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11.03.2015 Globales Immobilieninvestmentvolumen sinkt erstmals in fünf Jahren

Das globale Immobilieninvestmentvolumen ist erstmals in fünf Jahren gesunken, und zwar um 6,3 % auf 1,21 Billionen US-Dollar (1 Billion Euro). Zu diesem Ergebnis kommt das internationale Immobilienberatungsunternehmen Cushman & Wakefield (C&W) in seinem „International Investment Atlas 2015“, den das Haus jetzt auf der internationalen Immobilienfachmesse MIPIM in Cannes präsentierte.

Dieser Rückgang des Umsatzvolumens ist allein dem gesunkenen Transaktionsvolumen bei Landverkäufen in China geschuldet. Wird dieses Segment herausgerechnet, so ergibt sich ein Plus von 9 % für das weltweite Investmentvolumen. Für die Region Asien insgesamt wird ein Wachstum von 1 % gemeldet, andere Märkte sind stärker gewachsen. So wird für den amerikanischen Raum ein Investmentplus von 11,4 % registriert und für Europa ein Wachstum um 11,8 %. Hätte der Euro in den vergangenen Monaten nicht an Wert verloren, so hätte der europäische Markt das globale Investmentvolumen deutlich stärker getragen.

Generell präsentiert sich die Mehrheit der Märkte robust und die Zeichen stehen 2015 auf Wachstum. Cushman & Wakefield prognostiziert für 2015 einen Anstieg des weltweiten Immobilieninvestmentvolumes um 11 % auf dann 1,34 Billionen US-Dollar (1,11 Billionen Euro), angeführt von den Märkten in Europa und den USA.

David Hutchings, Leiter der EMEA Investment Strategy Abteilung von C&W stellt fest: „Insgesamt ist die Marktbelebung 2014 deutlich positiver ausgefallen als es viele im Frühjahr vergangenen Jahres noch prognostiziert haben. Und für 2015 rechnen wir damit, dass der Markt nochmals Fahrt aufnehmen wird. Dafür sprechen das niedrige Zinsumfeld, die ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen zur quantitativen Lockerung, die von der chinesischen Regierung eingesetzten Maßnahmen zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft, die in vielen Märkten greifenden Reformen und nicht zuletzt die sich verbessernden Mietmärkte. Trotz erhöhten Risikos im Markt gehen wir davon aus, dass der Aufschwung der globalen Investmentmärkte breiter angelegt ist und länger andauern wird.“

Wichtigste Investmentmarkttrends:

• Nachfrage steigt weltweit: Ein Anstieg des Investmentvolumens wird prognostiziert, getragen von steigender Liquidität im Markt und weiterhin relativ attraktiven Renditen. Die Nachfrage konzentriert sich weiterhin auf hochwertige Produkte, erschließt aber auch neue Märkte.
• Risiken steigen, aber das Umfeld begünstigt weiterhin Investmenttransaktionen: Eine Vielzahl von Risiken zeichnet sich aktuell ab, aber die Marktfundamentaldaten stimmen. Vor allem die sich erholenden Mietmärkte sind auch für den Investmentmarkt ein positives Zeichen.
• Veränderte Flächenbedürfnisse seitens der Mieter: Die Nachfrage nach Mietflächen wird in Zukunft stark von den sich ändernden Flächenbedürfnissen der Mieter getrieben sein. Neue Standorte, neue Immobilientypen und eine stärke Differenzierung der Mieterwünsche ist zu erwarten. Es wird Gewinner und Verlierer dieser Entwicklung auch auf Seiten der Investoren geben.
• Der Balance-Akt geht weiter: Die Gefahr einer Immobilienblase besteht weiterhin, aber insgesamt bewegen sich die Immobilienmärkte weltweit auf ein größeres Gleichgewicht zu. Das Investoreninteresse ist geographisch breiter gefächert und Mieter wie Investoren rücken näher zusammen.
• Anlageprofile ändern sich: Der Fokus auf sogenannte „Core-Immobilien“ hält an, aber Investoren werden sich auch verstärkt in neue Märkte wagen, um attraktive Investmentmöglichkeiten wahrzunehmen. Dies wird eine sinnvolle und differenzierte Neu-Bewertung der sogenannten „Emerging Markets“ mit sich bringen.

Jan-Willem Bastijn, Leiter des Teams Capital Markets EMEA von C&W, ergänzt: „Das Risiko weltweit wie lokal ist insgesamt weiter gestiegen, entsprechend werden die Kernmärkte auch 2014 im Fokus der Investoren stehen. Dennoch stellen wir fest, dass Investoren auf der Suche nach Produkten und attraktiven Renditen ihren Anlagehorizont aktuell erweitern. Das impliziert die Wiederentdeckung der Märkte am Rande Europas, die Prüfung dezentraler Standorte und wachsendes Interesse an sogenannten B- und C-Städten in den USA. Auch die Nachfrage nach asiatischen Immobilien steigt merklich. Diese Trends werden sich 2015 weiter verstärken. Was jetzt noch als alternatives Segment gilt, wird Mainstream werden. Und auch die Schwellenländer werden wieder auf das Radar kommen – wenn auch im ersten Schritt vielleicht nur selektiv. Nichtsdestotrotz ist ein Investor gut beraten, die Bedürfnisse des Mieters im Auge zu behalten, denn sobald sich der Markt drehen sollte, die Renditen wieder steigen und die Liquidität im Markt sinkt, werden solche Märkte und Immobilien attraktiv für Eigentümer und Investoren, die auf veränderte Flächenbedürfnisse seitens der Mieter reagieren.“




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