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31.03.2015 Kleinere Städte sind Top-Standorte für die Hightech-Industrie

Einer Researchanalyse des internationalen Immobiliendienstleistungs-Unternehmens Savills zufolge sind Austin, San Francisco und Tel Aviv die Top-Standorte für High-Tech-Unternehmen. Damit bestätigt sich, dass kleine Städte im internationalen Vergleich die wichtigen Player sind.

Die neue Researchreihe „Savills Tech Cities“ analysiert die vielen unterschiedlichen Faktoren, die eine Stadt zu einem guten Standort für den Hightech-Sektor machen. Dabei hat Savills die 12 internationalen Top-Locations für Hightech-Unternehmen herausgearbeitet. Alle diese Standorte weisen eine florierende und wachsende Hightech-Branche auf und stehen ganz oben auf der Wunschliste von Hightech-Unternehmen, die neue Standorte suchen. Zugang zu Bildungskapital spielt bei der Ansiedlung von Hightech-Firmen eine Schlüsselrolle, und die Nachwuchstalente zieht es vor allem in pulsierende Städte – Faktoren vom Zugang zu Risikokapital über die Wohnqualität bis zur Verfügbarkeit des Nachbarschaftscafés zählen zu den Kriterien.

Während die großen internationalen Metropolen ein vorteilhaftes Umfeld für eine Geschäftstätigkeit im Allgemeinen bieten – allen voran New York, Singapur und London aufgrund ihrer guten gesetzlichen Rahmenbedingungen –, sind der Zugang zu Risikokapital und Investoren sowie exzellente Verbindungen zu anderen wichtigen internationalen Städten entscheidend. Die asiatischen Metropolen liegen vorn, wenn es um das technologische Umfeld geht. Bei der Betrachtung von IT-Kenntnissen, Hightech-Bestimmungen und Infrastruktur liegen Hong Kong, Stockholm und Singapur vorne – Singapur hat mit 100 Mbps das schnellste Breitbandnetz. Interessant ist jedoch die Erkenntnis, dass sich kleinere Städte wie Austin, Dublin und Berlin aufgrund ihres Angebots bezahlbarer Unterkünfte in Innenstadtnähe, einer geringeren Umweltbelastung und der Verfügbarkeit von Restaurants neben den Megastädten ebenfalls als attraktiv für diese Bevölkerungsgruppe darstellen.


Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Office Agency bei Savills Deutschland, erläutert: „Mit seiner lebendigen Start-Up-Szene ist Berlin die Gründerhauptstadt Deutschlands. Dies spiegelt sich auch in einer steigenden Nachfrage nach Büroflächen von diesem Sektor wider. Loftflächen in Kreuzberg sind besonders nachgefragt.“

Tatsächlich bieten kleinere Städte mit ihrem signifikanten Kreativpotenzial einiges, was Megastädte nicht können. Stadtleben auf kleinerer Fläche ermöglicht den Einwohnern kürzere Wege (Savills zufolge beträgt die durchschnittliche Pendelstrecke der Beschäftigten eines Hightech-Unternehmens 31 Minuten), Erreichbarkeit per Fahrrad, günstigere Nahversorgungsstruktur und eine bessere Work-Life-Balance – aber gleichzeitig mit allen Reizen größerer Ballungszentren. So verzeichnete Austin zuletzt ein Wachstum sowohl der Bevölkerung, des BIP als auch der Wohnimmobilienpreise – mit seinem herausragenden Wirtschaftswachstum konkurriert es mit den größeren Städten, und das Durchschnittsalter liegt bei nur 31 Jahren.

Paul Tostevin, Associate Director Savills World Research, sagt: „Das South by South West Festival (SXSW) von Austin bringt die Sparten Film, Musik und Hightech zusammen, das Web Summit in Dublin ist Europas größter Hightech-Kongress. Diese pulsierenden, bunt gemischten Communities treffen den neuen Spirit der Hightech-Industrie.“

Bei der Betrachtung der Immobilienkosten misst der Savills-Index diesem Faktor eine weniger große Bedeutung zu. Für ein kleines Hightech-Unternehmen mit entsprechendem finanziellem Hintergrund ist die Anmietung der richtigen Fläche in der richtigen Lage wichtiger als die damit in Verbindung stehenden Kosten. Büro- und Wohnraumkosten zusammen betrachtet, stellt Savills fest, dass sich Mumbai mit einer Büromiete von £ 12 pro sq.ft. präsentiert, während die Mieten in Singapur, London und Hong Kong bei jeweils über £ 55 pro sq.ft. für eine nachgefragte Bürolage bzw. zwischen £ 20 und £ 58 für aufstrebende Lagen (kleine Hightech-Unternehmen mit Kapitalpolster) liegen.

Jon Hutt, Head of Corporate Real Estate bei Savills UK, sagt: „Standortentscheidungen basieren auf weit mehr als nur den reinen Immobilienkosten, und in der heutigen Welt ist es unerlässlich, dass Unternehmen sich eingehend damit beschäftigen, wie sie ihren bestehenden Mitarbeiterstamm halten, neue Talente gewinnen und in der Liga vorne mitspielen, und das alles in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Beschäftigungsmarkt. Die Beschaffenheit ihrer Fläche, das Umfeld, in dem sie sich ansiedeln, die Lebensqualität, die sie ihren Teams bieten können und wie es ihnen gelingt, in Wachstumsphasen neue Talente zu gewinnen, sind weitaus wichtiger als eine mögliche Mietersparnis. Dies gilt für alle Unternehmen, aber insbesondere für die Hightech-Branche ist es von entscheidender Bedeutung.“


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