzten Flächen insbesondere in den einfachen Lagen dem Markt zur Verfügung gestellt werden. "Allerdings mangelt es zahlreichen Eigentümern an der Bereitschaft, hier in eine Modernisierung oder in einen Umbau zu investieren", erläutert König. Engel & Völkers Commercial sieht dort großes Potenzial für die Vermarktung nach Modernisierung dieser gegenwärtig leer stehenden Flächen im Berliner Stadtgebiet.

Nachfrage aus dem Kreativbereich
In den guten Lagen, insbesondere in Kreuzberg und Friedrichshain, ist eine starke Flächennachfrage nach zuvor als Industrie- und Gewerbeflächen genutzten Immobilien aus dem Kreativ- und Medienbereich bis 1.000 m² zu beobachten. "Hier sind im Maximum Mieten von bis zu 7,50 EUR/m² möglich", weiß der Immobilienexperte. Die Mehrzahl der Verträge in Berlin wird jedoch mit einer Mietspanne zwischen 3,50 EUR/m² und 5,00 EUR/m² abgeschlossen.

Spandau die umsatzstärkste Lage
Der Bezirk Spandau war mit einem Anteil von 17% am Gesamtflächenumsatz im Jahr 2014 von ca. 320.000 m² die umsatzstärkste Lage im Berliner Stadtgebiet. Hier war die Anmietung von Rhenus Logistics in der Gartenfelder Straße die größte Transaktion im Jahr 2014. Aufgrund der guten Anbindung an die Berliner Innenstadt sowie der attraktiven Mietpreise von bis zu 4,00 EUR/m² (Bestandsobjekt) wird die Nachfrage in Spandau konstant bleiben. Demzufolge plant gegenwärtig der Business-Park Betreiber Sirius Facilities, mit einem Neubau seine bestehenden Flächen in Spandau um bis zu 8.000 m² zu erweitern. "Diese Flächen werden modular aufgebaut und können auch in kleineren Einheiten angemietet werden", wirbt König.

Angebotsmangel senkt Eigennutzeranteil
Der Gesamtflächenumsatz setzt sich zu 91% aus Mietabschlüssen und zu 9% aus eigengenutzten Neubauten und Bestandsobjekten zusammen. Aufgrund der weiterhin attraktiven Finanzierungszinsen prüfen Unternehmen, insbesondere aus dem Mittelstand, zunehmend die Möglichkeiten einer eigenen Immobilienfinanzierung. Dieses gilt verstärkt für Neubauprojekte, da gegenwärtig nur wenige Bestandsobjekte verfügbar sind. "Auf diesen Angebotsmangel an Bestandsgebäuden ist auch der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Anteil an Eigennutzern um neun Prozentpunkte zurückzuführen", erklärt König.

Das Umland als Alternative
Wie in den Vorjahren wurden große Flächen vorwiegend im Berliner Umland umgesetzt, da sich dort aufgrund der Flächenverfügbarkeit schwerpunktmäßig Logistik- und Verteilerzentren angesiedelt haben. 2014 entfielen allein 30% (rund 62.000 m²) der vermarkteten Gesamtfläche auf die Lage "Umland Süd", in der auch die drei größten Abschlüsse stattfanden. Eine Auswahl an verkehrsgünstig gelegenen Grundstücken mit Nähe zur Autobahn gibt es beispielsweise noch im nördlichen Umland in Ahrensfelde oder in Bernau bei Berlin. Dort sind verschieden große Grundstücke zu Kaufpreisen von 50 bis zu 70 EUR/m² verfügbar.

Steigende Neubautätigkeit in 2015
Der Berliner Markt für Logistik- und Industrieflächen wird sich im laufenden Jahr positiv entwickeln, da weiterhin eine hohe Flächennachfrage vorhanden ist. Aufgrund der hohen Nachfrage durch Eigennutzer und der geringen Anzahl an geeigneten Bestandsimmobilien wird die Neubautätigkeit zukünftig weiter ansteigen. Engel & Völkers Commercial geht aufgrund der anziehenden Neubautätigkeit und somit einer leicht gestiegenen Verfügbarkeit an modernen Logistikflächen von einem Flächenumsatz von bis zu 340.000 m² im Gesamtjahr 2015 aus.


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