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01.04.2015 Hamburger Investmentmarkt: Rasanter Jahresauftakt an der Waterkant

Der Hamburger Investmentmarkt legte zum Jahresbeginn ein Transaktionsvolumen in Höhe von 750 Mio. € vor. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg es um knapp ein Drittel. Dies ergaben Berechnungen des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger. Die Anzahl der Transaktionen blieb nahezu unverändert. „Der deutliche Aufwärtstrend aus dem Jahr 2014 erweist sich im ersten Quartal als konstant. Den vorhergesagten Zustrom an Kapital aus Asien können wir zumindest für Hamburg bisher nicht bestätigen“, kommentiert Axel Steinbrinker, Geschäftsführer von Grossmann & Berger.

Wandsbek durch Verkauf des „W1“ zweitstärkster Teilmarkt

Der räumliche Schwerpunkt lag im 1. Quartal in den zentralen Hamburger Teilmärkten City und HafenCity. Dort wurden insgesamt elf Objekte mit einem Wert von 480 Mio. € und damit rund 64 % des Transaktionsvolumens gehandelt. Hierzu gehörte der Teilverkauf des Axel-Springer-Gebäudekomplexes an die Freie und Hansestadt Hamburg für das Bezirksamt Hamburg-Mitte als die bisher größte Transaktion des Jahres mit 130,6 Mio. € in der Caffamacherreihe 3 (City). Als zweitstärkster Teilmarkt und gleichzeitig umsatzstärkste Stadtteillage erwies sich Wandsbek mit einem Anteil von knapp 11 % des Transaktionsvolumens. Ausschlaggebend hierfür war die Veräußerung des sich im Bau befindenden Einkaufszentrums „W1“ (Wandsbeker Marktstraße 1-5) durch die Bauherrin HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH an einen Spezialfonds der KGAL-Gruppe mit einem Volumen im höheren zweistelligen Millionenbereich.

Verkauf des „Sofitel“-Komplexes beflügelt Assetklasse Hotel

Büroobjekte waren im 1. Quartal 2015 mit knapp 60 % des Transaktionsvolumens wieder die bevorzugte Assetklasse der Anleger. Hierzu gehörte der Paketverkauf der drei Büroimmobilien „S-KAI“ (Am Sandtorkai 50, HafenCity), „Hamburg America-Center“ (Am Sandtorkai 48, HafenCity) und „Coffee Plaza“ (Am Sandtorpark 2-6, HafenCity) durch Norrporten an Pembroke Real Estate mit einem Gesamtvolumen im dreistelligen Millionenbereich. Die Assetklasse Einzelhandel folgte mit einem Volumen von rund 145 Mio. € und einem Anteil von 19 %. Hotelimmobilien rückten mit bisher zwei Transaktionen und einem Anteil von 15 % auf den dritten Platz vor, insbesondere aufgrund der bisher zweithöchsten registrierten Transaktion, dem Verkauf des „Sofitel“-Komplexes (Alter Wall 38-40, City) an Art-Invest Real Estate für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Für Büroobjekte zeigte sich die Entwicklung der Spitzenrendite stabil auf einem niedrigen Niveau von 4,5 %. „Aufgrund der außerordentlich hohen Nachfrage sank nun auch die Spitzenrendite für Einzelhandelsimmobilien von 4,7 um 0,2-Prozentpunkte auf 4,5 %. Die Spitzenrendite für Lager-, Logistik- und Industrieobjekte gab von 7,20 auf 6,75 % nach“, bilanziert Steinbrinker.

Nationale Anleger dominieren

Der Hamburger Investmentmarkt wurde im 1. Quartal 2015 mit einem Anteil von rund 68 % am Transaktionsvolumen von nationalen Anlegern bestimmt. Der Anteil ausländischer Investoren ging im Vergleich zum Vorjahr minimal von 36 auf knapp 32 % zurück. Rund 240 Mio. € investierten Internationale u. a. aus den USA und Großbritannien im ersten Jahresviertel in den Hamburger Gewerbeimmobilien-Markt. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Anteil ausländischer Verkäufer nahezu von 19 auf 42 %. Es veräußerten insbesondere internationale Akteure aus Schweden, Großbritannien und Luxemburg ihre Hamburger Gewerbeimmobilien.

Asset-Manager kaufen, Entwickler verkaufen

Auf der Käuferseite erzielten Asset-Manager im 1. Quartal 2015 mit rund 204 Mio. € und rund 27 % des Transaktionsvolumens den höchsten Investmentumsatz. Auf den zweithöchsten Anteil mit rund 24 % und knapp 219 Mio. € kamen die Offenen Fonds/Spezialfonds. Auf Seite der Verkäufer summierten sich die von Projektentwicklern/Bauträgern veräußerten gewerblichen Immobilien in Hamburg auf rund 200 Mio. € bei einem Anteil von 27 % am Transaktionsvolumen.

Ausblick 2015

„Die Nachfrage ist ungebrochen. Neue Projektentwicklungen sind dagegen rar oder wurden erst kürzlich „gedreht“. Prominente Beispiele hierfür sind die Stadthöfe, die Heights, die Burstah Offices, das Fleet Office oder das südliche Überseequartier. Da auch Bestands-Objekte wie die Tanzenden Türme oder das Atlantic Haus erst voriges Jahr veräußert wurden, ist die Auswahl an hochwertigen Produkten in Hamburg überschaubar. Dieser Umstand könnte dazu führen, dass das hervorragende Ergebnis des Vorjahres schwer zu erreichen sein wird. Die Spitzenrenditen werden weiter zurückgehen. Gleichwohl begünstigen das Zinsniveau, die starke Wirtschaftskraft des Standorts und der allgemeine Anlagedruck das Hamburger Transaktionsgeschehen. Zudem zeichnen sich zunehmend Portfolioverkäufe ab“, so Steinbrinker.


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