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26.03.2015 NRW-Mieten um 3 % gestiegen, Eigentum an Rhein und Ruhr verteuert

Der Markt für Wohnimmobilien in NRW ist im fünften Jahr in Folge von durchschnittlichen Wertsteigerungen gekennzeichnet. Die Mietpreise sind vielerorts leicht gestiegen. Die Verkaufspreise von Wohnungen und Häusern belegen ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend – vor allem in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr. Die Nachfrage nach Immobilien bleibt in Zeiten niedrigster Zinsen groß. Allerdings ist die Phase dramatischer Preis-sprünge definitiv vorbei. Für das laufende Jahr ist weiterhin mit einer leichten Abschwächung des Booms zu rechnen – aber nicht mit fallenden Preisen. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2015 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor.

Für private Anleger bleibt die Immobilie eine äußerst attraktive und wertstabile Anlage. Besonders in den Städten der Rheinschiene wie Köln und Bonn ist die Nachfrage noch einmal stärker geworden. Die weiter gesunkenen Zinsen erleichtern zudem die Entscheidung bei Finanzierungskrediten. Über Jahre stabil steigende Wohnungsmietpreise in den Groß- und Universitätsstädten des Landes bilden einen wichtigen Faktor, der den Immobilienerwerb beziehungsweise den Umzug in die eigenen vier Wände fördert. Die monatlichen Kosten bei einer gekauften Immobilie sind in vielen Lebenssituationen attraktiver, als die Option zu mieten.

Die Entwicklung im Segment Eigentumswohnungen aus dem Bestand stellt sich nicht einheitlich dar. Die Preise in den urbanen Zentren mit über 300.000 Einwohnern in mittelguten bis sehr guten Lagen stiegen durchgehend (Ausnahme: Wuppertal) um 3 bis 6 Prozent. In mittleren Großstädten hingegen ist ein differenzierteres Bild zu beobachten. In Ruhrgebietsstädten wie Bottrop oder Oberhausen blieben die Preise stabil. Dem gegenüber stehen Preissteigerungen von teilweise mehr als 10 Prozent in Krefeld, Siegen oder Recklinghausen. Auch in Dortmund und in Bochum waren große Preisanstiege zu verzeichnen, während in Essen und Bonn sich die Preise eher auf Vorjahresniveau hielten oder gering stiegen. In Köln stieg der Quadratmeterpreis in mittelguter Lage von 1.800 Euro auf 2.000 Euro (11 Prozent), in Düsseldorf von 2.100 Euro auf 2.170 Euro (3 Prozent) und in Dortmund um 8 Prozent auf 1.400 Euro.

Die Preise für Wohnungen im Neubau-Erstbezug stiegen mehrheitlich in den Großstädten und sind am höchsten in der Bundesstadt Bonn und in Düsseldorf. Hier muss man in sehr guten Lagen etwa 4.850 Euro pro Quadratmeter einrechnen, 250 Euro mehr als in Köln (+ 7%). In Dortmund liegen die Preise an vergleichbaren Standorten bei 3.600 Euro, hier ist mit 13 Prozent die zweithöchste Steigerung zu verzeichnen. Vergleichsweise günstig in diesem Segment mit Preisen deutlich unter 2.000 Euro sind Städte wie Gummersbach, Bergheim oder Wesseling.

Der rasante Anstieg bei den Wohnungskaltmieten in den Großstädten NRWs, die mehr als 300.000 Einwohner zählen, scheint vorerst gestoppt. So sanken die Mieten in Altbauten im Schnitt sogar um 1 bis 2 Prozent. Wohnungen aus dem Bestand (Baujahr nach 1948) verteuerten sich um moderate 2 bis 3 Prozent. In mittelguten Lagen in Dortmund muss man bei Gebrauchtwohnungen derzeit mit 5,90 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen, 4% mehr als im Vorjahr. In Köln stieg dieser Wert um 8% auf 9,50 Euro, in Bonn und Bielefeld war erstmals seit längerer Zeit ein Preisstillstand zu beobachten. Die höchsten Mietpreise zahlt man mit 14,50 Euro in Neubau-Wohnungen (Erstbezug) in Köln, knapp gefolgt von Bonn (14,00 Euro). Vergleichbare Lagen liegen in Düsseldorf bei 13,00 Euro, in Dortmund bei 9,90 Euro, in Münster und Neuss bei 13,00 bzw. 10,00 Euro. Den günstigsten Neubau-Erstbezug findet man mit 5,20 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche in Windeck. Bei den Großstädten ist hier Gelsenkirchen mit 5,90 Euro zu nennen.

Freistehende Eigenheime bleiben in Nordrhein-Westfalen weiterhin eine wertbeständige und sichere Vermögensanlage. Allgemein gab es geringfügige Wertsteigerungen in den Großstädten über 100 000 Einwohner, während in den kleineren Städten und Gemeinden die Preise hier und da sanken oder zumindest konstant blieben. Vereinzelt waren Anstiege und Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich erkennbar. Freistehende Häuser in sehr guter Lage erweisen sich weiterhin als besonders attraktiv.
In Köln stiegen in diesem Segment die Preise um 8 Prozent, in Düsseldorf blieben sie stabil. Bielefeld und Duisburg rangieren um jeweils 2 % höher als im Vorjahr. Stark gegen diesen Trend entwickelten sich vergleichbare Eigenheime in eher abgelegenen Regionen: So war ein Preisrückgang um ca. 10 Prozent in Kommunen wie Brilon oder Emmerich zu beobachten.

In den neun größten Städten Nordrhein-Westfalens muss man im Schnitt für ein freistehendes Eigenheim in guter Lage in diesem Jahr mit einer Verteuerung von 3 Prozent rechnen. Die Spanne reicht hierbei von 330.000 in Bielefeld bis 770.000 Euro in Düsseldorf. In Bonn muss man mit etwa 685.000 Euro kalkulieren. In Windeck (130.000 Euro) und Waldbröl (160.000 Euro) findet man die günstigsten Eigenheime in vergleichbarem Segment.


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